Laufsteg, Fotoshootings und Konkurrenz Ade
Lea, 38, geboren und aufgewachsen im Nordosten der USA, ist ein ehemaliges Fotomodell. Viele Jahre lang arbeitete sie in der Modelbranche, bevor sie ihren Glauben wiederentdeckte und zu ihren Wurzeln zurückkehrte.
Im Gespräch mit der Epoch Times erzählt sie ihre Geschichte und wie sie den Laufsteg gegen das Landleben eintauschte.
„Ich bin dankbar, dass ich diese Lebensphase hinter mir gelassen habe und in meinem wahren Frausein zur Ruhe kommen kann“, sagt sie. „Ich habe nicht mehr das Gefühl, mit anderen Frauen zu konkurrieren, und ich habe nicht mehr das Bedürfnis, die Aufmerksamkeit der Männer auf mich ziehen zu müssen. Wenn ich nun Aufmerksamkeit bekomme, ist das viel respektvoller und sanfter.“
„Es ist befreiend zu erkennen, dass man schön, weiblich und gepflegt sein kann, ohne seinen ganzen Körper zeigen oder sich den Trends und Normen der Außenwelt anpassen zu müssen.“
Wenn sie an ihre Zeit in New York zurückdenkt, kann sie teilweise kaum glauben, wie sie sich damals anzog, wenn sie nachts allein durch die Straßen der Großstadt lief. Heute lebt sie als Hausfrau in einem ländlichen Teil des bergigen Nordostens der USA und erinnert sich daran, wie sie ihre Kleidung danach auswählte, Aufmerksamkeit zu erregen und gesehen zu werden.
„Ich habe meinen Wert daraus gezogen, auf eine falsche Art und Weise wahrgenommen zu werden“, sagt sie. „Als ich in die Modelbranche kam, wurde es noch schlimmer. Jeglicher Sinn für Schlichtheit und Anstand, den ich jemals hatte, ging sehr schnell verloren. Es ist fast unmöglich, in der Modelbranche anständig zu sein. Es ist gnadenlos und es ist sehr stressig.“
„Jetzt fühle ich mich sicherer und bin sehr dankbar für die Einsichten und die Weisheit, die ich im Laufe der Jahre gewonnen habe.“
Das Leben als Model
Seit ihren späten Teenagerjahren arbeitete Lea hauptsächlich in New York, im Herzen der High-Fashion-Modelwelt. Ihre Karriere begann, als eine Freundin sie animierte, ihr Glück bei einer Modelagentur zu versuchen.
Sie bewarb sich bei einer der fünf größten Agenturen in New York und wurde sofort unter Vertrag genommen. Noch am selben Tag ging sie zu potenziellen Kunden. Danach ging alles sehr schnell, sagt sie.
Für die anstehende Fashion Week im Herbst wurde Lea umgehend für 35 Shows gebucht. Später arbeitete sie mit „vielen der weltweiten Top-Designer“ zusammen und reiste in verschiedene Städte. Sie war auch in der Fernsehsendung „Project Runway“ zu sehen.
„Es war verrückt“, sagt sie, „und ich habe viele Dinge gesehen, die ich vorher nicht kannte.“
Zwölf Jahre lang lebte die junge Frau aus dem Nordosten der USA ein hektisches Leben und kleidete sich so wie ihre Mitmenschen, was sie heute als ein Zeichen von Unsicherheit empfindet.
„Als Frauen fühlen wir uns oft so, als wären wir in einem stillschweigenden Wettbewerb mit anderen Frauen“, sagt Lea, „und kleiden uns so, dass wir die meiste Aufmerksamkeit bekommen.“
Weiblichkeit verstehen
Nach mehr als einem Jahrzehnt in dieser Welt hatte Lea ein sehr persönliches Erlebnis mit Gott, eine Art Erwachen. Sie erkannte, dass der Lebensstil, den sie führte, oberflächlich und zerstörerisch war. „Ich erlebte eine Wiedergeburt und wusste endlich, wer Gott wirklich ist“, reflektiert sie.
Sie fand eine Gemeinde, begann Bibelstunden und Gottesdienste zu besuchen und lernte dort ihren zukünftigen Ehemann kennen. Und ihre ehemalige Karriere, ihre Muster und alte Verhaltensweisen fielen nach und nach von ihr ab.
„Damals kam mein Wunsch zum Vorschein, meine von Gott gegebene Weiblichkeit stärker zu leben“, sagt sie. „Mir war vorher nie bewusst gewesen, wie sehr die Weiblichkeit den Frauen in unserer modernen Welt gestohlen wird.“
„Es fühlte sich befreiend an. Dieser ganze Druck, immer perfekt sein zu müssen, verschwand. […] Das Frausein ist nicht etwas, das überwunden werden muss – und wir müssen der Welt nichts beweisen. Unser Wert ergibt sich nicht aus den Dingen dieser Welt oder den Meinungen anderer.“
Das Paar zog schließlich in den Westen der USA, in die Nähe der Berge. Ausgestattet mit einem kleinen Budget machten sie sich auf die Suche nach einem Grundstück und stießen schließlich auf ein Häuschen.
