Deepak Chopra über „Die Zukunft Gottes“ – genialer Erkenntnisprozess und Wirklichkeit

Titelbild
„Wenn Gott Wirklichkeit ist, und wenn die Wirklichkeit Bewusstsein ist, dann ist Gott Bewusstsein.“Foto: Cover Verlag: E. Driediger
Von 21. Juni 2015

In seinem neuesten Buch „Die Zukunft Gottes“ hat der weltberühmte indische Arzt und spirituelle Lehrer Deepak Chopra die für das 21. Jahrhundert notwendigen Erkenntnisse der Quantenfeldtheorie mit dem uralten Wissen der großen religiösen Traditionen auf geradezu geniale Weise zusammengetragen und als Erkenntnisprozess nachvollziehbar präsentiert. Seit über 40 Jahren wirkt er erfolgreich in den USA, er ist Autor zahlreicher Bücher auf Bestsellerrang.

Wir müssen die drei Zustände, in denen sich die Menschen im Augenblick bewegen, gleich gewichten, da Unglaube, Glaube und Erkenntnis alle einen Zweck erfüllen. Sie sind die Trittsteine zu: ‚Kein Gott’, über ‚Vielleicht Gott’ zu ‚Gott in mir’. Gott ist die Wirklichkeit selbst. Er ist kein Bild, kein Gefühl, keine Empfindung oder ein Gedanke, der die subtile Welt füllt. Gott bewohnt eine dritte Welt, jenseits all dessen, was Worte und Vorstellungen beschreiben können. Dies ist die transzendente Welt, der Ort, wo die wahre Erkenntnis Gottes zu finden ist."

Zahlreiche weltbekannte Persönlichkeiten (Religionswissenschaftler, Physiker, Mediziner, Psychiater, Psychologen, Bewusstseinsforscher) haben die im November 2014 erschienene Originalausgabe "The Future of GOD" mit Bewunderung gewürdigt:

Als Kernphysiker, der sich mit grundlegender Quantenfeldtheorie befasst, stelle ich fest, dass meine Weltanschauung mit Deepak Chopra übereinstimmt. Das allumfassende, ganzheitliche Quantenfeld ist ein Schritt vorwärts, heraus aus unserer klassischen reduktionistischen Interpretation einer festgelegten Realität. Sie legt einen dynamischen, lebendigen, Kosmos oder eine Wirklichkeit nahe. Über Deepak Chopras Arbeit wird noch lange gesprochen werden.“ (Hans-Peter Dürr, Quantenphysiker und Friedensnobelpreisträger, 1929 – 2014).

„Eine glänzende und meisterhaft vorgebrachte Darstellung, warum Zufälligkeit niemals das große Mysterium des Lebens auf der Erde erklären kann. Dieses wunderbar verständliche Buch ist eine Pflichtlektüre für jeden, der, ganz wie es Albert Einstein und anderen Pionieren der neuen Physik geschah, ein Gefühl äußerster Demut erfährt, wenn er über die Erhabenheit des Kosmos nachsinnt.“ (P. Murali Doraiswamy, Professor für Psychiatrie und Neurowissenschaften).

Die Krise unseres Bewusstseins

Wir wissen heute, dass die Energie des Universums neutral, zeitlos,  dimensionslos ist. Unsere eigene Kreativität und Fähigkeit, Muster zu erkennen, ist die Verbindung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Die zeitlose Welt der Wellen und die sichtbare Welt der Dinge. Beobachtung ist ein Akt der Schöpfung durch Grenzen, die in unserem Denken verankert sind. Wir erschaffen die Illusion der materiellen Welt durch die Kennzeichnung und Benennung von Dingen. Der dänische Philosoph Søren Aabye Kierkegaard (1813 – 1855) sagte:

„Wenn Du mir einen Namen gibst, verneinst du mich! Indem man mir einen Namen, eine Bezeichnung gibt, verneinst Du alle die anderen Dinge, die ich vielleicht sein könnte. Du beschränkst das Teilchen etwas zu sein, indem Du es festnagelst… es benennst! Aber gleichzeitig erschaffst Du es. Du definierst es zu existieren.“

Kreativität ist unsere höchste Natur! Albert Einstein (1879 – 1955) war der erste Wissenschaftler, dem bewusst war, dass das, was wir als leeren Raum ansehen, nicht einfach das Nichts ist. Es hat Eigenschaften und besitzt fast unerschöpfliche Mengen an Energie innerhalb der Eigenschaften des Weltalls.  Die wahre Krise unserer Welt ist nicht sozial, wirtschaftlich oder politisch. Unsere Krise ist eine Krise des Bewusstseins, das mangelnde Gefühl für das Verbundensein mit allem, was ist.

