TICKER | Saudi-Arabien hat Deutschland nach eigenen Angaben gewarnt – Gedenkstunde im Magdeburger Dom
Bei dem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Ein Erwachsener und ein Kleinkind seien ums Leben gekommen, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Freitagabend in Magdeburg. Ein Auto war am Abend in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast, dutzende Menschen wurden verletzt.
Die Polizei hat in Städten mit Weihnachtsmärkten nun ihre Aufmerksamkeit verstärkt. In Stuttgart sagte ein Polizeisprecher, die Polizeikräfte seien vor Ort sensibilisiert worden. In Berlin sagte ein Sprecher, man habe die Beamten aufgerufen, ein erhöhtes Augenmerk auf Weihnachtsmärkte zu richten. Alle Entwicklungen im Liveticker:
19:31 Uhr
Gedenkstunde im Magdeburger Dom
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben Betroffene und Angehörige, Einsatzkräfte, Bürger sowie Politiker im Magdeburger Dom der Opfer gedacht. An der Gedenkstunde im Dom nahmen am Samstagabend unter anderem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) teil.
Landesbischof Friedrich Kramer und Domprediger Jörg Uhle-Wettler leiteten die Gedenkveranstaltung, die live ins Freie übertragen wurde. Menschen, die keinen Platz im Dom gefunden hatten, konnten auf diese Weise Anteil nehmen.
Für Samstagabend riefen das Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt sowie Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und weitere Organisationen zu einer Mahnwache vor dem Dom auf. Die Menschen legten dort Blumen nieder und entzündeten zahllose Kerzen.
18:20 Uhr
Haseloff will Opfern helfen
Ministerpräsident Haseloff will den Opfern und Angehörigen der Todesfahrt unter die Arme greifen. Sein Kabinett habe Festlegungen getroffen über „finanzielle und organisatorische Ressourcen“, sagte Haseloff. Mit dem Kanzler habe man darüber geredet, wie die Hilfe und Unterstützung des Bundes aussehen werde.
Die Stadt Magdeburg und Wohlfahrtsverbände richteten Spendenkonten für die Opfer und Betroffenen ein. Es gehe darum, den Betroffenen möglichst schnell Unterstützung zu ermöglichen, erklärte die Stadt.
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, kümmert sich nach der Todesfahrt um die Betreuung der Betroffenen. Bei Bedarf werde psychosoziale und praktische Hilfe vermittelt, teilte das Bundesjustizministerium mit.
Naben Scholz und Haseloff machten sich auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Bundesjustizminister Volker Wissing, Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) am Vormittag ein Bild vom Tatort.
Weitere Stimmen von Mitgefühl
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb: „Die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest wurde durch die Meldungen aus Magdeburg jäh unterbrochen.“
Nato-Generalsekretär Mark Rutte drückte Scholz sein Mitgefühl aus.
Die Vereinten Nationen bekundeten ihr Beileid ebenso wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron schrieb auf X, Frankreich teile den Schmerz des deutschen Volks. Er sei zutiefst erschüttert über „den Horror“, der den Weihnachtsmarkt heimgesucht habe.
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich bestürzt geäußert. „Wir alle sind erschüttert über die schrecklichen Berichte über den entsetzlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, während deutsche Ärzte um das Leben der Verletzten kämpfen“, erklärte Selenskyj am Samstag im Onlinedienst X. „Gewalt darf sich nirgendwo durchsetzen.“
Es sei „von entscheidender Bedeutung, dass alle Umstände und Motive des Angreifers vollständig aufgeklärt werden“, schrieb der ukrainische Staatschef weiter. „Wir stehen an der Seite der Menschen in Magdeburg und aller Deutschen an diesem dunklen Tag. Bleibt stark, liebe deutsche Freunde.“
US-Präsident Joe Biden hat den tödlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg als „schrecklich“ und „verabscheuungswürdig“ verurteilt. „Die USA sprechen dem deutschen Volk, das den schrecklichen Anschlag betrauert, unser tiefstes Beileid aus“, erklärte Biden.
Keine Gemeinschaft und keine Familie „sollte solch ein verabscheuungswürdiges und düsteres Ereignis ertragen müssen, insbesondere wenige Tage vor einem Feiertag der Freude und des Friedens“, betonte der Präsident.
Rund acht Jahre nach Berliner Weihnachtsmarktanschlag
Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt.
Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde. Die Berliner Polizei will nun ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten erhöhen
18:09 Uhr
Sondersitzung des Deutschen Bundestages soll einberufen werden
Der erste parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Bernd Baumann, fordert eine Sondersitzung des Bundestages mit einer Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Dem TV-Sender „Welt“ sagte Baumann am Samstag, die ganze innere Sicherheit sei desolat, wenn so etwas passieren könne, mitten in Deutschland. „Ich berufe deshalb gerade eine Sondersitzung des Ältestenrates im Deutschen Bundestag ein, mit dem Ziel einer Sondersitzung des Deutschen Bundestages.“
Ziel dieser Sondersitzung sei „eine Debatte zur Inneren Sicherheit und eine Regierungserklärung von Kanzler Scholz in dieser Sache.“ Das sei das Mindeste, was man auf höchster Ebene der Politik den Opfern schuldig sei, in die Richtung, dass jetzt endlich gehandelt werden müsse, so Baumann weiter.
Er habe deshalb bereits ein entsprechendes Schreiben an den Ältestenrat des Bundestages geschickt. Außerdem soll ein weiteres Schreiben an die parlamentarischen Geschäftsführer der anderen Bundestagsfraktionen gegangen sein, um Unterstützung für die Einberufung dieser Sondersitzung zu werben.
In dem Schreiben, über das der Sender berichtet, heißt es: „Die Ereignisse in Magdeburg erfordern unseres Erachtens auch unverzügliches Handeln des Deutschen Bundestages. Eine Sondersitzung des Parlaments mit einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers und einer Debatte zur inneren Sicherheit in Deutschland erscheint meiner Fraktion daher notwendig.“
18:03 Uhr
Täter ist Facharzt für Psychiatrie
Taleb A. kam nach Angaben Haseloffs bereits 2006 nach Deutschland. Zuletzt lebte er in Bernburg, einer kleinen Stadt knapp 50 Kilometer von Magdeburg. Wie eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Salus mitteilte, war er im Maßregelvollzug tätig.
Er habe mit suchtkranken Straftätern gearbeitet und sei seit März 2020 in der Einrichtung tätig gewesen. „Seit Ende Oktober 2024 war er urlaubs- und krankheitsbedingt nicht mehr im Dienst“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.
„Wir unterstützen die Arbeit der Ermittlungsbehörden seit den Nachtstunden in jeder nur möglichen Form.“ Nach Informationen der dpa hatte das Gesundheitsministerium von Sachsen-Anhalt noch in der Nacht die Personalakte des Mannes angefordert und den Ermittlungsbehörden übergeben.
17:58 Uhr
Gedenkgottesdienst
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Samstagabend am Gedenkgottesdienst für die Opfer und Betroffenen des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dom teilnehmen. Das bestätigte ein Sprecher des Bundespräsidialamts in Berlin. Steinmeier hatte sich bereits am Freitag entsetzt über den Anschlag geäußert und erklärt, seine Gedanken seien „bei den Opfern und ihren Angehörigen“.
Am Abend gibt es ab 19.00 Uhr eine Gedenkstunde im Magdeburger Dom, zu der unter anderem Betroffene und Angehörige, Einsatzkräfte sowie Politiker erwartet werden.
17:50 Uhr
„Amokfahrt” ohne Hindernisse
Das Sicherheitskonzept sei „nach bestem Wissen und Gewissen“ sowie in Absprache mit der Polizei und anderen Ämtern verfasst worden, sagte der für öffentliche Ordnung zuständige Beigeordnete der Stadtverwaltung, Ronni Krug, am Samstag in Magdeburg vor Journalisten.
Es gehe um einen Fall, „mit dem wir nicht rechnen konnten in seiner Dimension und der vielleicht auch nicht zu verhindern war“, sagte Krug. Er betonte, dass das Sicherheitskonzept der Stadt regelmäßig angepasst worden sei.
Dass dem Tatverdächtigen bei der laut Staatsanwaltschaft „Amokfahrt“ keine Hindernisse auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt entgegenstanden, begründete Krug damit, dass der Weg als Rettungsgasse für Krankenwagen und Feuerwehr bei Notfällen vorgesehen war.
17:38 Uhr
Auftreten in sozialen Netzwerken wurde aggressiver
Seit einiger Zeit veränderte sich das Auftreten des saudischen Arztes in den sozialen Netzwerken, wurde aggressiver. „Ich erwarte ernsthaft, dieses Jahr zu sterben“, hieß es auf X-dem Account von Taleb A. im Mai dieses Jahres.
„Ich werde Gerechtigkeit um jeden Preis herbeiführen.“ Die deutschen Behörden würden alle Wege zur Gerechtigkeit blockieren. Ob der Saudi die Beiträge wirklich alle selbst verfasste, war zunächst nicht klar. Für Irritation sorgte etwa ein Post, der noch um die Zeit des Angriffs auf dem Account veröffentlicht wurde.
Erst vor rund zehn Tagen veröffentlichte die amerikanische Plattform „RAIR“, die sich selbst als antimuslimische Graswurzel-Organisation beschreibt, ein mehr als 45 Minuten langes Interview mit dem Arzt. Darin wirft er unter anderem der deutschen Polizei vor, „geheime Operationen“ durchzuführen und das Leben von saudischen Asylsuchenden, die sich vom Islam losgesagt hätten, gezielt zu zerstören.
