Picknickdecke statt Abendkleid: Ballett-«Public Viewing» im Park
Über elf Kameras wurde der Tanzklassiker „Dornröschen“ direkt aus dem Opernhaus auf eine Leinwand im Schlossgarten übertragen. Auf Picknickdecken, in Shorts und Turnschuhen verfolgten sie gebannt das opulente Ballett der brasilianischen Choreographin und ehemaligen Stuttgarter Ballett-Direktorin Marcia Haydée (78).
Abendkleid und Stöckelschuhe blieben denen überlassen, die das Märchen um die junge Königstochter Aurora im Opernhaus verfolgten. Und die dort erlebten, wie die Prinzessin, von der bösen Fee Carabosse verflucht, in einen hundertjährigen Schlaf fällt und letztlich vom Prinzen Desiré erlöst wird. Szenenapplaus gab es auch draußen reichlich.
Die sechs Juli-Aufführungen der mehr als dreistündigen Inszenierung zur Musik von Peter Tschaikowsky sind längst ausverkauft. Haydée liebt die Reihe „Ballett im Park“, die im neunten Jahr zu einer festen Größe im Stuttgarter Veranstaltungskalender geworden ist. „Die Atmosphäre ist wundervoll: Es kommen Familien, Rentner, viele Kinder sind dabei und sie alle können auf der Wiese vor dem Opernhaus ganz entspannt die Vorstellung umsonst genießen“, sagte Haydée, die einst selbst als Ballerina in Stuttgart tanzte.
(dpa)
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