König Willem-Alexander feiert Geburtstag

Amsterdam (dpa) - Ein Butterbrot mit Schokostreuseln gehört zu einem niederländischen Frühstück wie die Mayo zu den Pommes. Es ist zwar beides nicht gerade gesund, aber was soll's: Schließlich ist es „Feest“ in den Niederlanden. Mit dem Frü
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Willem-Alexander und Máxima eröffnen die «Königsspiele».Foto:  Koen Van Weel/dpa
Epoch Times24. April 2015
Ein Butterbrot mit Schokostreuseln gehört zu einem niederländischen Frühstück wie die Mayo zu den Pommes. Es ist zwar beides nicht gerade gesund, aber was soll’s: Schließlich ist es „Feest“ in den Niederlanden.

Mit dem Frühstück begannen für rund 1,1 Millionen Kinder die „Königsspiele“. Es ist der Auftakt zur großen Oranje-Party zum 48. Geburtstag von König Willem-Alexander am Montag (27. April).

Auf orangefarbenen Trillerpfeifen gaben der König und seine Frau Máxima in der Stadt Leiden symbolisch das Startsignal zu Sport, Spiel und jede Menge Spaß. Bei so einem Termin ist der Monarch ganz in seinem Element. Sport ist seine große Leidenschaft, und gern zeigt er sich auch fröhlich hopsend auf den Tribünen, wenn Oranje Fußball spielt oder Schlittschuh läuft – und gewinnt, versteht sich.

„Bewegen ist wichtig“, sagte der König, doch er kickte nicht mit den Kindern mit. Er auf feinen Halbschuhen – sie auf High Heels – das war nicht gerade das richtige Outfit für den Sportplatz. Am liebsten aber trägt der König Sportschuhe, gestand er den niederländischen TV-Kindernachrichten. „Die Halbschuhe zieh ich als erstes aus, wenn ich nach Hause komme, noch vor dem Schlips.“

Auch bei der offiziellen Königstags-Feier am Montag muss nun Schluss sein mit Spaß und allzu viel Volksnähe. In diesem Jahr wird der Koningsdag zum ersten Mal im neuen Stil stattfinden: mehr Majestät – weniger Volk.

Das wird für viele Niederländer ein wehmütiger Abschied vom Keks-Schnappen und Sackhüpfen. Nie mehr werden die Untertanen ihren König bei einem neuen Rekord-Versuch im Kloschüssel-Weitwurf erleben. Als Kronprinz und im Gefolge seiner Mutter Beatrix schien Willem-Alexander bei diesen Feiern stets gut aufgelegt. Er lachte breit und viel, trank gern ein Pilschen und war zu jedem Spielchen bereit. Doch zu seiner neuen Rolle als Staatsoberhaupt passt das nicht mehr so recht.

Seit zwei Jahren sitzt Willem-Alexander auf dem Thron und setzt deutlich andere Akzente als seine Mutter Beatrix. So unterzeichnet er schon mal Gesetze auf dem Tablet, wenn er unterwegs ist. Er stellte einen Redenschreiber an, der sich für ihn flotte Sprüche ausdenkt. Und das reiselustige Königspaar zieht Stippvisiten den förmlichen Staatsbesuchen bei Nachbarn vor.

Nun wird der Generationswechsel auch am Königstag sichtbar. Zum ersten Mal wird Prinzessin Beatrix (77) nicht mehr mit von der Partie sein, wenn das Königshaus dem Land seinen traditionellen Besuch abstattet. Auch Beatrix‘ Schwester Margriet und deren Mann sind nicht mehr dabei.

Zum Trost für viele Oranje-Fans wird das königliche Paar aber seine drei Töchter, Amalia (11), Alexia (9)und Ariane (8) mit nach Dordrecht nehmen. In der mittelalterlichen Stadt unweit von Rotterdam wird der König am Montag mit dem Volk seinen Geburtstag feiern.

König und Königin hätten lange über den neuen Stil der offiziellen Feier nachgedacht, sagte der Bürgermeister von Dordrecht, Arno Bok. „Der König wollte eine Art Grande Parade, aber auch der direkte Kontakt mit dem Volk durfte nicht fehlen.“

Willem-Alexander strich das Programm auf die Hälfte zusammen. Statt wie zu Amtszeiten seiner Mutter zwei, wird nur noch ein Ort besucht. In Dordrecht fährt die königliche Familie – auch sein Bruder und seine Cousins mit ihren Familien sind dabei – per Boot bis ins Zentrum. Dann können die Oranjes von einer großen Tribüne eine Art Flotten-Show mit 50 Schiffen sehen. Es folgt ein wenig Bach in der Grote Kerk, der König weiht ein Museum ein und darf dann noch bestaunen, was die Region an Handwerk und Leckereien zu bieten hat. Zum Schluss darf die Jugend von Dordrecht sich präsentieren.

Mit dem neuen Stil geht Willem-Alexander auch ein Wagnis ein. Die Monarchie ist in den Niederlanden nämlich gerade deshalb so fest verankert, weil die Oranjes zum Anfassen sind. Das hatte im vergangenen Jahr beim Königstag der Bürgermeister der Stadt Amstelveen wohl etwas zu wörtlich genommen. Zumindest war auf TV-Bildern zu sehen, dass seine Hand sehr nah am königlichen Hintern von Máxima war.

(dpa)


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