Elyas M`Barek: „Ins P1 bin ich früher nicht reingekommen“

Der Schauspieler Elyas M`Barek hat nach eigenen Angaben als Teenager wegen seines Migrationshintergrundes Probleme gehabt. „Ins P1 bin ich früher nicht reingekommen“, sagte der Sohn einer Österreicherin und eines Tunesiers dem Magazin „Emotion“ (Ausgabe 1/18). Heute öffneten sich für ihn dagegen alle Türen.

Trotz seines Erfolgs kann der 35-Jährige nicht verstehen, dass heute viele Leute wütend oder neidisch sind: „Ich kenne all die nervigen Motivationssprüche und weiß, die Realität ist oft nicht einfach.“

Dass manche aus ihrem Frust heraus Sündenböcke suchen, kann M`Barek dagegen nicht nachvollziehen: „Ich verstehe diesen krassen Hass nicht. Uns geht es hier verhältnismäßig gut. Wir haben Sozialversicherung, Krankenkassen und keinen Krieg. Aber wissen wir wirklich, wie es ist Ängste und Abstiegssorgen zu haben? Ich hatte vor zehn Jahren auch kaum Geld, trotzdem hätte ich mir keinen Schuldigen gesucht, nie an jemandem Hass und Wut ausgelassen.“

Wie sich das politische Klima in Deutschland verändert, besorgt den gebürtigen Münchner: „Du musst kein Vollnazi mehr sein, um dich problemlos rassistisch äußern zu können. Konservative, rechte Wähler halten sich für politisch korrekt und sprechen dennoch von uns `Kanaken`. Das ist jetzt mit einer Partei wie der AfD und Konsorten leider alles wieder möglich. Heute stecken rechtsnationale Typen in der bürgerlichen Mitte. Du weißt nicht mehr, wen du vor dir hast und wie der tickt. Furchtbar“, sagte der Schauspieler. Was ihn tröstet: „Gute Musik. Und Gespräche mit Freunden helfen mir.“ (dts)