Taylor-Swift-Konzert in Wien: Terror-Teenager soll noch in weitere IS-Anschläge involviert sein

Der 19-jährige Niederösterreicher, der einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert geplant haben soll, war offenbar noch in weitere Terrorplanungen involviert. Sein mutmaßlich der Terrormiliz IS zuzurechnendes Netzwerk wollte zu Beginn des Ramadan Massaker vor Moscheen in Mekka, Dubai und Istanbul verüben. Ein 20-jähriger Mitstreiter sitzt in saudi-arabischer U-Haft.
Vor dem Stadion des Taylor-Swift-Konzerts wollte der IS-Anhänger ein Blutbad anrichten.
Vor dem Stadion des Taylor-Swift-Konzerts wollte der IS-Anhänger ein Blutbad anrichten.Foto: Florian Wieser/APA/dpa
Von 24. Januar 2025

Auf den 19-jährigen mutmaßlichen IS-Terroristen Beran A., der derzeit in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in Untersuchungshaft sitzt, kommt möglicherweise ein weiteres Strafverfahren zu. Der aus dem niederösterreichischen Ternitz stammende Teenager steht im Verdacht, im August 2024 einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant zu haben. Nun sind Hinweise aufgetaucht, wonach er auch einen Tatbeitrag zu einem Anschlag in Mekka geleistet haben soll.

Drei simultane IS-Anschläge auf Moscheen in Mekka, Dubai und Istanbul geplant

Wie die „Kronen Zeitung“ berichtet, wird A. ein „psychischer Tatbeitrag“ zu einem Terroranschlag vorgeworfen, der sich am 11. März ereignet hatte. Ein 20-Jähriger Niederösterreicher, der zu seinem Netzwerk gehört habe, sitzt deshalb in Saudi-Arabien in Untersuchungshaft.

Der 20-Jährige soll an jenem Tag vor der Al-Haram-Moschee, der größten islamischen Gottesdienststätte der Welt, einen Sicherheitsbeamten niedergestochen haben. Dieser wurde schwer verletzt. Dazu habe er noch drei weitere Männer und eine Frau angegriffen, ehe Einsatzkräfte ihn überwältigen konnten. Der Nachrichtenagentur APA zufolge war der mutmaßliche IS-Anhänger der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) bereits bekannt. Das Außenministerium habe den Fall bestätigt, über den in Medien wenig zu lesen war.

Insgesamt hätten an jenem Tag, dem Beginn des Fastenmonats Ramadan, zeitgleich drei Anschläge stattfinden sollen. Einen davon habe Beran A. für sich selbst eingeplant, er war dazu sogar nach Dubai geflogen. A. wollte eigenen Angaben in einer Vernehmung zufolge dort vor einer Moschee einen Wachmann niederstechen, an dessen Schusswaffe gelangen und anschließend in die Menge feuern.

IS-Gruppe kündigte bereits Anfang 2024 Terrorakte an

A. hat eigenen Angaben zufolge jedoch im letzten Moment der Mut verlassen, da er befürchtete, „im Kugelhagel der Polizei zu sterben und davor leiden zu müssen“. Um wen es sich bei dem dritten Beteiligten gehandelt haben soll, ist dem „Krone“-Bericht zufolge noch nicht erklärt. Von einem versuchten Anschlag auf eine Moschee am oder um den 11. März 2024 in Istanbul sei nichts bekannt.

Ein Sondereinsatzkommando hatte Beran A. am 7. August 2024 in Niederösterreich festgenommen. Der 19-Jährige habe sich seit 2023 im Internet radikalisiert und der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) die Treue geschworen. Er sei Teil eines Netzwerks gewesen, das über TikTok, Signal und Telegram gemeinsam Anschläge besprochen hätte. Anfang des Jahres 2024 kündigte die Gruppe für dessen weiteren Verlauf eine „Opferung“ an.

Wie der ORF mitteilt, soll Beran A. nach seiner Rückkehr aus Dubai nach alternativen Optionen Ausschau gehalten haben. Als ein mögliches Ziel habe er die Regenbogenparade der LGBTQ*-Community gesehen. Am Ende habe er sich jedoch spontan aufgrund eines Zeitungsberichts dazu entschieden, das Zweite von drei geplanten Konzerten von Taylor Swift in Wien ins Visier zu nehmen.

19-Jähriger legte umfassendes Geständnis ab

Nach Bekanntwerden der Anschlagspläne haben Österreichs Behörden umgehend zugegriffen. Der Hinweis auf die Aktivitäten des Teenagers war vom FBI gekommen. Am Tag der Festnahme, zwei Tage vor dem ersten Konzert von Taylor Swift, durchsuchten die Einsatzkräfte auch die Wohnräumlichkeiten des Verdächtigen.

Dabei fand man unter anderem Chemikalien, die in Baumärkten frei verkäuflich seien, eine TATP-haltige Flüssigkeit, dazugehörige Zündvorrichtungen und ein Metallrohr. Zudem war der Verdächtige im Besitz von Stichwaffen. Sichergestellt wurden ein 30 Zentimeter langes Kampfmesser, eine 46 Zentimeter lange Machete und ein Butterfly-Messer.

Der 19-Jährige legte Behördenangaben zufolge ein „volles Geständnis“ ab. Er gab an, am Tag des Konzerts vorgehabt zu haben, ein Auto gezielt in eine wartende Menschenmenge vor dem Ernst-Happel-Stadion zu steuern. Der Sprengstoff und die Stichwaffen sollten ebenfalls zum Einsatz kommen. Er habe vorgehabt, bei seinem Anschlag auch sein eigenes Leben zu beenden.



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