Umgang mit Missbrauchstäter: Keine Ermittlungen gegen Kardinal Woelki
Keine Ermittlungen gegen Kardinal Rainer Maria Woelki: Im Zusammenhang mit möglichen strafbaren Versäumnissen im Umgang mit einem verurteilten Missbrauchstäter im Erzbistum Köln hat die Staatsanwaltschaft den Erzbischof entlastet. Wie die Diözese am Mittwoch mitteilte, wurde die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Woelki und seinen ehemaligen Generalvikar Markus Hofmann abgelehnt. Zur Begründung habe die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass keinerlei Anfangsverdacht vorliege.
Im Zusammenhang mit dem Fall des wegen Missbrauchs verurteilten Priesters Hans Bernhard U. waren mehr als 30 Anzeigen aus dem gesamten Bundesgebiet bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Diese richteten sich gegen Kardinal Woelki und weitere Bistumsverantwortliche. Der Erzbischof und sein früherer Verwaltungschef sähen sich durch die Entscheidung der Staatsanwaltschaft nun „vollständig entlastet“.
Der katholische Priester U. wurde Ende Februar wegen des jahrelangen Missbrauchs von insgesamt neun Mädchen zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte seine Opfer zwischen 1993 und 2018 in insgesamt 110 Fällen sexuell missbrauchte. Das Erzbistum wird seit Jahren von einem schweren Missbrauchsskandal erschüttert. (afp/dl)
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