DJV fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt für Journalisten der Öffentlich-Rechtlichen
Der DJV hat in Magdeburg anlässlich seines Verbandstages einstimmig beschlossen, für die kommenden Tarifverhandlungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten Einkommenserhöhungen von 10,5 Prozent zu fordern. Diese Tarifverhandlungen stünden beim SWR, NDR, beim BR und beim WDR an.
Einstimmigkeit unter Journalisten
Die Entscheidung über die Einkommenserhöhungen wurde durch den Gesamtvorstand des DJV als große Tarifkommission einstimmig beschlossen. Die Forderung beziehe sich auf Gehälter und Honorare der Journalisten. Mit dieser Maßgabe werden die Gewerkschaften ab 2024 in die Verhandlungen gehen.
Die Forderungen nach der zweistelligen Gehaltserhöhung ist in gewisser Weise ein Schlussstatement von DJV-Chef Überall, der nach acht Jahren von seinem Amt als Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands abtritt. Vor seinem Ausscheiden befeuerte er noch einmal die Debatte um die Deckelung der ÖRR-Gebühren. In einem Gastbeitrag der „Süddeutschen Zeitung“ argumentierte er: „Der Sparzwang bei den Öffentlich-Rechtlichen“ sei „pures Gift für die Demokratie“.
Mehr Geld für ihre qualifizierte Tätigkeit
Auf der DJV-Tagung am letzten Wochenende sagte Überall: „Die Journalistinnen und Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk brauchen endlich einen spürbaren Inflationsausgleich als Zeichen der Wertschätzung für ihre qualifizierte Tätigkeit.“
Der DJV-Vorsitzende weist darauf hin, dass die Sparbemühungen der Sendeanstalten nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen dürften: „Dass Aufsichtsgremien bei Patricia Schlesinger versagt haben, darf sich nicht auf den Kontoauszügen der Journalisten niederschlagen.“
Dabei verdienen ARD-Journalisten bislang auch ohne zehn Prozent Gehaltssteigerung relativ gut, selbst wenn sie nicht in den Genuss der exorbitanten Gehälter von öffentlich-rechtlichen Führungsriegen kommen.
Zwanzig Jahre bis zur höchsten Gehaltsstufe
Die öffentlich-rechtlichen Journalisten verdienen zwischen 42.288 und 118.896 Euro pro Jahr, das heißt monatlich zwischen 3.524 Euro (niedrigste Gruppe und Stufe) und 9.908 Euro (höchste Gruppe und Stufe). Den Angaben der ARD zufolge dauert es durchschnittlich bis zu 20 Jahre, bis ein Mitarbeiter die letzte Stufe einer Berufsgruppe erreicht.
„Außertarifliche Gehälter, wie sie zum Beispiel Programmbereichsleitern oder Hauptabteilungsleitern bezahlt werden, liegen im Durchschnitt bei rund 11.000 Euro im Monat“, schreibt „Welt“. Und weiter:
Auch andere Jobs bei der ARD sind vergleichsweise gut bezahlt. So erhält ein Kameramann oder eine Kamerafrau 2.421 Euro bis 7.691 Euro, ein Grafiker 2.421 bis 6.984 Euro pro Monat und eine Sekretärin oder ein Sachbearbeiter monatlich 2.398 bis 6.182 Euro. Auszubildende kommen auf einen Lohn von 694 bis 1.020 Euro und Volontäre auf 1,438 bis 2.120 Euro.“
Bald höherer Rundfunkbeitrag?
Zwar stehen die Journalistengehälter nicht im direkten Zusammenhang mit den Rundfunkgebühren, doch die Forderung des DJV könnte die Diskussion nach einer Erhöhung der „Haushaltsabgabe“ befeuern. Denn wenn die internen Kosten steigen, geht damit ein Mehrbedarf an finanziellen Mitteln einher. Und das wiederum könnte als Argument für die Durchsetzung steigender Gebühren herangezogen werden.
Für eine Erhöhung der Rundfunkgebühr will ARD-Chef Kai Gniffke, der mit aktuell 379.701 Euro ein höheres Jahresgehalt als der Bundeskanzler bezieht, „kämpfen“. Aktuell ist der Rundfunkbeitrag bis zum Jahr 2024 geregelt. Er liegt momentan für jeden Haushalt bei 18,36 Euro pro Monat und wird zwangsweise erhoben.
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