Deepak Chopra schreibt so großartig überzeugend: „Der Gottesprozess bezieht die gesamte Person ein. Ich lade Sie dazu ein, alles zu bezweifeln, was Sie jemals über Gott gehört haben, und ich lade Sie dazu ein, gleichzeitig den Glauben zu bewahren. Wenn Gott das Eine ist, sollten Sie nichts ausschließen, nicht einmal äußerste Skepsis. Wirklichkeit ist nicht zerbrechlich. Einen offenen Geist zu haben, ist wie einen geschlossenen Fensterladen zu öffnen. Das Licht wird ohne fremdes Zutun eintreten. Momente der Glückseligkeit werden zunehmen. Sich in Ihrem inneren Kern wohlzufühlen, wird ein Grundgefühl…“

Heimat Indien und das Weltbild des Vaters

Geboren wurde Deepak Chopra am 22. Oktober 1946 in New Delhi. Sein Vater war ein angesehener Kardiologe,  ein großer Anhänger des materialistisch-reduktionistischen Weltbildes der Medizin. Aber in seinen späteren Jahren wurde er dann plötzlich extrem spirituell. Er war sehr erfolgreich, samstags und sonntags behandelte er Patienten immer umsonst. Die Familie lebte in der kleinen Stadt Jamalpur in Biha;  als Deepak 10 Jahre alt war, wurde sein Vater als Militärarzt nach Shilong in den Himalaja versetzt. Dort besuchte er mit seinem Bruder eine irisch-christliche Missionsschule.

„Es war sehr streng katholisch, also besuchte ich den ganzen Katechismus-Unterricht. Ich kannte das ganze Neue Testament, alle vier Evangelien. Ich konnte sie aufsagen, und in der Schule war ich vom Katholizismus sehr angetan. Als ich 12 war, gingen ein paar meiner Klassenkameraden aufs Seminar, um Priester zu werden. Ich fand das sehr verlockend, aber beim Versuch blieb es. Wir hatten auch moslemische Freunde. Tatsächlich war mein bester Freund Moslem, sein Vater war ein afghanischer Prinz. Es hatte eine Revolution in Afghanistan gegeben, daher war die königliche Familie in Indien und der junge Prinz war mein bester Freund. Und ich hatte Freunde unter den Sikhs, den Parsen und den Hindus. Wir hatten sogar ein paar jüdische Freunde. Mit unseren christlichen Freunden feierten wir immer Weihnachten.

Religion hatte für mich also die Bedeutung von Festen. Sie war immer verbunden mit Festlichkeiten und Feiern. Sie bedeutete nicht Gott. Religion bedeutete, dass wir zum Haus meines besten Freundes gingen und dort ein opulentes afghanisches Festessen bekamen. Und als ich dann die Schule verließ, hatte ich überhaupt kein Interesse mehr an Religion. Meine Freunde, die das Priesterseminar besuchten, erzählten uns manchmal davon, und all die Dinge, die man über die katholische Kirche hört – wie zum Beispiel die Skandale mit Pädophilie. Ich bekam mit, dass solche Dinge passierten und war absolut angewidert. Also wollte ich nichts mit Gott oder Religion oder irgendetwas dergleichen zu tun haben. Ich wollte Journalist und Schriftsteller werden. Als ich die High School abschloss, was ich schon mit 14 oder 15 Jahren tat, wollte mein Vater, dass ich Arzt werde.“

„Wir probierten LSD und anderes aus“

Von 1964 – 1969 studierte Deepak Chopra Medizin an dem All Indian Institute of Medical Sciences;  die Schule war amerikanisch, von den Rockefellers gegründet, die sie teilweise finanziert hatten. „Ich hatte allerdings inzwischen interessante Gewohnheiten angenommen: Rauchen, Trinken – manchmal trank ich sehr viel. Wir probierten LSD und anderes aus. Ich war ein Workaholic. Ich gewöhnte mich daran, nur zwei oder drei Stunden zu schlafen.

Nachdem ich dann in die Vereinigten Staaten kam, waren die Arbeitsbedingungen für die Assistenzärzte und die Arztpraktikanten schrecklich. Der Vietnamkrieg war gerade zu Ende und es gab keine Ärzte. So gewöhnte ich mich an kaum mehr als zwei oder drei Stunden Schlaf. Während meines Arztpraktikums teilte ich mir meine Arbeit so ein, dass ich zur Ausbildung an all die unterschiedlichen Krankenhäuser gehen konnte. Aber wir wurden nicht bezahlt. Man erhielt ein Grundstipendium und alles, was man zusätzlich für seine Ausbildung tat, ging nur einen selbst etwas an.

