Meistgesuchter Linksextremist: Mutmaßlicher Kopf der „Hammerbande“ gefasst
Seit 2020 war Johann „Lücke“ Guntermann untergetaucht – jetzt haben die sächsischen Sicherheitsbehörden den mutmaßlichen Boss der linksextremen Leipziger „Hammerbande“ in Thüringen gefangen.
Die „Bild“ hatte als erstes Medium über die Festnahme berichtet. Sie soll am 8. November 2024 zwischen Jena und Weimar erfolgt sein. Nähere Angaben über Zeit und Ort des Geschehens machte das Boulevardblatt nicht. Der Tatverdächtige werde nun dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe überstellt.
Nach „Bild“-Angaben war der heute 31-jährige Guntermann ins Netz von Zielfahndern geraten. Die jahrelangen Ermittlungen seien von der LKA-Sonderkommission Linksextremismus („Soko Linx“) und Mitarbeitern des Staatsschutzes geführt worden. Die Verhaftung habe ein mobiles Einsatzkommando des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen durchgeführt.
Seit Ende September 2023 war der als gewaltbereit geltende mutmaßliche Linksextremist vom Bundesgerichtshof öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben worden. Der Hintergrund war der Verdacht auf politisch motivierte Körperverletzung in mehreren Fällen. Für zielführende Hinweise durch Privatpersonen sollte es 10.000 Euro Belohnung geben.
Nach Angaben der „Bild“ war Guntermann bereits 2018 zu 19 Monaten Haft verurteilt worden, weil er Steine auf das Leipziger Amtsgericht geschleudert hatte.
Innenminister Schuster: „Einer der meistgesuchten Linksextremisten“
Der geschäftsführende sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) sprach gegenüber der „Bild“ von einem „herausragenden Erfolg“:
Nach der Festnahme von Lina E. war dieser Mann einer der meistgesuchten Linksextremisten, gegen den mehrere Haftbefehle vorlagen, und der das zentrale Puzzleteil im gesamten Ermittlungskomplex ist.“
Wie der „Focus“ berichtet, gehen sowohl die Generalbundesanwaltschaft als auch das LKA Sachsen davon aus, dass Guntermann die zentrale Kraft im Netzwerk der inzwischen verurteilten Studentin Lina E. sein könnte. Lina E. studierte in Leipzig, stammt ursprünglich aber aus Kassel. Sie soll nach Informationen der „Bild“ einst mit Guntermann verlobt gewesen sein.
Einige Bandenmitglieder noch immer untergetaucht
Als Lina E. in Untersuchungshaft saß, habe sich ihr Verlobter aber getrennt, um sich mit der ebenfalls untergetauchten 21-jährigen Emilie Dieckmann zu verbandeln. Nach Dieckmann wird ebenso gefahndet wie nach ihren ebenfalls untergetauchten Mitstreitern Paul M., Moritz S., Clara W. und Nele A.
Auch die ungarische Polizei sucht nach diesen mutmaßlichen Mitgliedern jener tatverdächtigen Gruppe, die zuletzt im Februar 2023 in Budapest blitzartige Angriffe gegen acht Passanten verübt hatte. Dabei hatten sich die Täter nach Angaben der „Bild“ auch Totschlägern und Reizgas bedient. Auch der damals flüchtige Guntermann sei auf der Grundlage von Videobildern als Mittäter identifiziert worden. Zuvor habe die Bande ihr Unwesen in Sachsen, Thüringen und vermutlich auch in Sachsen-Anhalt getrieben.
Schwere Gewalt gegen vermeintliche Neonazis
Lina E.s und Johann Guntermanns unter dem Namen „Hammerbande“ bekannt gewordene kriminelle Vereinigung hatte jahrelang immer wieder gezielt zum Teil schwere Gewalt gegen vermeintlich politisch Andersdenkende ausgeübt. Im Fokus hatten sie insbesondere vermeintliche Neonazis. Zuweilen genügte den Linksterroristen ein Kleidungsstück eines bestimmten Herstellers, um ein wildfremdes Opfer zu attackieren.
Lina E. war Ende Mai 2023 von der Staatsschutzkammer des Oberlandesgerichts Dresden zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Drei ihrer Bandenmitglieder erhielten Freiheitsstrafen zwischen 29 und 39 Monaten.
Da das Urteil nach Informationen des „Focus“ bisher nicht rechtskräftig ist, befindet sich Lina E. noch auf freiem Fuß. Nach ihrer zweieinhalbjährigen U-Haft müsste sie noch knapp drei Jahre absitzen, falls die Revisionsinstanz das Urteil bestätigen sollte.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion