Geld in Automaten könnte in einigen Regionen knapp werden
Wegen der streikenden Geldboten droht das Bargeld an Geldautomaten knapp zu werden. Das berichtet die „Bild“. Unter Verweis auf eine ihr vorliegende E-Mail der Oldenburgischen Landesbank heißt es: „Die Streikmaßnahmen können die gewohnte Versorgung der Geldautomaten sowie unserer Bankfilialen mit Bargeld gefährden.“ Wie Epoch Times berichtete, sind die Geldboten seit Montag, 30. September, unter Federführung der Gewerkschaft Ver.di im Ausstand.
Keine Probleme bei der Sparkasse Leipzig
Hintergrund sind die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte im Geld- und Werttransport. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 20. September habe die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) kein akzeptables Angebot vorgelegt, kritisiert Ver.di. Die Gewerkschaft fordert, je Arbeitstag alle über acht Stunden hinausgehenden Zeiten mit Überstundenzuschlag zu vergüten.
Zudem verlangt sie ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld jeweils in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehalts und einen Urlaubsanspruch von 31 Tagen bei einer Fünf-Tage-Woche für alle Beschäftigten. Ferner fordert Ver.di deutlich höhere Löhne – in der Spitze von 23 Euro je Stunde in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Der Arbeitgeberverband hatte sich bereits gegen Kritik von Ver.di gewehrt. Derzeit betrage der Grundlohn in der stationären Geldbearbeitung bundesweit zwischen 15,73 und gut 18 Euro je Stunde und im Geld- und Werttransport zwischen 18,47 und 21,18 Euro – jeweils ohne Zuschläge. Damit sei die Branche schon jetzt weit vom gesetzlichen Mindestlohn entfernt.
Die Gewerkschaft fordert dazu auf, den Streik in einigen Bundesländern bis zum heutigen Mittwoch fortzusetzen. Laut „Bild“ sind acht Bundesländer betroffen. So haben die Geldboten in Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt und Bremen niedergelegt. In Bremerhaven gibt es bei den Geldautomaten der Weser-Elbe Sparkasse (Wespa) keinen Nachschub, heißt es in einer Mitteilung. Kunden der Sparkasse Leipzig bleiben von den Protesten hingegen unbehelligt. Ein Tochterunternehmen des Kreditinstituts, das nicht bestreikt wird, führt die Geldtransporte aus, teilt der „Mitteldeutsche Rundfunk“ (MDR) mit.
Umstieg auf elektronische Zahlungsmittel
Andreas Paulick, Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Branche Geld- und Wertdienste, glaubt indes nicht, dass die Automaten leer bleiben. „Also, wenn Menschen mit Bargeld an der Kasse bezahlen, muss das Geld, was der Handel vereinnahmt, ja abtransportiert und bearbeitet und bei der Bundesbank eingezahlt werden. Und all das machen Dienstleister. Auch im Auftrag der Banken. Sie übernehmen die Hauptkassenfunktionen und Serviceleistungen und befüllen – was wir Verbraucher dann alle sehen – Bankautomaten für die Banken“, zitiert ihn der „MDR“. Seiner Ansicht nach könne es eher zu einem Auftragsstau im Hintergrund kommen. Dass es zu Streiks kommen könne, habe sich angedeutet. Kunden seien darüber informiert worden.
Banken und Sparkassen seien auf die Streiks vorbereitet, sagt Thomas Rienecker, Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft: „Sie reagieren dynamisch, falls dies irgendwie erforderlich wird, stehen in engem Austausch. Ansonsten hat die Kundschaft natürlich immer die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen oder auch im Einzelhandel Bargeld zu beziehen.“
Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) kritisierte den Streik. „Am Ende sägen die Gewerkschaft Ver.di und die Streikenden selbst an ihren Stühlen“, so BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam in der „Bild“. Er begründete dies damit, dass dann einfach auf elektronische Zahlungsmittel umgestiegen werde.
Die nächste Verhandlungsrunde ist laut „Bild“ für den 17. und 18. Oktober angesetzt. Banken warnten bereits davor, dass es dann auch in dem Zeitraum zu Engpässen kommen könne.
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