Von Magdeburg bis Paris: Wo Weihnachtsmärkte zur Zielscheibe von Anschlägen wurden

Der Anschlag in Magdeburg weckt Erinnerungen an den Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz vor acht Jahren. Am Donnerstag jährte sich die Tat in Berlin zum achten Mal.
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Ein Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt in Berlin. Symbolbild.Foto: iStock/klug-photo
Epoch Times20. Dezember 2024

Acht Jahre nach dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz hat es in Magdeburg erneut einen folgenreichen Angriff auf einen Weihnachtsmarkt gegeben. Solche Märkte gelten als potenzielles Anschlagsziel, da sie nur schwer zu sichern sind. Ein Überblick über Attacken und Angriffspläne in Deutschland und Frankreich:

Dezember 2024: Magdeburg

Ein Mann rast am 20. Dezember mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Mindestens zwei Menschen werden vorläufigen Angaben zufolge getötet, unter ihnen ein Kleinkind. Dutzende Menschen werden verletzt. Bei dem Verdächtigen handelt es sich nach Behördenangaben um einen Mann, der aus Saudi-Arabien stammt und in Sachsen-Anhalt als Arzt arbeitet. Kurz nach der Tat wird er festgenommen.

Dezember 2018: Straßburg

Der polizeibekannte Gefährder Cherif Chekatt schießt am 11. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt und in der Altstadt um sich, er tötet fünf Menschen. Chekat, der sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekannte, wird zwei Tage nach der Tat bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Ein Helfer des Attentäters wird im April 2014 zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er hatte eingeräumt, als Mittelsmann beim Waffenkauf gedient zu haben.

Dezember 2016: Berlin

Der Islamist Anis Amri fährt am 19. Dezember mit einem gestohlenen Lastwagen in den gut besuchten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Er tötet zwölf Menschen. Ein Ersthelfer stirbt Jahre später an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Amri wird Tage später auf der Flucht in Italien erschossen. Seither werden Weihnachtsmärkte in Deutschland stärker geschützt. Bis heute ist nicht völlig geklärt, ob die Behörden den Anschlag hätten verhindern können.

Dezember 2016: Ludwigshafen

Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne unter anderem auf den Weihnachtsmarkt von Ludwigshafen wird ein Zwölfjähriger festgenommen. Der Deutschiraker soll am 5. Dezember eine selbst gebaute Nagelbombe nahe dem Rathaus deponiert haben, die jedoch nicht detoniert. Auf Antrag der Eltern entscheidet ein Gericht im März 2017, ihn für ein Jahr in einer geschlossenen Einrichtung unterzubringen.

November 2016: Paris

Die französischen Behörden nehmen eine Gruppe mutmaßlicher Islamisten fest, die womöglich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysées planten. Daneben sollen sie auch andere Ziele ausgekundschaftet haben. Den Behörden zufolge wollten die Männer, die der Dschihadistenmiliz IS die Treue geschworen hatten, am 1. Dezember zuschlagen.

Dezember 2014: Nantes

In Nantes in Westfrankreich steuert ein Betrunkener einen Lieferwagen in einen Glühweinstand auf einem Weihnachtsmarkt. Er tötet einen 25-jährigen Passanten und verletzt neun weitere Menschen, bevor er sich selbst mit einem Messer schwer verletzt. Einen Terrorakt schließen die Behörden aus. Der Mann wird zunächst in einer Psychiatrie untergebracht und nimmt sich später im Gefängnis das Leben.

Dezember 2011: Berlin

Ein Unbekannter bietet Besuchern von Berliner Weihnachtsmärkten Glühwein aus Pappbechern an, den er mit einer giftigen Substanz versetzt hat. Die Polizei spricht von einer Substanz aus der Gruppe der K.O.-Tropfen. Mehrere der zehn Opfer müssen im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei sucht mit einem Phantombild nach dem Täter, die mysteriösen Giftanschläge können jedoch nicht aufgeklärt werden.

Dezember 2000: Straßburg

Islamisten planen erstmals einen Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt. Sie wollen mit einem zum Sprengsatz umgebauten Schnellkochtopf ein Blutbad anrichten. Der von Deutschland aus vorbereitete Anschlag der sogenannten Frankfurter Zelle wird nur knapp vereitelt. Vier Männer werden im März 2003 in Frankfurt am Main zu Haftstrafen von zehn bis zwölf Jahren verurteilt. (afp/red)



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