Ich hatte den großen Ehrgeiz, Neuroendokrinologe zu werden und den Nobelpreis zu erhalten. Also habe ich mich an diesen Krankenhäusern weitergebildet, ohne dafür bezahlt zu werden, nur um als Praktikant von irgend jemand Berühmtem zu arbeiten. Aber durch mein Stipendium erhielt ich nur 202 Dollar und meine Miete betrug 120 Dollar. Inzwischen war ich verheiratet und hatte ein Kind. Von 82 Dollar kann man unmöglich leben. Also habe ich tagsüber gearbeitet, und dann gab es da noch ein kleines Krankenhaus außerhalb von Boston, wo ich nachts hinging und als Arzt in der Notaufnahme gearbeitet habe. Ich habe damals 24 Stunden gearbeitet – und irgendwann dazwischen ein bisschen geschlafen“.

Theorien über Bewusstsein

Deepak Chopra ist seit mehr als vier Jahrzehnten glücklich mit seiner Rita verheiratet, ist Vater von zwei längst erwachsenen Kindern und mehrfacher Großvater. Bedeutungsvoll für sein Leben wurde die Begegnung mit Jiddu Krishnamurti (1895 – 1986)  am 8. Januar 1977 in New York und die langjährige enge Schülerschaft von Maharishi Mahesh Yogi (1918 – 2008), von dem er sich letztlich „befreien“ konnte.

„Ich las viel über Meditation, z. B. Muktanandas Spiel des Bewusstseins. Ich hatte mich schon immer für die Theorien über Bewusstsein begeistert. Ich kannte mich aus, von Ludwig Wittgenstein über Arthur Schopenhauer bis zu den Upanishaden hatte ich alles gelesen. Dann begann ich, den Vedanta zu lesen und dachte: Oh, diese Erfahrungen hatte ich schon. Als ich schließlich mit transzendentaler Meditation begann, wachte ich wirklich auf. Es war eine erstaunliche Sache. Mein Verlangen nach Alkohol, Zigaretten, Fleisch usw. verschwand völlig. Es war eine totale Trans-formation…“

Gast in der Oprah-Winfrey-Show

Deepak Chopra eröffnete viele Gesundheits- und Meditationszentren quer durch die USA, begann viel zu schreiben (zunächst erfolglos) und trat häufig im Fernsehen auf. Und mit dem Buch „Quantum Healing“ im Mai 1990 kam der große Durchbruch. Es war auf dem Cover vieler Zeitschriften. Und dann war Deepak zu Gast in der Oprah-Winfrey-Show. Innerhalb von 24 Stunden nach der Sendung wurden 130.000 Bücher verkauft. In der ersten Woche wurden 800.000 Bücher verkauft. Im ersten Monat eine Million Bücher. Das hörte einfach nicht auf – es sprengte jedes Maß.

Mit dem aktuellsten Buch „Die Zukunft Gottes“ hat Deepak Chopra eine Glanzleistung seines tiefgründigen Erfahrungswissens abgeliefert, ein Lehrbuch auf dem Weg zur Weisheit in drei bedeutsamen Kapiteln:

Stufe 1:        Unglaube    

Stufe 2:        Glaube         

Stufe 3:        Erkenntnis

Auf der Stufe 3 führt uns Deepak Chopra mit seinen Worten zur Transzendenz Gottes:

„Wir haben den Punkt erreicht, an dem eine vollständige Transformation möglich ist. Ein Gott ohne große Relevanz kann sich in einen Gott verwandeln, der wichtiger als alles andere ist. Diese Art der Wandlung führt zur Freiheit. Wer würde nicht die verlockende Einladung des Sufi-Meisters annehmen wollen, wenn er sagt:

Jenseits aller Vorstellungen von richtig oder falsch  gibt es einen Ort. Dort werde ich dich treffen.

Das ist die Belohnung. Aber gleichzeitig ist die Transformation bedrohlich. Unsere Grundüberzeugungen definieren uns. Wir sträuben uns dagegen, dass sie uns entrissen werden, so, wie wir eine Radikaloperation fürchten.

Um Gott ohne Illusionen zu sehen, müssen wir die herkömmliche Religion stürzen. Die Religion verursacht irreparable Schäden, weil sie Antworten gibt, die für das Hirn bestimmt sind (Angst vor Strafe, das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit), gemischt mit Stammesbewusstsein, kultureller Mythologie, Kindheitsphantasien und der Projektion eigener Vorstellungen auf andere.

Die ganze Mischung war ungesund. Oder genauer gesagt: sie war nicht Gott. Wenn Gott Wirklichkeit ist, und wenn die Wirklichkeit Bewusstsein ist, dann ist Gott Bewusstsein“.

Foto: Cover Verlag: E. Driediger


Deepak Chopra

Die Zukunft Gottes

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten

Verlag: Driediger, E; Auflage: 1 (16. März 2015)

ISBN-10: 3932130405

Euro 17,90



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