Frauen sehen von Natur aus anders
Eine neue Studie zeigt, wie unterschiedlich der Heimweg für Frauen und Männer ist. Klare Beweise dafür liefert die von Robbie Chaney, Professor für öffentliche Gesundheit an der US-amerikanischen Brigham Young University, geleitete Studie.
So konzentrieren sich Frauen deutlich auf das ständige Absuchen der Umgebung, um mögliche Gefahrenquellen für sie ausfindig zu machen. Im Gegensatz traten Männer den Heimweg zielsicherer an.
Mülleimer oder Gebüsch?
Im Rahmen ihrer Arbeit zeigten Chaney und seine beiden Mitautorinnen den Studienteilnehmern Bilder von Gehwegen unterschiedlicher Universitäten. Die Forscher baten die Probanden sodann auf jene Bereiche des Fotos zu klicken, die ihre Aufmerksamkeit besonders weckten. Frauen konzentrierten sich dabei deutlich stärker auf potenzielle Sicherheitsrisiken, während Männer direkt auf Brennpunkte oder ihr geplantes Ziel blickten.
Konkret konzentrierten sich Männer vielfach auf den Weg oder ein festes Objekt wie eine Lampe, den Gehweg oder einen Mülleimer. Frauen hingegen suchten eher die Umgebung ab – also Büsche oder dunkle Bereiche neben einem Weg.
„Die daraus resultierenden Karten zeigen, was die Menschen denken, fühlen oder tun, während sie sich durch diese Räume bewegen“, so Chaney. „Bevor wir mit der Studie begannen, erwarteten wir, dass wir einige Unterschiede sehen würden, aber wir hatten nicht erwartet, dass sie so kontrastreich sein würden. Es ist wirklich visuell beeindruckend.“
Fast 600 Personen nahmen an der Studie teil, wobei 56 Prozent der Teilnehmer weiblich und 44 Prozent männlich waren. Jeder Teilnehmer sah sich 16 Bilder an und sollte sich vorstellen, wie er durch diese Umgebung läuft. Mithilfe einer speziellen Software zeichneten die Forscher dann die Bildbereiche auf, die die Studienteilnehmer als sehr auffällig anklickten.
Frauen in Alarmbereitschaft
In den Augen der Forscher geben die Studienergebnisse einen gewissen Einblick in die Gefühlswelt von Männern und vor allem von Frauen. Insbesondere letztere können durch zahlreiche, jahrelange negative Erfahrungen geprägt werden.
„Dieses Projekt war ein fantastischer Gesprächsanstoß, um das Bewusstsein für gelebte Erfahrungen zu schärfen, in diesem Fall vornehmlich für die von Frauen“, erklärt Mitautorin Alyssa Baer.
Den Autoren zufolge legen die Daten nahe, dass Entscheidungsträger bei der Gestaltung von Umgebungen die unterschiedlichen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Sicherheitsbedürfnisse von Frauen und Männern berücksichtigen sollten, da sie ihre Umwelt unterschiedlich wahrnehmen und erleben.
„Warum können wir nicht in einer Welt leben, in der Frauen nicht über diese Dinge nachdenken müssen? Es bricht mir das Herz, wenn ich davon höre, womit Frauen in meinem Umfeld zu tun hatten“, sagte Chaney. „Es wäre schön, wenn wir auf eine Welt hinarbeiten könnten, in der es keinen Unterschied zwischen den Bildern und dem Sicherheitsgefühl gibt.“
Ihre Studie erschien am 28. Dezember 2023 in der Zeitschrift „Violence and Gender“.
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