Ein Traum von Straßenrennwagen – aus Cadillac, Lincoln, Camaro und mehr…

Autofan erschuf mit Fantasie und Know-how ein Fahrzeug, welches mit Komfort und im Design überzeugt. Und das Einzige seiner Art weltweit ist.
Titelbild
Aus Teilen von rund zehn verschiedenen Automodellen entstand ein Hybrid-Rennauto. Der Erfinder und Bauer des einzigartigen Wagens erfreut sich heute als 95-Jähriger noch daran.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Kristi Johnson
Von 3. Oktober 2024

Jedes Mal, wenn Wes Creager zur Wood Shed Bar-B-Q in der 7th Street fährt – oder zu einem der anderen Restaurants oder Drive-ins, die in der Kleinstadt Hopkinsville in Kentucky zu finden sind – bildet sich eine Traube von staunenden Menschen um seinen fantastischen Roadster.

Sein feuerroter Roadster ist eine wahre Chimäre von einem Auto. Der Zulassung nach ist es ein Cadillac. Der bauliche Anteil des Cadillacs beträgt jedoch nur noch 50 Prozent, der Rest ist eine Mischung verschiedener Marken: Camaro-Türen, Mazda-Klappscheinwerfer und ein GMC-Kühlergrill. Aber er ist noch viel mehr.

Eigentlich ist das Fahrzeug ein Rennwagen, getauft auf den Namen Creager Hybrid. Und eigentlich fährt ihn Creager nur zu besonderen Anlässen durch die Stadt – mit seinen Enkeln oder Urenkeln.

Immer ein besonderer Anlass

Aber eigentlich ist es immer ein besonderer Anlass. „Wie gestern, da waren wir Essen und haben dieses Auto genommen“, erzählt der inzwischen 95-Jährige der Epoch Times, „es wird zu einer Autovorführung, wohin man auch kommt. Während wir aßen, machten die Leute Fotos von dem Wagen.“

Wenn der Creager-Clan ins Cabriolet springt, um in die Stadt zu fahren, schließen sich die Türen „wie Butter“. Die Fahrt ist weich wie Seide, schwebend wie ein Cadillac, traumhaft. „Ich fahre damit fast jede Woche zum Essen oder was auch immer. Will ich stilvoll vorfahren, rolle ich in meinem kleinen roten Auto vor“, lächelt der Autobesitzer.

Wes Creager und eine junge Fahrerin im Creager Hybrid. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Kristi Johnson

Ein Dream-Car aus zehn Typen

Der Creager Hybrid ist das Werk eines Mannes: das Resultat eines Traums von Wes Creager. Er sagt, dass „etwa zehn verschiedene Autotypen“ in ihm stecken, und fügt hinzu, dass die Motorhaube und das Heck ursprünglich von einem 1970er-Cadillac-Eldorado stammen und der Rahmen aus einem Chevrolet Malibu zusammengebaut wurde. „Die Verkleidungen stammen von einem Lincoln Continental“, erklärt Wes.

Doch in dem Roadster steckt noch mehr von Wes Creager: der Traum von einem Rennwagen. „Ich bin jahrelang zu den Rennen in Indianapolis gefahren und war fasziniert von den Autos“, sagt er. All die großen Motoren, die er sah, befanden sich im Heck der Rennwagen, nicht vorn wie bei normalen Straßenfahrzeugen.

Einem Rennfahrer gegenüber erwähnte er, dass er sich dieses Konzept für einen Roadster wünsche: „Warum nimmt man nicht einfach die großen Motoren und setzt sie nach hinten, wie bei den Indianapolis-Rennwagen?“

Da ging den Rennprofis ein Licht auf. Die Idee gefiel ihnen. Am nächsten Tag klingelte bei Creager das Telefon. Der Rennfahrer war am Apparat und sagte, er habe das Auto für ihn.

Als Creager fragte, was es koste, antwortete der Fahrer: „Für Sie nichts, Doktor.“ So wurde Creager Besitzer eines Wagens mit einem der größten straßenzugelassenen Motoren – mit einem Hubraum von 8,2-Litern.

Eine neue Generation erfreut sich am Creager Hybrid Roadster, der größtenteils aus einem Cadillac Eldorado von 1970 gebaut wurde. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Kristi Johnson

Wie der Creager-Hybrid entstand

Creager, Jahrgang 1928 und damals um die 65 Jahre alt, war von Beruf Arzt. Doch auch im Zimmererhandwerk hatte er Erfahrung. Und schon von Kindheit an war er mit Freunden unter den Motorhauben von Roadstern gelegen und hatte als junger Mann in Porterville, Kalifornien, Hotrods gebaut.

Creager wusste also, wie man einen Schraubenschlüssel ansetzt.

Wes Creager und sein Roadster. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Kristi Johnsond

Es war 1992, als ihm zum ersten Mal die Schlüssel dieses Cadillacs in die Hände fielen. „Damals hatte ich ein Flugzeug und einen großen Flugzeughangar“, sagt Creager, der auch Pilot war und ist, „und ich habe das Auto einfach in den Hangar gebracht und es dann im Flugzeughangar gebaut.“ Er benutzte seine Zimmermannswerkzeuge, um an dem Auto zu arbeiten.

Der Motor stand so hoch im Heck seines flachen Rennwagens, dass der Vergaser durch die Motorhaube ragte. Creager besorgte sich daraufhin von Continental eine Zierabdeckung für ein Reserverad. Damit verdeckte er den baulichen Überstand auf der Motorhaube.

Tachometer und andere Messinstrumente installierte er genau auf Augenhöhe des Fahrers. Eine klassische Innenausstattung aus Leimholz wurde eingebaut und die Windschutzscheibe von einem Ford Pick-up. Das Ganze ruht auf einem Ford-Mustang-Fahrwerk.

1996 war der Creager Hybrid geboren. Als er schließlich seinen Cadillac enthüllte, wurde er zunächst belächelt. Wer wollte schon einen Cadillac – in den 90er-Jahren! „Jetzt lache ich“, sagte er im Interview.

Der Indianapolis-Star

Später drehte der Creager Hybrid seine Runden auf der Rennstrecke von Indianapolis und glänzte auf vielen offiziellen und unzähligen spontanen Autoshows. Vor einigen Wochen kam der Manager von O’Charley’s Restaurant & Bar, um sich das Auto anzusehen, und sagte, er habe so etwas noch nie gesehen.

Auch im Internet wurde das Auto zum viralen Hit und erzielte millionenfache Views.

Der Creager Hybrid in der Garage – und auf einer Autoshow. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Kristi Johnson

On the Road again

Wes Creager ist der Ruhm gleichgültig, er scheut den ganzen Rummel. Er ist damit zufrieden, sich zurückzulehnen und zuzusehen, wie die Menschenmenge seinen feuerroten Cadi bewundert. Sein Zweisitzer sei einfach perfekt, erklärt er, um mit seiner Enkelin auf den ländlichen Straßen Kentuckys zu „cruisen“.

„Es ist ein unglaubliches Fahrgefühl, wenn man mit 60, 70, 80 Meilen pro Stunde (bis 129 km/h) unterwegs ist, der Fahrtwind das Auto an die Straße drückt und es einfach nur so schön dahingleitet“, sagt er.

Hier in Kentucky hat er sich nahe seiner Familie niedergelassen, nach dem Tod seiner Frau – nach 64 Jahren Ehe.

Ihr hat er den Creager Hybrid gewidmet.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „95-Year-Old Builds Uber-Powerful Road Racecar From Cadillac, Lincoln, Camaro—And It’s Jaw-Dropping“. (redaktionelle Bearbeitung sm)



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