Zudem äußerte er sich als Fan von X-Inhaber Elon Musk und der AfD, die die gleichen Ziele wie er verfolge. Gleichzeitig bezeichnete er sich aber politisch als links. „Ich bin nicht rechts, ich bin ein Linker.“
17:28 Uhr
Saudi-Arabien hat Deutschland nach eigenen Angaben gewarnt
Saudi-Arabien hatte Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor dem Mann gewarnt. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt. Darauf habe Deutschland nicht reagiert, hieß es.
Den Sicherheitskreisen zufolge stammt er aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens und war Schiit. Nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung in dem mehrheitlich sunnitischen Land sind schiitisch.
17:03 Uhr
Den Behörden schon länger bekannt
Vor etwa einem Jahr wurde gegen Taleb A bei der Polizeiinspektion Magdeburg eine Strafanzeige erstattet. Es habe dann den Versuch gegeben, eine „Gefährderansprache“ durchzuführen, sagte Magdeburgs Polizeidirektor Tom-Oliver Langhans am Samstagnachmittag. Dazu sei es dann aber nicht gekommen. Die genauen Umstände seien jetzt Gegenstand der Ermittlungen.
Die Magdeburger Staatsanwaltschaft teilte bei der gleichen Gelegenheit mit, ihr seien bislang keine Verurteilungen bekannt. Laut eines Berichts des „Spiegel“ soll der Mann aber 2013 vom Amtsgericht Rostock zu einer Strafe von 90 Tagessätzen verurteilt worden sein. Grund war eine „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“.
Die Höhe der Tagessätze – zehn Euro – deute darauf hin, dass Taleb A. damals noch von Hartz IV gelebt haben könnte, schreibt das Magazin. Nach Deutschland gekommen war Taleb A. zwar bereits 2006 – er reiste regulär mit seinem Reisepass und einem Visum ein, um hier nach seinem Medizinstudium eine Facharztausbildung zu beginnen, seinen Asylantrag stellte er aber erst 2016 – möglicherweise, weil er sonst das Land hätte verlassen müssen.
In der Anhörung in der Außenstelle Halberstadt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) trug er laut „Spiegel“-Bericht vor, er sei vom Islam abgefallen und schreibe ein Buch darüber, warum der Islam als Religion keine Grundlage habe. Für das Buch mit dem Titel „Kreative Widerlegung des Islam“ hatte Taleb A. im Internet mutmaßlich eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die aber kaum Unterstützer fand. Erschienen ist das Buch nie.
Seine drohende Verfolgung in Saudi-Arabien soll Taleb A. gegenüber dem Bamf außerdem mit einem angeblichen Vorfall in der Botschaft von Saudi-Arabien in Berlin untermauert haben. Dort habe er 2013 den Kulturattaché getroffen, und der habe ihm gesagt, bei einer Rückkehr nach Saudi-Arabien werde er sofort hingerichtet. Zuvor will Taleb A. dem Kulturattaché geschrieben haben, er glaube nicht mehr an den Islam.
Taleb A. erhielt auf seinen Antrag das Asyl nach Artikel 16a Grundgesetz, den höchsten Schutzstatus. 2019 kam es zu einer Regelüberprüfung des Asyls durch das Bamf – so wie für alle Asylbescheide der großen Zuwanderungswelle 2015 und 2016. Das Asyl wurde dabei bestätigt. 2023 erhielt Taleb A. von der Ausländerbehörde des sachsen-anhaltinischen Salzlandkreises in Bernburg eine Niederlassungserlaubnis.
16:48 Uhr
Motiv: Möglicherweise Unzufriedenheit mit Umgang von saudiarabischen Flüchtlingen
„Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudiarabischen Flüchtlingen“ könne der Auslöser der Tat gewesen sein. Das sei der gegenwärtige Stand der Ermittlungen, sagte der verantwortliche Oberstaatsanwalt Horst Nopens am Samstag. Die Vernehmung des Beschuldigten laufe noch.
Nopens sagte, nach Abschluss der Vernehmungen solle der Beschuldigte Taleb A. in Untersuchungshaft genommen werden. Ihm werde derzeit fünffacher Mord vorgeworfen sowie 200 Mal versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Den Ermittlern zufolge ist unter den Toten ein neun Jahre altes Kind, die weiteren vier Toten seien Erwachsene. Nach Informationen der Stadt sind die Opfer in 15 Kliniken gebracht worden, unter anderem auch nach Brandenburg.
16:35 Uhr
Einzeltäter nutzte Rettungsweg
Der Täter soll über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz des Weihnachtsmarktes gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand könne ein zweiter Täter ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher in Magdeburg.
