Neuerscheinung! Montag 31. 8.: W. Nieblich „Wahr oder Nicht wahr“
Wolfgang Nieblich; Wahr oder Nicht wahr; heute erschienen bei PalmArtPress
Bevor sich demnächst die Türen der Frankfurter Buchmesse öffnen werden und 100.000 Neuerscheinungen den Markt überschwemmen, mit Romanen, Sachbüchern, Bildbänden und Vielem mehr, hat Wolfgang Nieblich seine unterhaltsamen und humoristischen Anekdoten, Kurzgeschichten und Erzählungen jetzt schon einmal in einer Anthologie bei PalmArtPress herausgebracht.
Es ist ein liebevoller Blick in die Welt der Autoren, ihrer Bücher und den unbekannten Leser an sich.
Wahr oder Nicht wahr – dass ist hier wirklich die Frage!
So viele spannende Erinnerungen, kuriose Begegnungen und absonderliche Gespräche verweben die Ebenen zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Und hiervon konnte Wolfgang Nieblich in seinem Leben reichlich profitieren. In beiden Teilen Deutschlands aufgewachsen, lebt und arbeitet er heute als Maler, Objektkünstler, Bühnenbildner, Autor und Büchermacher in Berlin.
Pünktlich zum Sommerfest von PalmArtPress präsentierte Wolfgang Nieblich in einer lauen Sommernacht diese Erzählungen und Anekdoten. Begleitet wurde er von den beiden Jazz Musikern Maike Hilbig am Kontrabass und Leo Auri am Piano. Beide gehören der Gruppe Jazz O.S. an.
Souverän, im erzählerischen Plauderton las Wolfgang Nieblich vor seinem Publikum aus dem neuen Werk.
Da geht es zum einen um den an der Nordsee lebenden Autor, der all seine Gedichte, Prosatexte und sogar ganze Romane mit dem Stock in den Sand geschrieben hatte. Nur, wer die Nordsee kennt, weiß, dass Ebbe und Flut sich mit großer Kraft tagtäglich abwechseln. Und damit verschwanden auch diese Texte. Nichts blieb von ihnen übrig. Aufmerksame Watt- und Spaziergänger lasen die Texte, fotografierten sie mit Handys und schickten diese an diverse Zeitungen. So wurden die Texte dieses unbekannten Autors doch noch publik. Allein, seine Tantiemen konnten nie persönlich an ihm ausgezahlt werden, denn er war und blieb der unbekannte Autor.
Was denkt sich Joko der Affe eigentlich jeden Tag, fragt sich der Autor, wenn das Tier die Menschen beobachtet, die ihn wiederum blöde anglotzen? Yoko wundert sich zum Beispiel, weshalb die Menschen sehr komische Kleidungsstücke tragen. Gott sei Dank hatte ihm der Wärter einst das Buch von Gottfried Keller „Kleider machen Leute“ vorgelesen.
Irgendwann erkennt Joko jedoch, dass die Kleidungsstücke hauptsächlich dazu dienen, die fetten unansehnlichen Körper der Menschen zu verstecken. Auch stellt der Affe missmutig fest, dass die meisten Frauen viel zu kurze Röcke tragen und die meist nicht sehr schönen Beine sich viel eher zum Sauerkrautstampfen eignen würden, als seine Augen permanent zu beleidigen.
Auch hatte Joko schon einige Handys geklaut, und die ganzen Spiele und Apps beherrscht er mittlerweile im Schlaf. Sein Lieblingsbuch jedoch war und blieb „Animal Farm“ von George Orwell. Der Wärter muss ihm immer wieder aus diesem Buch vorlesen.
Und eines Tages stellt Joko fest: Er lebt hinter den Gittern im Zoo eindeutig ein freieres Leben als die Menschen davor.
Wenn Wolfgang Nieblich beginnt mit Buchstaben, Wörtern und Sprache zu spielen, dann kann schon ein Absurdikon herauskommen wie zum Beispiel der Hechtsatz:
„Der Hecht macht einen gehechteten Hechtsprung mit Hechtrolle und doppelter Schraube in den Hechtteich nahe Hechterdingen im hochgelegenen Hechterwald hechtlings der großen Hechterei, inmitten der Endmoränenlandschaft der Hechtlinge liegend, in sechs Grad Hechtlage verharrend.“
Berührend ist die Geschichte vom Professor Anton Angerer, der nach seiner Emeritierung die meiste Zeit mit seinen Büchern zuhause verbrachte. Das Haus verließ er nur noch, um neue Bücher zu kaufen. Mittlerweile wurde er zu einem richtigen Büchermessie. Er arbeitete dann für Jahre an einem größeren Buchprojekt, und die Haushälterin fand überall Stapel von Notizzetteln. Als sie nach einer Urlaubswoche zurück kam, fand sie den Professor begraben unter einem umgestürzten Bücherregal. Er hatte seinen Tod unter den geliebten Büchern gefunden.
Auch philosophische Momente durchwehen das Buch, zeigen die reiche und vielfältige Welt von Büchern und ihren Geschichten auf.
Im Fluss der Zeichen
„Buchstaben sind Zeichen, Formen und Bilder, die vom Rest um sie herum bestimmt werden. Und der Rest ist nicht die Einsamkeit der Leere. Die Summe der Definitionen von einem Buch, dem Buch oder den Büchern ergibt noch keine Bibliothek.
Die Ereignisse in den Köpfen der Menschen machen Bücher zu Büchern, wenn wir im Buch mehr sehen als einen Container für Ideen.“
Berechtigterweise erklärt der Klappentext: „Wer das Risiko der Nebenwirkungen nicht scheut, sollte das Buch ganz lesen. Dann entsteht in Ihrem Kopf ein ganz besonderer Kosmos der Fantasien und Ideen von Wolfgang Nieblich, die er sonst als Maler, Objektkünstler auslebt und umsetzt.
Es lauert eine Gefahr in diesem Buch, man kann vom Schattenwurf jeder einzelnen Seite erschlagen werden.“
Weitere spannende Neuerscheinungen von PalmArtPress können Sie unter www.palmartpress.com erfahren.
PalmArtPress ist ein junger unabhängiger deutsch- und englischsprachiger Verlag mit Sitz in Berlin. Seine programmatischen Schwerpunkte: Literatur, Kunstbücher, Philosophie, Lyrik. Zudem legt er noch eine bibliophile Reihe auf.
In den Räumen des Verlages in Berlin befindet sich auch eine Galerie. Die Ausstellungen sind in der Regel mit dem Erscheinen einer Publikation verbunden. Das Konzept von PalmArtPress ist angelegt, die verschiedene Kunstgattung miteinander zu verbinden. In einer salonähnlichen Atmosphäre finden Ausstellung, Lesungen und Konzerte statt.
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