TICKER Attacke in Mannheim | Ermittler finden Skizzen – Kaufhäuser bleiben heute geschlossen

In der Mannheimer Fußgängerzone ist am Montag ein 40 jähriger mit einem Kleinwagen in eine Menschenmenge gefahren und hat zwei Menschen getötet. Es gibt außerdem mindestens fünf Schwerverletzte, sagte die Polizei. Der Täter wurde festgenommen.
In Mannheim kommt es derzeit zu einem großen Polizeieinsatz.
Es gibt einen Großeinsatz der Polizei in der Mannheimer Innenstadt.Foto: Marcus Brandt/dpa
Epoch Times4. März 2025

Am Montag ist ein Auto in der Mannheimer Innenstadt in eine Menschenmenge gefahren und die Polizei ist seit rund 12:15 Uhr mit einem Großaufgebot vor Ort. Es gibt laut Sicherheitskreisen zwei Tote und mehrere Schwerverletzte. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwischen fünf und zehn Menschen verletzt. Zunächst hatte es Hinweise über 25 Verletzte gegeben.

Nach Augenzeugenberichten raste der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die mehrere Hundert Meter langen Planken, die Haupteinkaufstraße. Auf Höhe des Paradeplatzes fuhr er mehrere Passanten an oder um. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet derzeit ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.

Der Täter ist nach Polizeiangaben festgenommen worden. Angaben zu den Hintergründen und Motiv des Vorfalls gibt es nicht. Weitere Details erfahren Sie in unserem Ticker, den wir ständig aktualisieren.

10:04 Uhr

Tatverdächtiger soll vernommen werden

Die Vernehmung des 40-Jährigen werde für Dienstag angestrebt, teilte das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart mit. Der Mann, der am Montag mit einem Auto durch die Fußgängerzone gerast sein soll, sei inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen und in Polizeigewahrsam.

Er war bei seiner Festnahme verletzt, das LKA sah Hinweise darauf, dass er sich mit einer Schreckschusspistole selbst in den Mund geschossen hatte. Der Staatsanwaltschaft zufolge gibt es außerdem konkrete Anhaltspunkte dafür, dass er psychisch krank ist.

 

9:11 Uhr

Ermittler finden Skizzen

Die Ermittler im Fall der Todesfahrt von Mannheim haben bis in die späten Abendstunden des Rosenmontags die Wohnung des Festgenommenen in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) durchsucht. Nach Informationen von dpa wurden einige nicht näher erläuterte Dinge sichergestellt, die jetzt erst noch ausgewertet werden sollen.

Auch ein im Auto des Todesfahrers entdeckter Zettel beschäftigt die Ermittler. Vermerkt ist auf dem Zettel, der am Armaturenbrett entdeckt wurde, unter anderem eine Formel zu Reaktionsweg, Bremsweg und Anhalteweg. Im linken unteren Ende findet sich eine Zeichnung mit einem Fahrzeug und einer Person davor sowie Pfeile, die nach links und rechts zeigen.

Die Ermittler müssen jetzt prüfen, inwieweit diese Aufzeichnungen relevant sind für die Aufklärung der Tat. Der des zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes verdächtige 40 Jahre alte Todesfahrer von Mannheim soll heute vernommen werden.

Nach dpa-Informationen ist der aus Ludwigshafen stammenden Deutsche nicht mehr in der Klinik, sondern in Polizeigewahrsam. „Wir werden ihn heute vernehmen“, sagte der Chef des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger. Von der Vernehmung erhofft sich die Polizei Erkenntnisse über Motiv und Hintergründe der Tat.

Die Ermittler sind überzeugt, dass der Mann am Rosenmontag mit einem Wagen und einer laut Stenger „irren“ Geschwindigkeit Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast ist. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen ums Leben. Elf Menschen wurden verletzt, mehrere von ihnen schwer.

 


4. März
19:59 Uhr

Mannheimer Kaufhäuser bleiben am Dienstag geschlossen

Nach der Todesfahrt in Mannheim bleiben laut einem Medienbericht drei große Innenstadt-Kaufhäuser am Dienstag geschlossen. „Die Bestürzung bei den Händlern ist riesengroß“, sagte Swen Rubel, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordbaden, der Tageszeitung „Mannheimer Morgen“.

