„Kirchensteuer bricht in zehn Jahren ein“: Bischof fordert andere Wege der Finanzierung
Der Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, hat die Zukunft der Kirchensteuer in Deutschland sowie staatliche Finanzzuweisungen an die Kirchen infrage gestellt. „Wir müssen uns fragen: Trägt diese Form der Kirchenfinanzierung auf Dauer, oder können wir nicht andere Wege gehen?“, sagte Hanke der „Augsburger Allgemeinen“ vom Freitag.
Der Bischof fügte hinzu, er wolle nicht einer sofortigen Abschaffung der Kirchensteuer das Wort reden.
Dennoch müssen wir jetzt anfangen, über andere Möglichkeiten der Finanzierung nachzudenken, und müssen dabei kreativer werden – wir müssen die Bereitschaft aufbringen, auf Privilegien zu verzichten.“
Dabei gehe es ihm nicht nur um den Auftrag von Papst Franziskus, eine ärmere Kirche zu sein. Hanke verwies auch auf schrumpfende Einnahmen angesichts der großen Zahl von Kirchenaustritten und der demografischen Entwicklung.
Spätestens in zehn Jahren werden die Kirchensteuereinnahmen einbrechen – wir, die deutschen Bischöfe, müssen uns dringend damit befassen, wie es mit der Kirchensteuer weitergehen kann und soll.“
Diese Diskussion vermisse er. Außerdem sehe er die Kirchen wegen der Finanzzuschüsse des Staats aus dem allgemeinen Steuertopf, der sogenannten Staatsleistungen, unter einem zunehmenden Rechtfertigungsdruck:
In Deutschland gibt es immer weniger Kirchenmitglieder, so dass es die Mehrheit der Deutschen irgendwann einmal nicht mehr einsehen wird, für die Kirchen zu zahlen – und eben selbst Nichtchristen den Bischof von Eichstätt indirekt über Steuern mitfinanzieren.“
Derweil begann die amtskirchenkritische Laienbewegung Wir sind Kirche ihre Bundesversammlung in Würzburg. Dort soll es bis Sonntag um einen Rückblick auf den Krisengipfel von Papst Franziskus zum Missbrauchsskandal gehen, aber auch um die Zukunft der Laienbewegung. (afp)
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