Illegales Waffenlager in Frankfurt – „Umfangreichste Sicherstellungen von Kriegswaffen“

Was die Zollfahnder im Keller eines leerstehenden Hauses fanden, ließ sie mehr als nur erstaunen.
Titelbild
Foto: Zollfahndung Frankfurt/Main
Epoch Times28. März 2019

Am 20. März durchsuchten Polizeibeamte und Spezialeinheiten des Zoll mehrere verdächtige Objekte. In einem leerstehenden Haus in Herschweiler-Pettersheim im Landkreis Kusel bot sich den Beamten eine Überraschung dar:

Dieser Sachverhalt zeigt exemplarisch, wie aus einem vermeintlich kleinen Fall ein dicker Fisch werden kann. Unsere akribischen Ermittlungen führten hier zu den umfangreichsten Sicherstellungen von Kriegswaffen in den letzten Jahren.“

(Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main)

Sie fanden insgesamt 19 Schusswaffen, Sprengstoff und mehr als 27.000 Schuss Munition. Die Ermittlungen gegen vier Beschuldigte im Alter von 27 bis 48 Jahren führten zu einem unerwarteten und großen Erfolg.

Doch angefangen hatte alles mit einem Laserzielpunktprojektor im Herbst 2018 …

Foto: Zollfahndung Frankfurt/Main

Step by step zum Ziel

Im internationalen Postzentrum des Frankfurter Flughafens wurde ein Laserzielpunktprojektor entdeckt, der an einen 27-jährigen Mann gehen sollte. Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main leitete ein Ermittlungsverfahren ein und durchsuchte die Wohnung des Mannes im Landkreis Kaiserslautern.

Dabei stellten die Beamten bei dem Sportschützen eine Maschinenpistole, ein Sturmgewehr, ein Selbstladegewehr, illegale Pyrotechnik und Munition sicher.“

(Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher der Zollfahndung FFM)

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen geriet ein 44-Jähriger aus dem Landkreis Kusel ins Visier der Fahnder. Am 11. März diesen Jahres wurde seine Wohnung durchsucht. Man fand eine illegale Pistole, Waffenteile und etwa 1.000 Schuss Munition.

Foto: Zollfahndung Frankfurt/Main

Von diesem Mann aus führten die Ermittlungen zu einem Bekannten (48) des 44-Jährigen, der im gleichen Ort wohnte. Nachdem ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt worden war, schlugen die Ermittler mit Untestützung des SEK Rheinland-Pfalz zu. Sie fanden ein Gewehr, Munition, und verschiedene verbotene Waffenteile.

„Darüber hinaus offenbarte der Beschuldigte drei auf dem Anwesen versteckte Munitionskisten, in denen sich Explosivstoffe befanden“, schilderte Zollsprecher Schmidt weiter. Spezialisten des Landeskriminalamtes sprengten einen Teil der Funde noch vor Ort.

Doch damit war das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Ermittlungen führten zu einem Vierten im Bunde, einem 48-Jährigen aus dem Landkreis Kaiserslautern.

Durchsuchung am 20. März 2019

Dies wiederum führte zur bereits erwähnten Durchsuchung am 20. März. Die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ) und die Observationseinheit Zoll (OEZ) aus Kaiserslautern schickte ihre Leute zur Unterstützung der LKA-Beamten. Mehrere verdächtige Objekte standen auf der Liste der Fahnder.

In einem unbewohnten Haus in Herschweiler-Pettersheim (Landkreis Kusel) wurden die Beamten fündig und entdeckten ein Waffenlager. Sichergestellt wurden hier u.a. sieben Sturmgewehre, zwei Vorderschaftrepetierflinten, ein halbautomatisches Selbstladegewehr, vier Pistolen und etwa 23.000 Schuss Munition.“

(Zollfahnder Schmidt)

Im weiteren wurde auch eine größere Anzahl an „verbotenen wesentlichen Waffenteilen (Läufe und Verschlüsse)“ im Haus des Beschuldigten und einer angemieteten Garage gefunden, sowie ca. 2.800 Schuss Munition.

Den vier Tatverdächtigen wird ein Verstoß gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Ihnen drohen Geld- oder Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren. Darüber hinaus droht dem Mann mit dem Waffenarsenal eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren, wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Waffenhandels.

Über den Hintergrund der Tatverdächtigen wurde nichts bekannt gegeben. (sm)



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