Mehr als jeder Sechste klagt über Nebenwirkungen nach den Corona-Impfungen

An einer repräsentativen Forsa-Umfrage beteiligten sich rund 1.000 Menschen. Knapp drei Viertel gaben an, keine Probleme gehabt zu haben. Zehn Prozent blieben ungeimpft. Zudem halten 40 Prozent der Befragten eine Corona-Aufarbeitung für erforderlich.
Eine Frau zieht eine Dosis des Impfstoffes von Biontech/Pfizer für eine Corona-Impfung auf. (Archivbild)
Einer Forsa-Umfrage zufolge hat mehr als jeder Sechste in Deutschland die Corona-Impfung nicht gut vertragen.Foto: Marijan Murat/dpa
Von 15. Oktober 2024

Mehr als jeder sechste Deutsche hat im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung Nebenwirkungen erlebt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der „Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ)“.

Demnach antworteten 19 Prozent der Geimpften auf die Frage, ob sie die Corona-Impfungen „alles in allem gut vertragen“ hätten, mit „Nein“. Zehn Prozent gaben an, keine Impfung erhalten zu haben. Fast drei Viertel der Befragten (73 Prozent) hatten nach eigenen Angaben keine Nebenwirkungen.

Der Erhebung zufolge hält zugleich die Mehrheit der Deutschen einen Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Corona-Aufarbeitung für verzichtbar. 58 Prozent verneinten die Frage, ob eine solche Form der Aufarbeitung „erforderlich“ sei. 40 Prozent bejahten diese Frage.

Für die repräsentative Erhebung wurden am 7. und 8. Oktober insgesamt 1.002 Personen befragt. Das Magazin „Multipolar“ hatte dafür mit der NOZ zusammen gearbeitet.

Von den 19 Prozent der Geimpften, die in der Forsa-Umfrage eine Nebenwirkung angegeben haben, suchten laut „Multipolar“ elf Prozent keinen Arzt auf. Acht Prozent der Geimpften begaben sich in ärztliche Hände. Vier Prozent aller Befragten bestätigte der Arzt eine Impfnebenwirkung. Diese Zahl, so „Multipolar“ weiter, deckt sich mit den „circa vier bis fünf Prozent der geimpften Menschen wegen Impfnebenwirkungen in ärztlicher Behandlung, von denen Krankenkassenchef Andreas Schöfbeck auf Grundlage seiner eigenen Versichertendaten Anfang 2022 öffentlich sprach“. Dafür wurde ihm fristlos gekündigt.

Kritik an früherer Charité-Studie zu Nebenwirkungen

Für Schlagzeilen sorgte vor knapp zweieinhalb Jahren eine Studie der Berliner Charité zu Nebenwirkungen der COVID-19-Impfungen. So waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in Deutschland etwa 180 Millionen Impfungen verabreicht worden. Danach klagten laut Studie etwa 0,8 Prozent der Geimpften über schwere Nebenwirkungen – das seien 40-mal mehr, als durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bislang erfasst wurde.

Wie Epoch Times seinerzeit berichtete, lief zu jenem Zeitpunkt die „Sicherheitsprofil von Covid-19-Impfstoffen“ genannte Studie ein Jahr lang. Sie hatte die Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen Vakzinen im Fokus. Deutschlandweit werden dafür rund 40.000 geimpfte Personen in regelmäßigen Abständen befragt.

Eines der zentralen Ergebnisse: Acht von 1.000 Geimpften litten unter schweren Nebenwirkungen. Als schwere Nebenwirkungen gelten Symptome, die Wochen oder Monate andauern und medizinische Behandlung erfordern. Beispiele sind Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzmuskelentzündungen, überschießende Reaktionen des Immunsystems und neurologische Störungen, also Beeinträchtigungen des Nervensystems.

Bei herkömmlichen Impfungen betrage diese Rate etwa die Hälfte, sagt der Arzt im Interview. „Die Zahl ist nicht überraschend“, kommentierte Studienleiter Prof. Dr. Harald Matthes, Stiftungsprofessor Integrative und Anthroposophische Medizin an der Charité. Sie entspreche dem, was man aus anderen Ländern wie Schweden, Israel oder Kanada kenne.

Die Charité distanzierte sich wenige Wochen nach Veröffentlichung von Matthes‘ Studienergebnissen und bemängelte „methodische Fehler“. Laut „Ärzteblatt“ kritisierte die Klinik unter anderem, dass der Begriff „schwere Nebenwirkungen“ weder im Ethikantrag der Untersuchung noch im Studienprotokoll definiert sei. Außerdem sei es möglich, dass sich Personen mehrfach und ungeprüft an der Umfrage hätten beteiligen können. „Da aufgrund methodischer Limitationen der Studie jedoch seine bisher öffentlich getätigten Aussagen nicht nachvollziehbar sind, empfiehlt der Vorstand der Charité Professor Matthes, die Studie nicht fortzusetzen“, sagte ein Charité-Sprecher damals. Es sei Matthes aber freigestellt, seine Studien weiterzuverfolgen.

Epoch Times hat die Charité zum aktuellen Stand der Studie angefragt. Sobald es eine Rückmeldung gibt, wird dieser Artikel aktualisiert.

Anspruch auf Schadensersatz könnte schon Ende 2024 verjähren

Wer glaubt, einen Impfschaden erlitten zu haben und den Klageweg beschreiten will, muss sich beeilen. Der Anwalt Tobias Ulbrich, der eine Vielzahl an Impfgeschädigten vertritt, wies darauf hin, dass Ansprüche bereits Ende 2024 verjähren. Dies sei gesetzlich geregelt, berichtete Epoch Times im März dieses Jahres.

In einem Tweet auf X liefert Ulbrich Details: „Thema heute: ACHTUNG! VERJÄHRUNG DROHT!! Ansprüche gem. § 84 Arzneimittelgesetz verjähren in 3 Jahren. Daher droht am 31.12.2024 die Verjährung für alle Impfschäden, von Impfungen aus 2021 bei denen die Schäden auch schon im Kalenderjahr 2021 zu verzeichnen waren. Der Schadensersatzanspruch des § 84 AMG verjährt in drei Jahren. Maßgeblich ist der Zeitpunkt, zu dem der Impfgeschädigte den Impfschaden als solchen erkannt hat und vom Schädiger, also dem Impfhersteller Kenntnis hat. Die Ansprüche wegen einer im Kalenderjahr 2021 erfolgten Impfung könnten daher bereits mit Ablauf des 31.12.2024 in Deutschland verjähren.“

Mit Text von Agenturen (dts/red)



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