Wie Rubel dem Blatt sagte, öffnen die Galeria-Filialen am Paradeplatz und Peek & Cloppenburg auf der Einkaufsmeile Planken am Dienstag nicht. Auch Engelhorn werde erst am Mittwoch wieder Kundinnen und Kunden empfangen. Fabian Engelhorn, Chef der Modegruppe Engelhorn, sagte der Zeitung: „Wir sind fassungslos und unendlich traurig über das, was heute in Mannheim geschehen ist.“

Nach der Todesfahrt am Rosenmontag hatte Engelhorn das Geschäft bereits vom Nachmittag an geschlossen – auch um Mitarbeiter und Kunden zu schützen, wie der „Mannheimer Morgen“ berichtete.

19:17 Uhr

Maite Kelly sagt Konzert nach Todesfahrt ab

Die Sängerin Maite Kelly hat nach der Mannheimer Todesfahrt ein für Mittwoch geplantes Konzert in der Stadt abgesagt. „Aus Respekt vor den Opfern von Mannheim: Maite Kelly und Mewes Entertainment Group sagen Konzert in der SAP Arena ab“, heißt es auf Kellys Instagram-Kanal. Mewes Entertainment ist der Tour-Veranstalter.

Kelly sollte im Rahmen ihrer „Nur Liebe – Live 2025“-Tour am Mittwoch in der SAP Arena auftreten. „Manchmal bleibt nur die Stille. Mein ganzes Kreativteam aus Handwerkern und ich werden aus Respekt gegenüber den Opfern und Betroffenen von Mannheim unsere Werkzeuge liegen lassen“, wird Kelly in der Mitteilung zitiert. Gemeinsam wolle man eine Kerze für Mannheim anzünden.

 

18:25 Uhr

Pressestatement von Innenministerin Faeser um 19:00 Uhr

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls ihre Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln vorzeitig abgebrochen.

Um 19:00 wird die Bundesinnenministerin zu der heutigen schweren Gewalttat in Mannheim am Paradeplatz ein Statement abgeben.

 

18:15 Uhr

Polizei sieht keine politischen Motive

Die Polizei sieht keine politischen Motive hinter der Bluttat von Mannheim. „Zum jetzigen Stand der Ermittlungen wird nicht von einem politischen Hintergrund ausgegangen“, erklärte das Polizeipräsidium Mannheim am Montagabend.

Zwei Menschen seien getötet und fünf weitere schwer verletzt worden, als der 40-jährige deutsche Tatverdächtige aus Rheinland-Pfalz mit seinem Auto durch eine Menschenmenge gerast sei.

 

17:48 Uhr

Mannheim sagt Umzüge in Teilorten und Straßenfastnacht ab

Nach Heidelberg hat auch Mannheim die für Dienstag geplanten Fastnachtsumzüge in den Vororten Feudenheim, Neckarau und Sandhofen abgesagt. Das teilte die Stadt mit. Zudem finde die Straßenfastnacht in der Innenstadt nicht statt, der Fastnachtsmarkt am Wasserturm habe nach dem Vorfall geschlossen.

Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) ordnete Trauerbeflaggung an den städtischen Dienstgebäuden an. „Diese abscheuliche unmenschliche Attacke auf friedliche Menschen erschüttert uns alle zutiefst“, sagte er.

In der Innenstadt von Mannheim war ein Mann in einem Auto in eine Menschenmenge gerast. Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl (CDU) kamen zwei Menschen ums Leben. Der mutmaßliche Autofahrer, ein Deutscher, wurde nach dpa-Informationen festgenommen und liegt verletzt im Krankenhaus. Von weiteren Tätern geht die Polizei nicht aus.

 

16:36 Uhr

40-jähriger Fahrer kommt aus Rheinland-Pfalz

Bei dem nach der Todesfahrt von Mannheim festgenommenen Mann handelt es sich nach Angaben von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) um einen 40-jährigen Deutschen mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz.

Wie die Mannheimer Polizei mitteilte, steht inzwischen fest, dass er als Einzeltäter handelte.

Hinweise auf einen zweiten Täter hätten sich nicht bestätigt. „Es besteht aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung“, erklärte die Polizei. Diese hatte seit Montagmittag davor gewarnt, sich im Innenstadtbereich von Mannheim aufzuhalten.

