Tödlicher Polizeieinsatz bei Geschwisterstreit in Leichlingen – Ermittlungen aufgenommen

Nach einem heftigen und lebensgefährlichen Streit zwischen Geschwistern in Leichlingen verstarb der beteiligte Bruder an den Folgen des Polizeieinsatzes. Ein Ermittlungsverfahren soll nun Klarheit über die genauen Umstände des Todes des Mannes bringen.
Titelbild
Polizei.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa
Epoch Times7. Oktober 2020

Leichlingen, 30 Kilometer nördlich von Köln: Am frühen Montagmorgen, 5. Oktober, gegen 4.45 Uhr, kam es zu einem Polizeieinsatz in einer Wohnung der 28.000-Einwohner-Stadt mit tödlichem Ausgang. Ein Bruder-Schwester-Streit war eskaliert.

Als die Beamten am Einsatzort ankamen, saß der 54-jährige Bruder rittlings auf seiner 44-jährigen Schwester und würgte sie massiv. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Köln berichtet, sollen die Einsatzkräfte nach derzeitigem Ermittlungsstand die Geschwister getrennt und den Mann aus dem Haus gebracht haben.

Die Polizei und Staatsanwaltschaft Köln teilte mit:

Dort soll er massiv Widerstand geleistet haben. Während Polizisten den ehemaligen Kampfsportler schlussendlich am Boden kurzfristig in Bauchlage fixierten, soll er reanimationspflichtig geworden sein.“

Allerdings verstarb der 54-Jährige trotz „sofortiger Versorgung durch einen hinzugezogenen Notarzt und umgehend eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen“ noch vor Ort.

Obduktion und Ermittlungsverfahren

Die Obduktion der Leiche des Mannes ergab Herzstillstand als Todesursache. Zudem ergaben sich Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang des Todes des Mannes und seiner Fixierung in Bauchlage.

Die Staatsanwaltschaft Köln eröffnete gegen sechs Polizeibeamte ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge. Das Kriminalkommissariat 11 des Polizeipräsidiums Köln bildete eine Ermittlungskommission zur Untersuchung des Falls.

44-Jährige war in Lebensgefahr

Auch die attackierte Schwester des 54-Jährigen wurde noch am Einsatzort untersucht. Ein Rechtsmediziner stellte fest, dass die 44-Jährige durch die Gewaltanwendung ihres Bruders „kurzzeitig in akuter Lebensgefahr“ war.

Sie wurde von den Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht, konnte jedoch nach ambulanter Behandlung wieder nach Hause entlassen werden. (sm)



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