16:00 Uhr
Pressekonferenz begonnen
Vertreter der Landeshauptstadt Magdeburg, der Staatsanwaltschaft Magdeburg sowie der Polizeiinspektion Magdeburg informieren in einer Pressekonferenz zu den Umständen der Tat und dem Ermittlungsstand. EpochTV ist Live für Sie vor Ort:
— Epoch Times Deutsch (@EpochTimesDE) December 21, 2024
15:57 Uhr
Wien verschärft Sicherheitsvorkehrungen
Die Polizei werde ihre Präsenz überall in Wien mit Schwerpunkt auf den Weihnachtsmärkten ab Samstag verstärken, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe aber keine Hinweise auf eine besondere Bedrohung in Wien. Auch in anderen österreichischen Bundesländern, darunter Oberösterreich und das Burgenland, wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt.
15:50 Uhr
Spendenkonto für die Betroffenen eingerichtet
Die Stadt Magdeburg hat ein Spendenkonto eingerichtet. Damit solle den Opfern und Betroffenen des Anschlags möglichst schnell Unterstützung gesichert werden, erklärte die Stadtverwaltung am Samstag.
Gespendet werden kann an die LHS Magdeburg unter der IBAN DE89 8105 3272 0641 0958 72. Die BIC für Überweisungen außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums lautet NOLADE21MDG.
15:33 Uhr
Verdächtiger ist kein Parteimitglied der AFD
Täter Taleb A. beschrieb sich in sozialen Netzwerken selbst als Linker und Kritiker des Islam. Außerdem soll er Sympathien für die AfD geäußert haben. Nach Angaben der AfD war er kein Parteimitglied. „Wir können ausschließen, dass der Täter von Magdeburg Mitglied der AfD war“, sagte ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel der „Rheinischen Post“ am Samstag. „Auch ein Mitgliedsantrag hat nie vorgelegen.“
14:51 Uhr
Elf Schwerverletzte sind außer Lebensgefahr
Das Klinikum Magdeburg schreibt auf Facebook: 70 Verletzte wurden nach den schrecklichen Ereignissen vom gestrigen Abend ins Klinikum Magdeburg eingeliefert, heute haben sich weitere elf Patienten mit Verletzungen in der Notaufnahme vorgestellt. In kürzester Zeit standen nach dem Vorfall die sechs Schockräume zur Versorgung bereit.
„Einige Patienten mussten notoperiert werden, einige liegen nun auf der Intensivstation“, sagt Prof. Dr. Jörg Franke, Ärztlicher Direktor. „Die gute Nachricht: Alle der elf Schwerverletzten sind mittlerweile außer Lebensgefahr.“ Auch Seelsorger sind vor Ort, um die Betroffen, Angehörige und auch Mitarbeiter, die am Ort des Geschehens erste Hilfe geleistet haben, zu betreuen.
Spontan haben sich zahlreiche Mitarbeiter des Klinikums sowie viele Helfer aus anderen Gesundheitseinrichtungen gemeldet, um mitzuhelfen. Auch niederlassene Ärzte haben im OP und in der Notaufnahme unterstützt. Allein über 120 Pflegekräfte, zwei Dutzend Ärzte und viele Mitarbeiter aus nahezu jedem Bereich des Klinikums sind zur Stelle gewesen – zusätzlich zu denen, die im Krisenfall vom Haus eh kontaktiert werden.
„Wir erleben hier in dieser Ausnahmesituation eine grandiose Teamarbeit. Das berührt uns natürlich sehr, vor allem, weil wir so alle sehr schnell behandeln konnten. Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die da waren“, sagt Geschäftsführer Willi Lamp. Auf diese Weise war es dem Haus möglich, spontan sechs vollausgestattete Schockräume und speziell für diesen Anlass hergerichtete Stationen zu betreiben.
Die Oberbürgermeisterin Simone Borris, die gesamte Geschäftsführung sowie der Krisenstab des Klinikums sind überwältigt von der gestrigen Leistung und dem unglaublichen Zusammenhalt. „Dass in solchen Momenten so viel Anteilnahme vorhanden ist, macht uns viel Mut und wir sagen von Herzen danke“, so Lamp. „Wir werden uns natürlich melden, falls zusätzlich irgendetwas benötigt wird. Stand jetzt ist das aber nicht der Fall.“
Alle Angehörigen der Verletzten, die das bisher noch nicht getan haben, werden weiterhin gebeten, sich über die zentrale Telefonnummer 0391 7910 zu melden.
14:51 Uhr
Bundesopferbeauftragter übernimmt Betreuung der Betroffenen
Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober (FDP) übernimmt die Betreuung der Betroffenen auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dies erfolge auf Bitten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) „wegen der besonderen Bedeutung des schwerwiegenden Vorfalls und seiner Folgen“, teilte das Bundesjustizministerium am Samstag mit. Er vermittle bei Bedarf psychosoziale und praktische Hilfe.