Lea startete einen Blog, Our Little House on the Mountain (Unser kleines Haus am Berg), in dem sie über ihre Reise zu einem entschleunigten Leben und die Wiederentdeckung ihrer wahren Weiblichkeit schreibt. Sie sagt, es sei offensichtlich, dass Menschen sich „wütend und unzufrieden“ fühlen, wenn sie „die Lügen ausleben, mit denen sie in der Welt überhäuft werden“.
„Eine Person wird unweigerlich unglücklich, ängstlich oder ruhelos, wenn sie ihr ganzes Leben damit verbringt, gegen das zu kämpfen, wofür sie in Wirklichkeit geschaffen wurde“, sagte sie. „Die Weiblichkeit steckt voller schöner, stiller Kraft. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir in einer Welt, die uns animiert, laut und aggressiv zu sein, versuchen, anderen gegenüber anmutig und sanftmütig zu sein.“
Anstelle teurer Designerkleidung fing Lea an, sich schlichter zu kleiden und ihre Garderobe Schritt für Schritt umzustellen. Als sie herausfand, wie sie alte Kleidungsstücke integrieren konnte, gelang es ihr, enge oder offenherzige Teile unter Kleidern oder Overalls zu tragen. Es ging ihr dabei nicht darum, sich aus Scham zu verhüllen, sondern vielmehr darum, ihre Würde auszudrücken.
„Schlichtheit bedeutet nicht, deine Weiblichkeit zu verstecken, sondern sie in ihrer schönsten Form zu offenbaren“, ist sie überzeugt. „Ich denke, einige Missverständnisse über Schlichtheit kommen von Bildern, die wir in unseren Köpfen haben, wie Schlichtheit und Sittsamkeit auszusehen hätten.“
„Wir tun dem Konzept der Schlichtheit keinen Gefallen, wenn wir anfangen, unsere eigenen Interpretationen und Standards diesbezüglich anderen aufzuerlegen, so als ob wir mit Gottes Stimme sprechen würden. Ohne es zu merken, lassen wir dadurch ein Gefühl von Schwere entstehen, das die Kunst der Schlichtheit belastet. Denn in Wirklichkeit bedeutet Schlichtheit Freiheit. Wir sind frei, unseren eigenen einzigartigen Stil zu finden, Farben zu genießen und mit Freude unsere Weiblichkeit auszuleben.“
Seit zehn Jahren arbeitet Lea nicht mehr als Model und ihr Leben hat sich drastisch verändert. Die Art und Weise, wie sie sich kleidet, ist nur ein kleiner Teil des Gesamtbildes.
„Ich liebe es, in den Bergen zu leben und von der Schöpfung umgeben zu sein“, sagt sie. Sie ist dankbar, dass sie diese Jahre hinter sich gelassen hat, verspürt jetzt mehr Zufriedenheit und ein tiefes, ruhiges Vertrauen in ihre Identität.
Lea beschreibt, dass „die Kraft in einer sanften Antwort“ liegt und die „gottgegebene Weiblichkeit“ von Frauen anderen Trost spenden kann, der lebensverändernd ist.
Seinen eigenen Stil finden
Obwohl sie an sich nichts gegen die Modeindustrie hat, ist Lea der Meinung, dass die unbeständige Natur der Modeindustrie, in der sich die Trends jede Saison ändern, die Konsumenten in einem ständigen Kreislauf gefangen hält, in dem sie unbedingt das Neueste und Beste haben wollen.
„Deshalb ist es so wichtig, seinen eigenen Stil zu kennen, zu wissen, worin man sich wohlfühlt und was schön ist, und ein Gespür für zeitlose Mode zu haben“, sagt sie. „Es ist eine sehr budgetfreundliche Idee, zeitlose Stücke zu sammeln, die heute genauso schön und passend aussehen wie in 50 Jahren.“
Bezüglich sehr freizügiger Kleidung nimmt sie viel Verwirrung wahr. Als ehemaliges Model weiß sie, wovon sie spricht: „Wir nennen es Selbstermächtigung, aber im gleichen Atemzug beschweren wir uns lautstark darüber, objektiviert zu werden. Wir wollen in einer Realität leben, die es nicht gibt. Uns Frauen wurde die Lüge verkauft, dass wir mächtig und selbstbestimmt seien, wenn wir unseren Körper ausbeuten … In den Herzen der Frauen hat das eine tiefe Verwirrung hinterlassen.“
Was die Modelwelt angeht, würde sie nicht ausschließen, in Zukunft als „gereifte“ Frau zu modeln, hält es aber für eine furchtbare Idee für diejenigen, die nicht darauf vorbereitet sind.
„Ich bin dagegen, dass Kinder oder junge Leute auch nur in die Nähe dieser Unterhaltungsindustrie kommen. Man sollte solche Umgebungen erst mit einer soliden Reife und starken Grenzen betreten – mit Grenzen, die nicht von jedem Windstoß durcheinandergewirbelt werden“, warnt sie.
Das, was man trägt, wird zwar stets einen Einfluss darauf haben, wie man mit der Welt interagiert, aber Lea unterstreicht, dass „das Wichtigste“ immer der Charakter einer Person sein wird.
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