Installationskünstlerin Rebecca Horn mit 80 Jahren gestorben

„Ich finde es schön, wenn man älter wird“: Rebecca Horn hatte nach eigenem Bekunden keine Angst vor dem Tod. Sie hinterlässt ein ungewöhnliches Werk.
Rebecca Horn, eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart, ist mit 80 Jahren gestorben. (Archivbild)
Rebecca Horn, eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart, ist mit 80 Jahren gestorben. (Archivbild)Foto: Franck Robichon/EPA/dpa
Epoch Times8. September 2024

Rebecca Horn, eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart, ist mit 80 Jahren gestorben. Sie sei am Freitagabend im Alter von 80 Jahren gestorben, sagte Peter Raue, Vorsitzender der von Horn gegründeten Moontower Foundation. Horn war eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Zuerst berichtete das Kunstmagazin „Monopol“.

Horn, mit den höchsten Preisen geehrt, schuf ein facettenreiches und vielschichtiges Werk. Es umfasst sowohl Skulpturen, Installationen und Performances wie auch literarische Texte, Drehbücher und die Regie von Filmen und Opern.

Berühmt wurde die gebürtige Hessin durch ihre magischen Kunstmaschinen, bei denen sie Objekte wie Koffer, Geigen oder Röhren in geheimnisvolle Bewegung versetzte. Zu den bekanntesten Arbeiten gehört der „Schildkrötenseufzerbaum“, aus dessen Schalltrichtern klagende Töne in vielen Sprachen dringen.

„Bei meinen Ausstellungen oder Filmen werden die Menschen Teil meiner Bilder“, hatte Horn in einem dpa-Gespräch zu ihrem 70. Geburtstag gesagt. „Nicht nur sie bewegen sich, sondern auch meine Skulpturen. Und plötzlich begegnen sie sich in einem drehenden Spiegel und werden Teil dieses künstlerischen Prozesses.“

Künstlerin der Gegenwartskunst

1944 in Michelstadt im Odenwald geboren, hatte Horn in Hamburg und London studiert. Bis 1981 lebte und arbeitete sie überwiegend in New York, später auch in Paris. 1989 übernahm sie eine Professur an der Berliner Hochschule der Künste. Seit 2007 baute sie die frühere Fabrik ihrer Familie im Odenwald zu einem Kunstzentrum aus.

Das New Yorker Guggenheim Museum zeigte schon 1993 eine Retrospektive zu ihrem Werk, die später durch Europa ging. Führende internationale Institutionen widmeten ihr Einzelausstellungen. 2010 wurde Horn für ihr Lebenswerk mit dem japanischen Praemium Imperiale geehrt, einem der renommiertesten Kunstpreise der Welt.

2017 lief im Duisburger Lehmbruck Museum die Schau „Hauchkörper als Lebenszyklus“. An der Eröffnung nahm Horn nach einem Schlaganfall zwei Jahre zuvor krankheitsbedingt nicht teil.

Die Jury des Wilhelm-Lehmbruck-Preises ehrte sie dabei als „eine der eigenwilligsten, innovativsten und experimentierfreudigsten Künstlerinnen Deutschlands.“

Angst vor dem Tod habe sie nicht, hatte sie der dpa bei dem Geburtstagsinterview gesagt. „Mir hat meine Verbindung zum Buddhismus geholfen. Man ist eingebunden in einen Prozess, der immer weitergeht.“ (dpa/red)



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