Mutter verbietet ihren Kindern bis zum 18. Geburtstag Social Media – Erziehungskonzept mit Erfolg

Die Familie sagt, ihre Kinder seien ein „Geschenk des Herrn“ und sie hätten sie bewusst zu „respektvollen, bescheidenen und freundlichen“ Menschen erzogen. Social Media musste dafür vorerst draußen bleiben.
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Die Landeens aus Minnesota.Foto: Illustration von The Epoch Times; Mit freundlicher Genehmigung von Allison Lundeen
Von 24. November 2024

Eine Mutter aus Minnesota, die ihre vier Kinder zu Hause unterrichtet, sorgt online für Aufsehen: Sie verweigert ihren Kindern die Nutzung sozialer Medien und spricht sich gegen die „Epidemie“ aus, dass Eltern ihre Autorität an Social-Media-Influencer abgeben.

Allison Lundeen ist 41 Jahre alt und bekannt auf Instagram durch ihren Kanal „Proverbs Thirty One Girl“, dessen Name sich auf einen Teil des Buchs der Sprüche im Alten Testament bezieht. Allison betreibt den Kanal mit glaubensbasierten Inhalten gemeinsam mit ihrem Ehemann Ryan, der früher als Supervisor bei Minnesota Mining and Manufacturing Company (3M) gearbeitet hat.

Ironischerweise ist Allison Influencerin in den sozialen Medien. Aber gerade deshalb hat sie die negativen Auswirkungen der sozialen Medien aus erster Hand miterlebt und erfahren, wie die Bösartigkeit von „Tastaturkriegern“ und Online-Polemikern Menschen emotional schädigen kann, wie sie manipuliert und vereinnahmt werden.

„Es hat eine gewisse Komik, weil ich selbst Influencerin bin“, sagt Allison gegenüber der Epoch Times. „Viele Leute halten das für heuchlerisch, aber ich denke, viele Eltern sind sich überhaupt nicht bewusst, in welchem Ausmaß soziale Medien ihre Kinder beeinflussen, weil sie nicht verstehen, wie es funktioniert und was es mit ihnen macht.“

„Wir haben gesehen, wie auf einmal unglaublich viele Eltern bei den Entscheidungen ihrer Kinder außen vor gelassen wurden. Sie hatten keinen Einfluss mehr auf ihr Wohlergehen und ihr Glück. Warum? Weil dieser Einfluss plötzlich an deren Freunde, an Influencer oder Fremde ging, die sie gar nicht kennen.“

In dem Wissen um die Gefahren entschied sich die Hausfrau, ihre Kinder schon in jungen Jahren vor diesem Einfluss zu schützen.

Um dies zu erreichen, so sagt sie, mussten sie in ihrer Erziehung sehr konsequent sein: Sie mussten sich immer an das halten, was sie sagten, und ihre Kinder mit Liebe und Geduld leiten und führen.

Heute sind die Lundeen-Kinder ihren Altersgenossen in vielen Lebenskompetenzen – emotional, sozial, körperlich und geistig – weit voraus.

Kynlee und Tate nehmen im Rahmen ihres Hausunterrichts an einem fiktiven Gerichtsverfahren teil. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Allison Lundeen

Eltern müssen standhaft bleiben

Mit zunehmendem Alter ihrer Kinder sprach das Paar immer wieder mit ihnen darüber, warum sie soziale Medien für sie verbieten. Dennoch war es nicht einfach, die Regeln durchzusetzen. „Als ihre Freunde damit anfingen, gab es ein paar Monate voller Tränen und Bitten, weil sie sich ausgeschlossen fühlten, weil sie dazugehören wollten, weil es Spaß machte“, sagt Allison.

Wie reagierte sie auf den Widerstand ihrer Kinder? Zum einen fragte sie ihre Kinder, welche Veränderungen sie bei ihren Freunden bemerkt hätten.

„Ihnen gingen die Augen auf, und sie sagten: ‚Mama, ich kann nicht mal mehr mit meinen Freunden zusammensitzen. Sie schauen mich gar nicht mehr an. Sie scrollen die ganze Zeit nur auf ihren Handys‘“, erzählt sie.

Allison bat ihre Kinder außerdem, positive Studien oder Statistiken über die Nutzung sozialer Medien bei Kindern zu finden – doch sie fanden keine.

„Wir haben ihnen gesagt: ‚Wir wollen nicht, dass ihr 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche Freunde in eurer Hosentasche habt. Wir wollen nicht, dass ihr euch in euer Zimmer zurückzieht und mit Fremden Kontakt aufnehmt, während wir direkt hier sind. Wir wollen euch beschützen, damit unser Zuhause ein sicherer Ort ist“, erklärt die vierfache Mutter.

Innerhalb weniger Monate verstanden und akzeptierten ihre Kinder die Regeln. Dennoch äußerten sie weiterhin, aber auf respektvolle Weise, wie schwer es sei, außen vor zu bleiben.

