Tödlicher Streit in Stuttgart: Dreizehnjähriger schubst Zwölfjährigen vor Bahn

Bei einem Streit unter Kindern soll ein Dreizehnjähriger in Stuttgart einen Zwölfjährigen vor eine einfahrende Stadtbahn geschubst haben. Der Zwölfjährige sei tödlich verletzt worden.
Ein Zwölfjähriger ist bei einem Unfall mit einer Straßenbahn tödlich verletzt worden.
Ein Zwölfjähriger wurde in Stuttgart vor eine Stadtbahn gestoßen. (Symbolbild)Foto: Lino Mirgeler/dpa
Epoch Times31. Januar 2025

An der Haltestelle stehen noch Schulranzen und ein Tretroller. Ringsherum blinken die Blaulichter an Fahrzeugen von Rettungskräften, Feuerwehr und Polizei. Ein 13-Jähriger soll einen 12-Jährigen nach einem Streit gegen eine einfahrende Stadtbahn in Stuttgart gestoßen haben. Das Kind kam dabei ums Leben.

Der 13-Jährige sei an das Jugendamt überstellt worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Stuttgart mit. Wegen seines Alters ist er strafunmündig und kann somit strafrechtlich nicht verfolgt werden.

Ermittlungen zu Hintergründen laufen

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge gegen 12.30 Uhr. Das Kind sei von der Stadtbahn der Linie U 12 erfasst und tödlich verletzt worden. „Leider war das Kind bereits bei Eintreffen der Einsatzkräfte verstorben“, hieß es in einer Mitteilung der Feuerwehr.

Unklar war nach Polizeiangaben zunächst, worum es bei dem Streit der zwei Jungen ging. Ebenso ermittelte die Polizei nach Angaben vom Abend noch, inwiefern die beiden sich kannten, ob sie etwa in ein und dieselbe Schulklasse gingen. Ein Sprecher wollte zunächst nicht sagen, ob an der Auseinandersetzung noch andere Kinder beteiligt gewesen waren.

Die Mutter des 13-Jährigen sei dabei gewesen, als die Polizei mit ihm gesprochen habe. Danach sei er dem Jugendamt übergeben worden. Zum weiteren Verfahren machte ein Polizeisprecher am Abend keine Angaben.

Feuerwehrsprecher: Einsatz belastend

In der Bahn seien mehrere Menschen gewesen – wie viele, konnte der Sprecher nicht sagen. Es habe aber um diese Zeit mutmaßlich zahlreiche Zeugen gegeben. Diese seien von einem Kriseninterventionsteam betreut worden. Feuerwehrsprecher Daniel Anand sagte, Notfallseelsorger kümmerten sich um mehrere Menschen. In einer Mitteilung war von rund 15 Betroffenen die Rede. „Aufgrund der niedrigen Außentemperaturen stand ein Großraumrettungswagen als Betreuungsstelle bereit.“

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz und für die Bergung des Leichnams zuständig. Spezialisten für die technische Rettung seien vor Ort, sagte Anand am Nachmittag. „Die Person ist aktuell schwerst eingeklemmt zwischen der Stadtbahn. Und daher ist auch die technische Rettung sehr anspruchsvoll und natürlich auch für unsere Kollegen belastend.“

Spurensicherung an Haltestelle

Während die gelben Waggons verlassen dastanden, sicherten Ermittler der Polizei in Ganzkörper-Schutzanzügen Spuren und machten Fotos. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, sich zu melden.

Die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr waren den Angaben zufolge gegen 15.00 Uhr beendet. Der Bahnverkehr konnte danach wieder aufgenommen werden, wie ein Polizeisprecher am Abend sagte. (dpa/red)



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