Sebastian Bezzel hegt Sympathie für Polizisten
Der Schauspieler Sebastian Bezzel hat durch die vielen Polizistenrollen seines Berufslebens eine große Sympathie für die Ordnungshüter entwickelt. „Mein Verhältnis zu Polizisten hat sich durch meinen Beruf wahnsinnig verbessert“, sagte der 46-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagsausgabe). „Früher waren das für mich `die Bullen`, die mir ein schlechtes Gewissen gemacht haben, aber seit ich so viele Polizisten spiele, habe ich etliche echte Polizisten kennengelernt, unter denen viele großartige Menschen sind, bei denen man nur froh sein kann, dass es sie gibt.“
Nach dem Aus des Bodensee-„Tatorts“, in dem Bezzel fast 13 Jahre den Kommissar Kai Perlmann darstellte, ist er nun vor allem als bayerischer Dorfpolizist Franz Eberhofer in den Verfilmungen der Bücher von Rita Falk zu sehen. Eine Rolle, die dem Schauspieler außerordentlich gut gefällt: „Der hat keinen beruflichen Ehrgeiz, der ruht in sich und zeigt sich von Äußerlichkeiten ziemlich unbeeindruckt. Der hechelt keinem Zeitgeist hinterher und ist das ruhige Auge im Hurrikan des Wahnsinns um ihn herum. Alle sind verrückt, und Eberhofer sitzt kopfschüttelnd daneben und denkt: Das ist alles sehr anstrengend.“ Weniger mit den Augen der Polizei als mit denen des entsetzten Bürgers hat Bezzel die Krawalle beim G20-Gipfel in seiner Wahlheimat Hamburg erlebt: „Die Idee, diesen Gipfel in Hamburg zu veranstalten, war meiner Meinung nach selten blöd. Es gibt auf allen Seiten nur Verlierer, die Stadt Hamburg und ihre Einwohner, die friedlichen Gipfelgegner und die Polizei. Für ein paar windelweiche politische Beschlüsse wurde die tolerante und freie Gesellschaft wieder einmal geschwächt. Die Einzigen, die von diesem absurden und gewalttätigen Wochenende profitieren, sind die reaktionären und autoritären Kräfte im In- und Ausland.“ Der Stadt, in der er mit seiner Frau, der Schauspielerin Johanna Christine Gehlen, und den beiden gemeinsamen Kindern lebt, machte der gebürtige Bayer allerdings eine Liebeserklärung: „Hamburg ist eine Superstadt.“ Und in der gehe er grundsätzlich lieber zum Fußball als ins Theater: „St. Pauli ist immer super, wenn wir Karten kriegen. Da kann man ganz toll auch mit Kindern hingehen, es herrscht eine unglaubliche Stimmung in diesem Stadion mitten in der Stadt, direkt neben Deutschlands bekanntester Amüsiermeile. Die St.-Pauli-Fans haben einen unglaublichen Charme und Witz, so einen Nachmittag zu gestalten.“ Auf die Frage „HSV oder St. Pauli?“ gibt es von dem 46-Jährigen jedoch eine klare Antwort: „Bayern.“ (dts)
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