Marie Luise Kaschnitz-Preis an Lutz Seiler verliehen
Der Literaturkritiker Lothar Müller würdigte in seiner Laudatio Seilers Fähigkeit, „Landschaften, Lebenswelten, Vorgängen und Figuren eine physiognomisch exakte Sprache zu geben, eine Sprache, in der sie ihre Geheimnisse preisgeben, ohne sie zu verraten“. Die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Rahmen der Tagung „Von Crusoe zu Kruso – Inselwelten in der Literatur“ verliehen, die sich mit dem Werk des Preisträgers beschäftigte.
„Lutz Seilers Gedichte, Essays und Erzählungen sind bestechende poetische Erkundungen ostdeutscher Industrielandschaften, in denen Geigerzähler, Vergasernadeln oder süßliche Gase magische Qualitäten gewinnen“, begründete die Jury ihre Wahl. Im Roman „Kruso“ steigere sich seine Vergangenheitsrecherche zu einer mitreißenden Abenteuergeschichte über die untergehende DDR. Für den Hiddensee-Roman hatte Seiler 2014 den Deutschen Buchpreis erhalten. Seiler wurde 1963 im thüringischen Gera geboren und lebt mittlerweile bei Berlin.
Der Marie Luise Kaschnitz-Preis wurde 1984 zum zehnten Todestag der Schriftstellerin und Dichterin (1901 – 1974) ins Leben gerufen und wird seitdem im zweijährigen Turnus von der Evangelischen Akademie verliehen. Frühere Preisträger sind unter anderem Thomas Lehr und Sibylle Lewitscharoff.
(dpa)
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