Zu den möglichen Hintergründen der Tat und dem Motiv des 40-Jährigen machten weder Strobl noch die Polizei Angaben. Strobl erklärte, die Polizei arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat im Zusammenhang mit einer Faschingsveranstaltung stehe.

„Meine Gedanken sind bei den Menschen, die in irgendeiner Weise Opfer dieses furchtbaren Geschehens wurden“, erklärte Strobl und fügte hinzu: „Und sie sind bei den Polizistinnen und Polizisten und beim Rettungsdienst, den Notärzten, und allen anderen, die mit all ihrer Kraft helfen.“

Er habe sich unmittelbar von Landespolizeidirektor Norbert Schneider über die Lage informieren lassen und habe Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) informiert. Zudem stehe er mit dem Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) im Kontakt. Der Landesinnenminister will sich gegen 18.30 Uhr vor Ort äußern.

 

16:12 Uhr

Polizei schaltet Hinweisportal frei

Die Polizei schaltete ein Hinweistelefon. Zeugen mit sachdienlichen Hinweise zum Tathergang sollten sich dorthin wenden.

Zudem sollte ein Hinweisportal freigeschaltet werden, auf dem Zeugen Bild- und Videomaterial für Ermittlungszwecke hochladen können.

 

15:55 Uhr

Drei Patienten mit „hoher medizinischer Dringlichkeit“

In der Universitätsklinik Mannheim wurden drei Patienten behandelt, darunter ein Kind. Sie wurden „mit einer hohen medizinischen Dringlichkeit eingestuft“ und akutmedizinisch versorgt, teilte die Uniklinik mit. Auch eine Notfallbetreuung unter anderem durch die Klinikseelsorge wurde eingerichtet.

Die Polizei meldete im Warndienst Katwarn eine „lebensbedrohliche Einsatzlage“, diese Warnung blieb auch nach der Festnahme bestehen. Bürger sollten in geschlossenen Räumen zu Hause bleiben. Die Absperrmaßnahmen in der Mannheimer Innenstadt sollten voraussichtlich bis in den späten Abend andauern.

 

15:15 Uhr

Mutmaßlicher Täter verletzt in Klinik

Der Mann, der mit seinem Auto in eine Menschengruppe in der Mannheimer Innenstadt gefahren sein soll, liegt nach Informationen der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) verletzt im Krankenhaus.

Er ist demnach deutscher Staatsbürger. Die Polizei geht nicht von Mittätern aus.

14:35 Uhr

Uniklinik Mannheim bereitet alles für Massenunfall vor

Im Zusammenhang mit dem Großeinsatz soll eine psychologische Betreuung vor Ort eingerichtet werden. Diese soll die unmittelbar Beteiligten versorgen, wie ein Polizeisprecher in Mannheim mitteilte.

Die Uniklinik Mannheim bereitete alles für einen möglichen Massenunfall mit Verletzten vor. Im Klinikum sei sofort der Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt worden, mit dem die Versorgung von Verletzen vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.

Beamte der Spurensicherung untersuchen das Tatfahrzeug. Foto: THOMAS LOHNES/AFP via Getty Images

 

14:15 Uhr

Polizei: Mannheimer Innenstadt meiden

Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben am zentralen Paradeplatz. Begonnen hatte der Polizeieinsatz kurz nach 12:00 Uhr im Bereich des zentralen Paradeplatzes.

Einem dpa-Reporter zufolge waren am Ort des Geschehens Trümmer zu sehen, mindestens eine Person lag demnach abgedeckt unter einer Plane. In der Innenstadt könne es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.

Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sagte ein Polizeisprecher. Angaben zu einem möglichen Täter oder zu Hintergründen, könne man noch nicht mitteilen.

Die Polizei bat Bürger die Innenstadt zu vermeiden und großräumig zu umfahren.

In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Anschläge gegeben, bei denen Fahrzeuge in eine Menschenmenge gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war.

Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben.

Mannheim liegt im Norden Baden-Württembergs an der Grenze zu Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.

In der Innenstadt von Mannheim kam es an Rosenmontag zu einem großen Polizeieinsatz.

In der Innenstadt von Mannheim kam es am Rosenmontag zu einem großen Polizeieinsatz. Foto: René Priebe/dpa

(dpa/afp/red)

 



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