Zoll: Schweden ist europäisches Drehkreuz für Drogenschmuggel geworden

Schwedische Zollbeamte haben seit Jahresbeginn 867 Kilogramm Kokain in Helsingborg beschlagnahmt. Dies gilt als „beispiellos“ in der schwedischen Kriminalgeschichte.
Blick auf den Hafen von Helsingborg, dem Einfallstor für Drogen nach Schweden.
Blick auf den Hafen von Helsingborg, dem Einfallstor für Drogen nach Schweden.Foto: Friso Gentsch/dpa
Epoch Times26. Mai 2023

Schweden hat sich nach Einschätzung der Behörden zu einem europäischen Drehkreuz für aus Südamerika geschmuggeltes Kokain entwickelt. „Schweden, und der Hafen von Helsingborg, sind zum Transitpunkt für südamerikanisches Kokain auf seinem Weg auf den illegalen europäischen Markt geworden“, sagte Magnus Pettersson, Staatsanwalt der für internationale und organisierte Kriminalität zuständigen Einheit des schwedischen Zolls, am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Seit Beginn dieses Jahres haben schwedische Zollbeamte demnach 867 Kilogramm Kokain im südschwedischen Helsingborg beschlagnahmt – 2022 waren es im gesamten Land nur 822 Kilogramm gewesen. Einschließlich des im Ausland beschlagnahmten und für die Reise nach Helsingborg bestimmten Kokains beläuft sich die Menge seit September sogar auf 1,3 Tonnen des Rauschgifts. Das sei in der schwedischen Kriminalgeschichte „beispiellos“, sagte Pettersson.

„Nahezu freier Fluss von Kokain“

Die Drogen würden in Containern auf Frachtschiffen aus Südamerika geschmuggelt, die oft Gemüse und Früchte transportierten und in vielen Fällen aus Ecuador kämen, führte Pettersson aus. In den Containern seien oft Geheimfächer eingebaut.

Helsingborg entwickelte sich dem Zoll zufolge aufgrund mangelnder Sicherheitsmaßnahmen rund um den Hafen und zu seltener Hafenkontrollen zu einem Drogen-Umschlagplatz – beides führte demnach zu einem „nahezu freien Fluss von Kokain“ in und aus dem Hafen. Um den Schmuggel zu stoppen, müsste jeder Kühlcontainer aus Südamerika auf dem Weg über den südschwedischen Hafen kontrolliert werden, hob die Behörde hervor.

An dem illegalen Drogenhandel sind mutmaßlich sowohl schwedische und internationale kriminelle Netzwerke beteiligt. Der Zoll beklagte, dass es trotz zusätzlicher Ressourcen nur wenige Festnahmen gegeben habe: Lediglich zwei Albaner seien aufgegriffen worden, die im Dezember 47 Kilogramm Kokain abgeholt hätten. (afp/dl)



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