Zur psychosozialen Beratung wurde am Samstag eine kostenlose Telefonnummer (0800 – 0009546) freigeschaltet, wie das Ministerium weiter erklärte. Kober ist nur noch bis zum Jahreswechsel Bundesopferbeauftragter. Danach wird sich laut Ministerium sein Nachfolger Roland Weber um die Betreuung der Betroffenen des Anschlags kümmern.
„Wir werden versuchen zu helfen, wo immer es geht“, erklärte Kober. „Die Bundesregierung wird für die Opfer dieser entsetzlichen Tat da sein. “
14:39 Uhr
Faeser: Täter „offensichtlich islamophob“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geht davon aus, dass der nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg Festgenommene islamfeindlich eingestellt war.
„Wir können nur gesichert sagen, dass der Täter offensichtlich islamophob war“, sagte die Ministerin am Samstag in Magdeburg. Alles Weitere sei nun Gegenstand der Ermittlungen. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) sei eingeschaltet und unterstütze die Ermittlungen vor Ort.
Faeser sprach von einer Tat, „die uns in ganz Deutschland tief trifft“. Über 500 Rettungskräfte seien im Einsatz gewesen. Jetzt gehe es darum, die Tatumstände restlos aufzuklären. „Da sind wir mit Hochdruck dran“, so Faeser.
14:10 Uhr
Schaustellerbund: Absage von Weihnachtsmärkten wären falsches Signal
Nach dem mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg hat sich der Deutsche Schaustellerbund gegen die Absage von Weihnachtsmärkten in Deutschland ausgesprochen. „Die Weihnachtsmärkte pauschal als Symbol abzusagen, wäre das falsche Zeichen“, sagte Verbandspräsident Albert Ritter am Samstag der „Rheinischen Post“. „So, wie wir sie feiern, ist das ein Zeichen gelebter Demokratie und des friedlichen Miteinanders.“
Für Samstag 19.00 Uhr kündigte Ritter auf allen Weihnachtsmärkten in Deutschland eine Gedenkminute an. Ritter betonte, die Schausteller seien nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg unmittelbar als Ersthelfer und Augenzeugen vor Ort gewesen. Er sprach von einer großen „Betroffenheit“.
13:30 Uhr
Gewalttat angekündigt und Warnungen von ausländischen Diensten?
Wenn es zutreffe, dass der Täter „eine Gewalttat angekündigt hatte und es Warnungen von ausländischen Diensten gab, muss aufgeklärt werden, warum es so weit kommen konnte“, sagte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann und früherer Bundesjustizminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Aus seiner Sicht müssten die Strukturen der Inneren Sicherheit in Deutschland grundsätzlich reformiert werden.
12:48 Uhr
Scholz ruft zum Zusammenhalt auf
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen. Es sei ihm wichtig, „dass wir als Land zusammenbleiben“, sagte der Kanzler am Samstagvormittag bei einem Besuch am Tatort.
Scholz sprach von einer „furchtbaren, wahnsinnigen Tat“, die „zutiefst zu Herzen“. gehe. Er sicherte Stadt, Opfern und Angehörigen „die Solidarität des ganzen Landes“ zu und würdigte den Einsatz der Rettungskräfte.
Diejenigen, die Hass säen wollen, dürften damit „nicht durchkommen“. Gleichzeitig forderte der Bundeskanzler Ermittlungen „mit aller Präzision und Genauigkeit“. Es dürfe „nichts ununtersucht bleiben“ und man müsse „genau den Täter, seine Handlungen, seine Motive verstehen“, dann könne man mit dem Strafrecht darauf entsprechend reagieren, sagte Scholz.
12:25 Uhr
Fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte
„Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte, davon viele schwerst und schwer verletzt“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).
11:29 Uhr
Weihnachtsmarkt in Magdeburg für beendet erklärt
„Der Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt 2024/2025 sind beendet“, teilte der Veranstalter am Samstag mit. „Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Herzen und Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Helfern“, hieß es weiter. Nach Angaben eines Stadtsprechers sollte der Weihnachtsmarkt ursprünglich bis zum 29. Dezember geöffnet bleiben.
„Es hätte uns auch treffen können“: Magdeburger trauern einen Tag nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt pic.twitter.com/pQtpLdKBmG
— Epoch Times Deutsch (@EpochTimesDE) December 21, 2024
11:29 Uhr
Aktuelles zum Täter
„Leg dich hin, die Hände auf den Rücken“ – der Befehl eines Polizisten ist das Ende der Horrorfahrt von Taleb A. über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Bislang ist noch völlig unklar, ob und was der festgenommene 50-Jährige zu seinem Tatmotiv sagt. Interviews und Onlineaktivitäten zeigen das Bild eines Mannes, der den Islam ablehnt.
Die von den Behörden zu Taleb A. offiziell bestätigten Informationen sind knapp. Er stammt aus Saudi-Arabien, in Deutschland lebt er seit 2006 und hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Sein letzter Wohnort war Bernburg in Sachsen-Anhalt.
Darüber hinaus ist bekannt, dass er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sein soll. Taleb ist 50 Jahre alt und kam nach seinem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden saudi-arabischen Pass am 5. November 1974 zur Welt. Er ist Schiite und stammt aus dem Osten Saudi-Arabiens. In seinem Heimatland studierte er Psychologie, bevor er nach Deutschland ging. Dorthin kam er, weil er sich vom Islam lossagte und seither verfolgt fühlte.
Sehr aktiv auf X
Und A. versteht sich als Aktivist, der insbesondere beim Onlinedienst X seit vielen Jahren aus Deutschland heraus bis zu seiner Festnahme mit tausenden Nachrichten extrem aktiv war.
Er zeigte sich dort und bezeichnete sich auch als Islamkritiker. So schrieb A. etwa, seiner Erfahrung nach sei „die deutsche Polizei der echte Treiber des Islamismus in Deutschland“. Er warf der Polizei vor, zuletzt im März diesen Jahres gegen ihn und andere Islamkritiker „schmutzige Taktiken“ angewendet zu haben, „um unseren anti-islamischen Aktivismus zu zerstören“.
A. veröffentlichte in etwa zum Ende der Terrorfahrt ein Video voller Anschuldigungen. Nach den darin getroffenen Aussagen fühlte er sich verfolgt.
Unterstützte Frauen zur Flucht aus Saudi-Arabien
Noch vor wenigen Jahren zeigte sich A. als Aktivist, der Frauen aus Saudi-Arabien bei ihrer Flucht hilft. Im Jahr 2019 erschienen in Deutschland und auch international mehrere Interviews und Berichte über sein Agieren.
Er gab damals an, Frauen aus Saudi-Arabien über das deutsche Asylsystem informieren zu wollen. Mit diesen Informationen sollten sie dann ihren Weg finden, um nach seinen Angaben aus Unterdrückung in Freiheit zu kommen. A. veröffentlichte dazu neben zahlreichen Twitter-Nachrichten auch eine eigene Homepage.
Das damalige Ziel des mutmaßlichen Attentäters war, dass die von ihren Männern unterdrückten Frauen in Deutschland Schutz suchen sollten. Auch hier entwickelte sich seine Haltung allerdings gegen das Land, in dem er lebte. Auf der nach wie vor aktiven Homepage schrieb A., sein Rat sei, kein Asyl in Deutschland zu beantragen.
10:55 Uhr
Polizei: Stand der Ermittlungen um 16 Uhr
Polizei und Staatsanwaltschaft wollen am Nachmittag über den Stand der Ermittlungen informieren. Wie die Polizei Sachsen-Anhalt mitteilte, findet dazu um 16.00 Uhr eine Pressekonferenz im Alten Rathaus der Landeshauptstadt statt. An ihr würden auch Vertreter der Landeshauptstadt teilnehmen.
10:34 Uhr
Momente des Innehaltens in der Fußball-Bundesliga
Die Deutsche Fußball Liga empfiehlt den Clubs der 1. und 2. Liga bei den Spielen des Wochenendes das Tragen von Trauerflor und unterstützt im Gedenken an die Opfer des Anschlags Schweigeminuten in den Stadien, wie die DFL mitteilte.
Der FC Bayern München hatte wegen der Geschehnisse in Magdeburg bereits am Freitagabend nach dem 5:1-Heimsieg gegen RB Leipzig auf seine geplante Zeremonie zum Jahresabschluss im Stadion verzichtet. „Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein, das passt einfach nicht in diesem Moment“, sagte Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen.
Auch mehrere Spieler äußerten ihre Betroffenheit. „Die Nachrichten von der Tragödie in Magdeburg zu hören, rückt die Dinge in eine andere Perspektive. An Abenden wie diesen ist Fußball nicht das Wichtigste. Meine Gedanken und mein Beileid sind bei allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind“, schrieb Bayern-Star Harry Kane auf der Plattform X.
Bei der Zweitliga-Partie des 1. FC Magdeburg bei Fortuna Düsseldorf am Freitagabend hatten beide Fangruppen in der zweiten Halbzeit die Unterstützung ihrer Teams eingestellt. Die Zuschauer wurden über die Anzeigetafel über den Vorfall in Magdeburg informiert. Die geschockten Magdeburger Spieler gaben im Anschluss keine TV-Interviews.
„Wir sind noch immer fassungslos und trauern um die Opfer des schrecklichen Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt“, schrieb der FCM auf seiner Internetseite und ergänzte: „Großen Dank an die zahlreichen Helfer, die in diesen schwierigen Momenten unbeschreibliches leisten.“ (dpa/red)
10:13 Uhr
Scholz und Haseloff um 11 Uhr vor Ort
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Vormittag gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Ort des mutmaßlichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg besuchen (11.00 Uhr). Beide wollten sich „über die Arbeit der Hilfskräfte und Ermittlungsbehörden informieren“, teilte die Landesregierung am Samstag in Magdeburg mit. Anschließend wollten sie sich gegenüber der Presse äußern.
Zuvor werde eine Sitzung der Landesregierung stattfinden, hieß es weiter. Auch eine Besprechung mit Vertretern der Stadt und der Bundesregierung sei geplant.
Haseloff sprach in einer Erklärung von einem „menschenverachtenden Anschlag“. Er sei „tief entsetzt“. „Eine solche Tragödie an einem Ort, an dem Familien und Freunde voller Vorfreude auf das Fest gemeinsam schöne Stunden verbringen wollten, macht fassungslos“, erklärte der Ministerpräsident.
Seine Gedanken seien bei „den Opfern des Attentats und ihren Angehörigen“. „Ihnen muss nun unsere ganze Unterstützung und Hilfe gelten“, erklärte Haseloff.
Er hoffe insbesondere, „dass die vielen Verletzten genesen werden und es keine weiteren Todesopfer zu beklagen gibt“, betonte Haseloff. Er werde sich dafür einsetzen, „dass dieses Verbrechen umfassend aufgeklärt wird“.
10:13 Uhr
Todesopfer soll auf 4 gestiegen sein
Die Zahl der Todesopfer soll auf vier Personen gestiegen sein. Das berichten mehrere Medien am Samstag unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Demnach soll es zudem 41 Schwerstverletzte, 86 Menschen mit schweren Verletzungen und 78 Leichtverletzte geben, die aktuell in Krankenhäusern behandelt werden, heißt es weiter.
10:00 Uhr
Hessen verstärkt die Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten
„Die polizeiliche Präsenz ist auf den hessischen Weihnachtsmärkten bereits außergewöhnlich hoch“, erklärte Innenminister Roman Poseck (CDU) am Samstag in Wiesbaden.
„Dennoch werden wir diese Präsenz für die kommenden Tage noch einmal deutlich hochfahren.“ Dabei würden „auch die Sicherheitskonzepte im Hinblick auf Sperren für Fahrzeuge“ überprüft.
Am Vormittag würden die hessischen Sicherheitsbehörden über weitere Konsequenzen beraten, erklärte Poseck.
09:54 Uhr
Trauerbeflaggung
Das Land Sachsen-Anhalt hat Trauerbeflaggung an all ihren Dienstgebäuden angeordnet. Wie das Innenministerium in Magdeburg am Samstagmorgen mitteilte, gilt die Anordnung bis einschließlich Montag für alle obersten Landesbehörden, die ihnen nachgeordneten Behörden und von ihnen beaufsichtigte Einrichtungen – sowie für Landkreise und Gemeinden in Sachsen-Anhalt. Dies sei ein „Zeichen der Anteilnahme mit den Opfern des Anschlags“.
09:39 Uhr
Täter als islamkritischer Aktivist bekannt?
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 50-Jährigen Arzt aus Saudi-Arabien, der erstmals 2006 nach Deutschland gekommen ist. Nach Angaben von Landesinnenministerin Tamara Zieschang lebt der Mann in Bernburg und hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ist der Täter als islamkritischer Aktivist bekannt und bezeichnet sich selbst als Ex-Muslim. In sozialen Medien und Interviews soll er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden erhoben haben. Er hielt ihnen laut dpa unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen.
07:36 Uhr
Zeichen der Trauer: Magdeburg lässt Kultureinrichtungen geschlossen
Als Zeichen der Trauer bleiben alle städtischen Kultureinrichtungen, darunter das Theater, das Puppentheater und die Museen geschlossen, teilte die Stadt am Samstag mit. Die Schließung gelte für „die kommenden Tage“ – nähere Angaben machte die Stadt nicht.
Die Stadtverwaltung bat die Bevölkerung darum, den gesamten Bereich um den Tatort Alten Markt weiträumig zu meiden.
Die Stadt kündigte außerdem an, vor dem Westportal der Magdeburger Johanniskirche eine Möglichkeit zu schaffen, um innezuhalten und somit in unmittelbarer Nähe des Tatorts trauern und Blumen niederlegen zu können. Samstagabend um 19 Uhr findet im Magdeburger Dom eine Gedenkstunde statt.
06:25 Uhr
Elon Musk fordert Scholz-Rücktritt
Elon Musk hat Scholz nach dem Anschlag in Magdeburg zum Rücktritt aufgefordert. „Scholz sollte sofort zurücktreten“, schrieb Musk am Freitag im Onlinedienst X in einer Serie von Postings zu dem Geschehen in Magdeburg.
05:37 Uhr
Polizei geht weiter von Einzeltäter aus – Hinweise auf zweites Auto nicht bestätigt
Am frühen Morgen nach dem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg geht die Polizei weiter von einem Einzeltäter aus. Hinweise auf ein zweites, möglicherweise mit der Tat im Zusammenhang stehendes Auto hätten sich bei den Ermittlungen nicht bestätigt, erklärte die Polizei am Samstag. Derweil seien die Beamten weiter im Einsatz: Gegenwärtig käme es unter anderem zu Durchsuchungen, teilte die Polizei weiter mit.
05:16 Uhr
Scholz und Faeser kommen nach Magdeburg
Nach der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt wollen Kanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) heute in die Landeshauptstadt nach Sachsen-Anhalt kommen. Am Abend soll es im Dom eine Gedenkfeier geben. Einen Tag nach der Tat mit zwei Toten und Dutzenden Verletzten sind weiterhin viele Fragen offen – allen voran nach den Motiven des festgenommenen Tatverdächtigen für den mutmaßlichen Anschlag. „Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht“, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage.
Momentan gehen die Ermittlungsbehörden laut Polizei von einem Einzeltäter aus. Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Nach bisherigen Erkenntnissen sei er den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der Täter raste laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt. Nach Angaben der „Bild“ unter Berufung auf die Polizei erstreckte sich die Fahrt auf dem Gelände über 400 Meter.
Haseloff sagte am Abend: „Der Kanzler wird morgen vorbeischauen und hier mit uns die Lage bewerten und auch sicherlich mit uns gemeinsam nicht nur trauern, sondern auch entsprechend Maßnahmen besprechen, die notwendig sind.“ Bundesinnenministerin Faeser teilte mit, sie werde heute mit Scholz nach Magdeburg kommen, „um unser tiefes Mitgefühl auszudrücken und den Einsatzkräften zu danken.“ Faeser hatte zuletzt wiederholt zu Wachsamkeit bei Weihnachtsmarktbesuchen aufgerufen. Konkrete Gefährdungshinweise gebe es aktuell nicht, hatte sie Ende November gesagt.
04:28 Uhr
USA zeigen sich „schockiert und traurig“
Angesichts des mutmaßlichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben sich die USA „schockiert und traurig“ gezeigt. „Die Vereinigten Staaten sind schockiert und traurig über die tragischen Nachrichten aus Magdeburg“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Freitag. Washington sei „bereit, Hilfe zu leisten“, während die Arbeiten vor Ort weitergingen und die „Behörden diesen schrecklichen Vorfall untersuchen“.
————————————————————————————————
20. Dezember 2024
22:54 Uhr
Macron „zutiefst schockiert“
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat nach dem mutmaßlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt den Opfern sein Mitgefühl ausgesprochen. Er sei angesichts des „Horrors, der an diesem Abend den Weihnachtsmarkt in Magdeburg“ getroffen habe „zuftiefst schockiert“, schrieb Macron am Freitag im Onlinedienst X. „Meine Gedanken sind bei den Opfern, bei den Verletzten sowie bei ihren Angehörigen. Frankreich teilt den Schmerz des deutschen Volkes und bringt seine volle Solidarität zum Ausdruck“, erklärte er.
22:16 Uhr
Haseloff geht nach Anschlag von Einzeltäter aus
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) geht nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach jetzigem Stand von einem Einzeltäter aus. Der Mann sei gefasst, sagte Haseloff am Abend in Magdeburg.
22:01 Uhr
Faeser verspricht Aufklärung
Innenministerin Nancy Faeser hat ihr Mitgefühl mit Opfern und Angehörigen des mutmaßlichen Anschlags von Magdeburg zum Ausdruck gebracht. „Die Nachrichten aus Magdeburg sind zutiefst erschütternd“, schrieb sie auf X. „Die Rettungsdienste tun alles, um die Verletzten zu versorgen und Menschenleben zu retten“, so die SPD-Politikerin. „Die Sicherheitsbehörden werden die Hintergründe aufklären.“
21:59 Uhr
Universitätsklinikum: „Wir rüsten gerade auf“
Ein Sprecher des Universitätsklinikums sagte der Deutschen Presse-Agentur, die ersten 10 bis 20 Patienten würden aktuell versorgt. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. „Wir rüsten gerade auf“, sagte der Sprecher. „Intensivbetten stehen bereit. Sämtliche Krankenhäuser in Halle bereiten sich auf einen Massenunfall mit Verletzten vor, sämtliche Rettungshubschrauber im Großraum Halle fliegen in Richtung Magdeburg.
(Mit Material von Agenturen)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion