Diese Berufe stehen auf der Kippe – Bill Gates schlägt eine 3-Tage-Woche vor
Auch wenn der Einfluss des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz unbestritten flächendeckende Auswirkungen auf unseren Arbeitsalltag haben wird, und teilweise jetzt schon hat, werden nicht alle Jobs gleichermaßen von den weitreichenden Veränderungen betroffen sein. Während „Schreibtischtäter“ eher um ihre Jobs zittern müssen, werden die Gewinner dieser Entwicklung Berufsgruppen sein, die durch körperliche Arbeit geprägt sind und nicht routinemäßig ablaufen. Krankenschwestern und Klempner, Handwerker und Hausmeister werden also zunehmend gefragt sein.
Weltweiter Umbruch durch Künstliche Intelligenz
Am Ende dieser Entwicklung werden weltweit fast eine Milliarde Menschen in ihrem Berufsleben durch den Einsatz von KI betroffen sein, 14 Millionen Berufsbilder werden so wie heute nicht mehr existieren, prognostiziert „Business Insider“ und listet die größten Gewinner und Verlierer der kommenden, durch Künstliche Intelligenz geprägten Arbeitswelt auf:
Demnach (Quelle: Business Insider via Pew Research Center) sind Jobs mit dem geringsten Risiko: Friseur, Kinderbetreuung, Tellerwäscher, Aufzugtechniker, Feuerwehrmann, Hausmeister, Gärtner, Dienstpersonal im Hotel, Pflegehelferin, Altenbetreuer, Hautspezialisten
Jobs mit dem höchsten Risiko sind: Bauzeichner, biologisch-technische Fachkräfte, Buchhalter, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, kommerzielle und industrielle Designer, Informatik-Ingenieure, Gerichtsschreiber, Kreditprüfer, Mitarbeiter für die Datenerfassung, juristische Hilfskräfte, Lohnbuchhalter und Lektoren.
Wer den Tag also im Büro verbringt, sogenannte White-Collar-Worker (White Collar steht für „weißer Kragen“), und einen Schreibtischjob hat, muss sich auf sinkende Löhne und einen zunehmend turbulenter werdenden Arbeitsmarkt einstellen. Vor allem Routinearbeiten können von der Künstlichen Intelligenz übernommen werden. Dazu gehören Buchhaltungsjobs oder auch Verwaltungs- und Sekretariatsberufe.
Anders als ein Sterben der Büro- und Schreibtischjobs wird den Handwerksberufen eine Renaissance prognostiziert. Aufwind sollen zukünftig also Tätigkeiten haben, die wenig Routine beinhalten, dafür aber körperliche Arbeit. Diese sogenannten Blue-Collar-Worker, (der Begriff bezieht sich auf die Arbeitskleidung und könnte als „Blaumann-Arbeiter“ übersetzt werden), die körperlich aktiv sind, darunter Handwerker und Berufe, die soziale Interaktion erfordern, werden gefragter sein denn je. Die kommenden Jahre bringen primär einen Bedarf an Arbeitskräften in Bereichen wie Gesundheitswesen, Energiesektor, Hightech-Fertigung und Bauwesen mit sich.
Friseure und Dachdecker fein raus
In den kommenden fünf bis zehn Jahren werden Berufe wie Maler, Dachdecker oder Friseur relativ unberührt bleiben. Das ergab eine von OpenAI durchgeführte Studie und auch, dass 4 Prozent der Arbeitnehmer, vorwiegend aus dem handwerklichen Bereich, überhaupt keine Aufgaben haben, die von KI beeinflusst werden könnten.
Allerdings werden sich 23 Prozent der weltweiten Arbeitsplätze in den nächsten fünf Jahren verändern, unter anderem durch Künstliche Intelligenz und technische Neuerungen in Text-, Bild- und Sprachverarbeitungstechnologien. Das sagt ein aktueller Bericht des Weltwirtschaftsforums, „The Future of Jobs Report 2023“, über die Zukunft der Arbeitsplätze.
Eines der Ergebnisse der Untersuchung war, dass 75 Prozent der Umfrageteilnehmer angaben, den Einsatz von KI in ihren Unternehmen zu planen, und 62 Prozent angaben, den Einsatz von Text-, Bild- und Sprachverarbeitungstechnologien zu planen.
Nur noch drei Tage Arbeit pro Woche
Allein in den USA werden durch den verstärkten Einsatz von KI wahrscheinlich 69 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, während allerdings wahrscheinlich 83 Millionen wegfallen werden, was einem Rückgang von 14 Millionen Arbeitsplätzen oder 2 Prozent der derzeitigen Beschäftigten entspricht. Am schnellsten wird laut dem Bericht die Zahl der Büro- und Sekretariatsberufe, darunter Bankkassierer und Schalterkräfte, Postbeamte sowie Verwaltungs- und Chefsekretärinnen in den nächsten fünf Jahren abnehmen.
Nicht nur Klaus Schwabs World Economic Forum, auch andere Protagonisten der großen Umbrüche dieser Zeit wie Bill Gates äußerten sich offiziell zum Thema.
Der Gründer und Co-Vorsitzende der Bill and Melinda Gates Foundation, sagte beim „The New York Times Climate Forward Summit“ am 21. September 2023, dass die Einführung Künstlicher Intelligenz (KI) dazu führen könnte, dass der Mensch nur noch drei Tage pro Woche arbeitet, aber das wäre vielleicht gar nicht so schlecht. Er glaube zwar nicht, dass die KI den Menschen vollständig ersetzen werde, aber ihre rasche Verbreitung und Übernahme könne den Arbeitsmarkt „für immer“ verändern, so der Microsoft-Mitbegründer.
Bill Gates: Vom Vorteil des Mithörens der KI
Zu Gast beim Podcast „What Now“ teilte der 68-jährige Techmilliardär seine Gedanken über die Zukunft von Arbeitsplätzen bei vermehrtem KI-Einsatz. Gates wies auf ein Beispiel hin, bei dem KI in naher Zukunft wahrscheinlich zum Einsatz kommen wird, nämlich bei medizinischen Fachkräften, die Papierkram ausfüllen müssen. In diesem Fall könnte die KI „mithören“ und beim Ausfüllen der Papiere helfen und so die Arbeitsbelastung des Einzelnen effektiv ersetzen. Die Technologie könnte für Nachhilfe von Schülern oder für ärztlichen Rat eingesetzt werden, auch in Regionen der Welt wie in Afrika, wo es zu beidem erschwerten Zugang gebe.
Gates räumte ein, dass es aufgrund der KI wahrscheinlich zu „Verschiebungen“ auf dem Arbeitsmarkt kommen werde. Er sagte aber auch: “Wenn es in einem vernünftigen Tempo vorangeht und die Regierung den Menschen hilft, die neue Dinge lernen müssen, dann ist alles gut.“
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