Bundesweit mehr als 280 Anträge für Cannabisanbauvereine

Die umstrittene Freigabe von Cannabis für Erwachsene gilt seit fünf Monaten. Inzwischen können sich auch Vereine um amtliche Anbaugenehmigungen kümmern. Tut sich da schon etwas?
Genehmigte Vereine können Cannabis in größerem Stil anbauen. (Archivbild)
Genehmigte Vereine können Cannabis in größerem Stil anbauen. (Archivbild)Foto: Georg Wendt/dpa
Epoch Times31. August 2024

Nach der beschränkten Cannabislegalisierung für Volljährige kommen auch Vorbereitungen für Vereine zum Anbau größerer Mengen allmählich in Gang. Bundesweit gingen inzwischen mehr als 280 Anträge auf Erlaubnisse dafür ein, wie eine Umfrage der dpa bei den zuständigen Länderbehörden ergab.

An der Spitze liegt das bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westfalen mit bisher 69 Anträgen. In Niedersachsen mit 27 gestellten Anträgen wurden auch schon elf Erlaubnisse erteilt – in allen anderen Ländern zusammen sonst noch drei.

Seit 1. Juli können als zweite Stufe der Cannabislegalisierung in Deutschland nicht kommerzielle „Anbauvereinigungen“ mit bis zu 500 Mitgliedern an den Start gehen und dafür zuerst eine Erlaubnis beantragen.

In den Clubs können Erwachsene dann Cannabis gemeinsam anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Es gelten aber zahlreiche Auflagen. Generell ist Kiffen für Volljährige seit 1. April mit Beschränkungen legal. Seitdem erlaubt ist schon der Anbau von bis zu drei Pflanzen gleichzeitig in Privatwohnungen, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis.

Genehmigungen bisher in vier Ländern

Größere Zahlen an Anträgen für Anbauvereine gingen unter anderem auch schon in Baden-Württemberg ein, wo es laut dem zuständigen Regierungspräsidium Freiburg inzwischen 47 Anträge sind. In Bayern wurden nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bis 28. August 24 Anträge gestellt.

In beiden Ländern wurden aber bisher noch keine Erlaubnisse erteilt. Außer in Niedersachsen war dies vorerst nur in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Rheinland-Pfalz schon der Fall – erlaubt wurde in den drei Ländern jeweils eine erste Anbauvereinigung.

Angeben müssen Vereine in ihrem Antrag unter anderem die Mitgliederzahl, Standort und Größe der Anbauflächen, ihre voraussichtlichen Cannabisjahresmengen, Sicherungsmaßnahmen und ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept. Die Erlaubnis gilt dann laut Gesetz befristet für sieben Jahre, nach fünf Jahren kann sie verlängert werden. Zu rechnen ist mit drei Monaten Bearbeitungszeit.

Begrenzte Menge Cannabis für Vereinsmitglieder

Für die Cannabis-Abgabe in den Vereinen gibt es dann ebenfalls Vorgaben. Pro Tag sind höchstens 25 Gramm je Mitglied zulässig und im Monat höchstens 50 Gramm. Für 18- bis 21-Jährige sind monatlich 30 Gramm mit maximal zehn Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) erlaubt, das ist der berauschende Wirkstoff. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion