Konzert in der Semperoper: Rätselhafte Symptome sorgen für Rettungseinsatz – Polizei sucht nach Ursache

Ein mysteriöser Vorfall während eines Konzerts in der Dresdner Semperoper gibt weiter Rätsel auf. Besucher klagten am Dienstagabend über gesundheitliche Beschwerden, Rettungskräfte zeigten ähnliche Symptome. Polizei und Feuerwehr untersuchen den Vorfall, doch bisher fehlt eine Erklärung.
Mehrere Besucher und Einsatzkräfte klagen über Unwohlsein.
Mehrere Besucher und Einsatzkräfte klagen über Unwohlsein.Foto: xcitepress/Benedict Bartsch/dpa
Von 18. Dezember 2024

Zu einem auch aus Sicht der Einsatzkräfte mysteriösen Vorfall kam es am Dienstagabend, 17.12., in der Dresdner Semperoper. Gegen Ende eines Konzerts der Sächsischen Staatskapelle klagten mehrerer Besucher über Übelkeit, Kreislaufprobleme und Reizungen der Atemwege.

Als der herbeigerufene Rettungsdienst eintraf, hatte sich bei drei Konzertbesucherinnen im Alter von 62, 66 und 68 Jahren der Zustand so stark verschlechtert, dass der Notarzt tätig werden musste. Zwei von ihnen wurden einem Bericht der Polizei Dresden zufolge zu Zwecken der Beobachtung in eine Klinik eingeliefert. Eine betroffene Person soll vorübergehend das Bewusstsein verloren haben, berichteten später lokale Medien.

Weder auffällige Schadstoffwerte noch Sauerstoffmangel in Semperoper feststellbar

Da vier der angeforderten Kräfte des Rettungsdienstes während ihres Einsatzes selbst ähnliche Symptome entwickelten, forderte dieser Verstärkung durch Spezialkräfte der Feuerwehr an. Diese rückten mit Atemschutz an und führten Messungen durch, um möglichen Anomalitäten der Luftzusammensetzung auf den Grund zu gehen.

Die Messungen ließen jedoch keine auffälligen Werte von Schadstoffen in der Semperoper erkennen. Im Einsatz waren insgesamt 37 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswachen Übigau und Altstadt sowie der Rettungswache Friedrichstadt im Einsatz.

Eine Evakuierung war der Feuerwehr zufolge nicht erforderlich. Die rätselhaften Symptome traten gegen Ende des Konzerts auf. Das Publikum verließ geordnet den Saal, ein größerer Teil davon schien keine Auffälligkeiten bemerkt zu haben.

Parkett links soll schwerpunktmäßig betroffen gewesen sein

Die Feuerwehr verwies jene, die Symptome verspürten, an den Rettungsdienst. Allerdings seien im weiteren Verlaufe der Nacht keine Betroffenen mehr vorstellig geworden.

Einem Augenzeugen zufolge, der sich auf X zu den Vorfällen äußerte, sei vorwiegend das Parkett links vom Auftreten der nach wie vor ungeklärten Symptome betroffenen gewesen. Ein Gast, der dort seinen Sitzplatz gehabt habe, soll das Konzert vorzeitig verlassen haben.

Feuerwehr-Pressesprecher Steffen Bedrich richtet sich in einer Erklärung an Personen, die in der Semperoper das Konzert am Dienstagabend mit Musik von Mozart und Haydn besucht hatten. Sollten sie verdächtige Symptome bemerkt haben, seien sie im Notfall aufgefordert, sich über die Nummer 112 zu melden.

Spielbetrieb der Semperoper nicht unterbrochen

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen Verdachts der Körperverletzung aufgenommen. Erste Messungen hatten keine Hinweise auf Schadstoffe erbracht und auch der Sauerstoffgehalt der Luft war ausreichend. Die Einsatzkräfte müssen aber noch alle vor Ort gesicherten Spuren auswerten.

Ein Polizeisprecher äußerte gegenüber der „Sächsischen Zeitung“, dass auch „Hinweise auf irgendeinen Stoff gefunden werden können, der Auslöser der Symptome war“. In ähnlich gelagerten Fällen der Vergangenheit habe sich etwa die falsche Dosierung eines Reinigungsmittels als Auslöser erwiesen. Allerdings sei mit keinem schnellen Ende der Laboruntersuchungen zu rechnen.

Der Spielbetrieb der Dresdner Semperoper wird am Mittwoch regulär fortgeführt. Das kündigte der Sprecher Oliver Bernau an. Da es nach derzeitiger Erkenntnis keine weiteren Auffälligkeiten mehr gegeben habe, sei ein planmäßiger Weiterbetrieb vorgesehen. Die für Mittwochabend ab 20 Uhr geplante Semper-Soirée Adventslieder ist ausverkauft.

 



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