Größtes Muslimtreffen in Deutschland: 50.000 Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde erwartet
Am 23. August beginnt das wahrscheinlich größte Muslimtreffen, das bisher in Deutschland stattfand. Auf dem Flugplatz in Mendig, Rheinland-Pfalz, werden rund 50.000 Gläubige zum jährlichen Treffen der deutschen Ahmadiyya-Gemeinde erwartet.
Kern des dreitägigen Treffens der seit über hundert Jahren in Deutschland existierenden konservativ ausgerichteten islamischen Gemeinde ist das gemeinsame Beten, das Lesen im Koran, das Anhören von Predigten und das feierliche Beisammensein. Alles findet streng nach Geschlechtern getrennt statt.
Die erste „Jalsa Salana“ in Deutschland, so der Name des Treffens, fand 1976 statt. Im vergangenen Jahr war Stuttgart der Austragungsort.
Das Motto der Gemeinde lautet: „Liebe für alle – Hass für keinen“.
Das jährliche Treffen ist nach eigenen Angaben die größte religiöse Veranstaltung auf dem europäischen Kontinent. Die Sicherheitsmaßnahmen sind streng. Jeder, der auf das Veranstaltungsgelände möchte, wird wie am Flughafen durchleuchtet.
1889 in Indien gegründet
Laut ihrer Website soll die Gemeinschaft 1889 in Indien gegründet worden sein. Alljährlich finden diese Treffen mittlerweile in vielen Ländern der Welt statt.
Seit Tagen laufen die Vorbereitungen für die laut „Bild“ sechs Millionen Euro teure Veranstaltung, die über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert sein soll. Rund 350 Zelte wurden auf dem Flugplatz aufgebaut, wobei das größte die Dimensionen eines Fußballfeldes einnimmt.
Das Oberhaupt der Gemeinde hat seine Teilnahme abgesagt. Ärzte hätten dem Kalif Mirza Masroor Ahmad (73) wegen einer Herz-OP von der Reise abgeraten, berichtete „Bild“.
55.000 aktive Mitglieder
Die islamische Gemeinde ist in Hessen und Hamburg als erste muslimische Gemeinde eine anerkannte Körperschaft öffentlichen Rechts und damit den Kirchen gleichgestellt, so der SWR-Religionsexperte Ulrich Pick. Das erlaubt ihr, eigenständig Religionsunterricht abzuhalten. In anderen Bundesländern hat Ahmadiyya Anträge eingereicht, um dort ebenfalls diesen Status zu erlangen.
Anders als andere islamische Verbände finanzieren sie sich nicht durch Organisationen im Ausland. „Sie [die Gemeinschaft] identifiziert sich mit dem Grundgesetz und fällt hier in Deutschland durch ein sehr starkes soziales Engagement auf“, so Pick.
Die Bewegung hat in Deutschland nach eigenen Angaben rund 55.000 aktive Mitglieder und mehr als 70 Minarettmoscheen. Weltweit soll sie in 200 Ländern vertreten sein.
Laut dem Sprecher Asif Malik sieht sich die Gemeinde als unpolitisch. „Wenn wir von ‚Kalifat‘ reden, geht es nicht um die Errichtung eines politischen Staatsgebildes“, zitiert ihn „t-online“.
„Es geht uns um eine rein spirituelle und religiöse Führung, das Kalifat soll die Entwicklung der Gläubigen fördern und Frieden und Toleranz stärken.“
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