Prozess gegen Bill Cosby endet ergebnislos – TV-Star bleibt angeklagt, aber auf freiem Fuß
Der Missbrauchsprozess gegen den US-Fernsehstar Bill Cosby ist ergebnislos beendet worden. Das entschied der zuständige Richter Steven O’Neill am Samstag in Norristown, nachdem sich die Geschworenen in mehr als 52-stündigen Beratungen nicht auf ein Urteil einigen konnten.
Die Entscheidung stellt einen Sieg für den 79-jährigen Angeklagten dar, dem bei einem Schuldspruch eine bis zu 30-jährige Haftstrafe gedroht hatte. Rund 60 Frauen beschuldigen Cosby des Missbrauchs.
Allerdings kündigte der Staatsanwalt des Distrikts Montgomery, Kevin Steele, umgehend an, er werde ein neues Verfahren beantragen. Für ihn ist das Urteil eine Niederlage, weil er mit seinen Argumenten die Jury nicht überzeugen konnte.
Cosby gegen Kaution auf freiem Fuß
Cosby, der keine Reaktion auf die Entscheidung zeigte, bleibe angeklagt, erklärte Richter O’Neill. Der Schauspieler bleibe gegen Kaution auf freiem Fuß. Der Prozess fand im US-Bundesstaat Pennsylvania statt.
US-Gesetz: Schuldspruch nur ohne jeden „vernünftigen Zweifel“
Laut US-Gesetz ist es notwendig, dass ein Angeklagter ohne jeden „vernünftigen Zweifel“ schuldig gesprochen wird – besteht ein Zweifel an seiner Schuld, muss er freigesprochen werden.
Zudem schreibt das US-Rechtssystem in Strafprozessen zwingend eine einstimmige Entscheidung der Geschworenen vor. Wird diese nicht erreicht, ist das Verfahren geplatzt. Dann kann der Fall noch einmal komplett neu aufgerollt werden.
Anschuldigung: Heute 44-Jährige von Cosby betäubt und missbraucht
Der 79-jährige Schauspieler wird von rund 60 Frauen beschuldigt, sie in früheren Jahrzehnten missbraucht zu haben. Da die meisten Anschuldigungen verjährt sind, beschränkt sich das Strafverfahren aber auf einen einzigen Fall aus dem Jahr 2004.
Die heute 44-jährige Frau wirft Cosby vor, sie damals in seinem Haus in Philadelphia mit Tabletten betäubt und sich dann an ihr vergangen zu haben. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion