Wien-Favoriten: Türken bereiten Antifa nach Demo von PKK-Anhängern unfreundlichen Empfang

In Wien musste die Polizei am Mittwoch Zusammenstöße zwischen linksextremen Österreichern und Kurden auf der einen und türkischen Nationalisten auf der anderen Seite verhindern. Die Antifa hatte zuvor zur Solidarität mit einer Kurdendemo auf dem Keplerplatz aufgerufen.
Titelbild
Polizei in Wien.Foto: iStock
Von 25. Juni 2020

Eine Eskalation drohte am Mittwochabend (24.6.) im 10. Wiener Gemeindebezirk (Favoriten), nachdem die „Autonome Antifa“ zu einer „spontanen Kundgebung“ auf dem Keplerplatz aufgerufen hatte – und sie dort schon von aufgebrachten Türken erwartet wurde.

Die Linksextremisten wollten sich mit „kurdischen Feministinnen“ aus der Sympathisantenszene der syrischen „Rojava“-Kurden solidarisieren. Deren Formationen PYD und YPG gelten als Ableger der seit Mitte der 1980er Jahre in der Türkei aktiven terroristischen PKK. Nationalistische Türken waren bereits gegen deren Kundgebung aufmarschiert – und zeigten sich auch über die Präsenz der Antifa wenig erfreut.

Etwa 100 Anhänger der türkischen Idealistenbewegung (Ülkücü), auch als „Graue Wölfe“ bekannt, hatten sich zwischen Keplerplatz und angrenzenden Straßenzügen der Kurdendemonstration entgegengestellt, wobei es bereits zu Zusammenstößen gekommen sei.

Das Portal „heute.at“ berichtet, dass die Sondereinheit der österreichischen Polizei, WEGA, anrücken musste, um eine Schlägerei von etwa 30 Männern zu beenden. Der „Kurier“ schreibt hingegen, die Polizei wollte eine solche nicht bestätigen. Während des Tumults soll ein Angehöriger des österreichischen Bundesheeres in Uniform die Amtshandlung gestört haben, was ein Herbeirufen der Militärpolizei erforderlich gemacht habe.

Antifa musste sich ebenfalls ins Kirchwegerhaus zurückziehen

Die PKK-Anhänger hatten sich daraufhin in das linksextreme Gemeindezentrum im „Ernst-Kirchweger-Haus“ zurückgezogen. Angaben von Demonstrationsteilnehmern zufolge verfügte die Polizei, dass, um Eskalationen zu vermeiden, vorerst niemand mehr das Kirchwegerhaus verlassen dürfe.

Nachdem die Antifa zu ihrer Solidaritätskundgebung aufgerufen hatte und die ersten Anhänger eintrudelten, sahen auch diese sich einer entschlossenen türkischen Menge gegenüber, was auch die österreichischen Linksextremen dazu veranlasste, sich ins Kirchwegerhaus zu begeben. Die Türken versuchten demgegenüber, in Richtung des Gebäudes vorzudringen.

Die grüne Nationalratsabgeordnete Berivan Aslan klagte noch kurz vor 22.30 Uhr auf Twitter, dass die Polizei nur mit Mühe die „türkischen Faschisten“, wie Aslan sie nannte, unter Kontrolle halten könne.

Wiener Polizei konnte nach Stunden die Lage beruhigen

Es soll Medienberichten zufolge zwei Festnahmen gegeben haben – eine davon soll einen der Türken betroffen haben, die zum Kirchwegerhaus vorrücken wollten, eine weitere einen PKK-Sympathisanten, der mit einem Messer gedroht haben soll. Ein 26-Jähriger musste mit mehreren Prellungen vor Ort notfallmedizinisch versorgt werden. Polizeisprecher Markus Dittrich zufolge versuchten Kräfte der WEGA und mehrere Bereitschaftseinheiten, „die Situation vor Ort zu beruhigen“. Gegen 23:00 Uhr soll dies auch gelungen sein.

Gegen einzelne türkische Demonstranten soll infolge des Entbietens des „Wolfsgrußes“ Anzeige nach dem Symbolgesetz erhoben worden sein. Inwieweit auf Seiten der Teilnehmer an der Kurdendemonstration verbotene Symbole verwendet wurden, ist bis dato nicht bekannt.



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