Die Eltern reagierten offen darauf.

Allison unterrichtet ihre Kinder zu Hause. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Allison Lundeen

„Es ist wirklich schwer für uns als Eltern, in dieser Kultur stark zu bleiben und Nein zu sagen“, sagte sie zu ihren Kindern. „Wir können euch verstehen, weil wir uns aufgrund dieser Entscheidung auch sehr ausgeschlossen fühlen.“

Seit sie klein waren, hatten die Kinder täglich 40 Minuten Bildschirmzeit, ausgenommen Aktivitäten, die gemeinsam als Familie gemacht wurden, wie zum Beispiel Filme anschauen. Die Kinder dürfen die alten Smartphones ihrer Eltern nutzen, um sich Sachen wie Häkelanleitungen anzusehen. Dies muss jedoch unter Anwesenheit eines Elternteils und in einem Gemeinschaftsbereich des Hauses geschehen.

Die persönlichen Telefone der Kinder sind Troomi-Telefone, die keinen Zugang zum Internet oder zu sozialen Medien haben, es sei denn, die Eltern erlauben dies.

Der jugendliche Sohn des Paares, Tate, hat durch die Arbeit mit seinem Vater handwerkliche Fähigkeiten erlernt. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Allison Lundeen

Allison hat für ihre Bemühungen viel Kritik einstecken müssen. Am Anfang, als sie ihren Ansatz zur Bildschirmzeit mitteilte, wurde sie von einer „Armee“ von Eltern unterstützt, die genauso dachten. Leider gaben viele dieser Eltern nach, sobald ihre Kinder anfingen, sich zu widersetzen.

„Wir hatten das Gefühl, dass wir eine große Gruppe von Unterstützern hatten, als wir diese Reise begannen, und dann wurden wir zur einsamen Insel“, sagt sie.

Sie möchte, dass Eltern verstehen, dass es sich für die „emotionale Gesundheit“ und die „Familiendynamik“ so sehr lohnt, für ihre Werte einzustehen und nicht nachzugeben, selbst wenn sich ihre Kinder aufregen.

Beckett beendet seine Basketballsaison – mit seinem Vater als Trainer. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Allison Lundeen

Nur positive Ergebnisse

Allison und Ryan Lundeen aus Minnesota sind seit 18 Jahren verheiratet und verfolgen einen Erziehungsansatz, der nach eigenen Angaben auf ihrem Glauben basiert. Auf die Frage nach den Ergebnissen ihres Umgangs mit Bildschirmzeit und sozialen Medien hat Allison nur Positives zu berichten.

„Oh mein Gott! Ihre Kreativität ist durch die Decke geschossen“, sagt sie. Von einer Tochter, die backt und häkelt, bis zu einem Sohn, der jagen geht – die Familie wurde mit vielen Talenten gesegnet.

Kynlee liebt es, Kuchen zu backen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Allison Lundeen

„Wir haben ihre Kindheit in ihrer Unschuld bewahrt. Anders als bei vielen Zehn- bis Zwölfjährigen, die versuchen, älter zu wirken. Ich liebe es einfach, dass meine achtjährige Tochter immer noch gerne mit Puppen spielt und mein zehnjähriger Sohn den ganzen Tag Fangen spielen kann“, erzählt sie und fügt hinzu, dass ihre Kinder keine „Models“ oder „Beauty-Influencer“ sein wollen wie viele andere in ihrem Alter.

Die Kinder kommunizieren gut mit Menschen jeden Alters und haben starke Freundschaften mit ihren Geschwistern. Allisons wird es warm ums Herz, wenn sie sieht, wie ihre Familie Zeit miteinander verbringt.

„So viele Erwachsene sagen: ‚Oh mein Gott, ihr habt Teenager, die mit mir wie Erwachsene reden, und sie sind so nett und höflich.‘ Wir haben bemerkt, dass sie mit Menschen aller Altersgruppen besser umgehen können“, sagt die Mutter.

„Wir sehen, dass ihre Kindheit länger anhält, ihre Kreativität explodiert und wie sie sich im Vergleich zu Gleichaltrigen präsentieren – ich bin einfach sehr stolz auf sie.“

Interessanterweise unterstützen Allisons Kinder die Werte der Eltern in Bezug auf Bildschirme und soziale Medien inzwischen sehr. Sie verstehen jetzt, wie gefährlich diese Plattformen sind.

Wenn die Kinder erwachsen sind, sagt Allison, können sie selbst entscheiden, wie sie mit Bildschirmzeit und sozialen Medien umgehen möchten. Bis dahin werden sie und ihr Mann sie weiterhin auf dem von ihnen eingeschlagenen Weg begleiten: weniger Bildschirmzeit und mehr Zeit mit der Familie.

Die Schwestern mit ihren schmackhaften Kreationen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Allison Lundeen

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Mom of 4 Bans Social Media for Her Kids Until They Turn 18, Shares the Results of Her Parenting Approach“. (Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung sm)



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