Schonstett: SEK-Einsatz nach Messerstreit im Dorf-Asyl
Tatort Schonstett, rund 50 Kilometer südöstlich von München, zwischen der Hauptstadt Bayerns und dem Urlauberparadies Chiemsee. In der Asylunterkunft der 1.400-Seelen-Gemeinde gab es einen Vorfall, der zu einem SEK-Einsatz der Polizei führte. Zwei Migranten waren in einen handfesten Streit miteinander geraten. Ein Messer kam zum Einsatz.
Der Notruf in der Polizeileitstelle ging am Dienstagnachmittag, 22. August, gegen 14 Uhr ein. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mitteilte, hatte ein 55-jähriger Mann aus der Ukraine mit einem Messer einen 25-jährigen Georgier am Oberkörper verletzt. Das Opfer rannte davon, der Täter hinterher.
„Der Angegriffene konnte unmittelbar nach der Attacke aus dem Gebäude über die Straße flüchten, wohin ihm der Angreifer zunächst folgte. Kurz darauf begab sich der 55-jährige Ukrainer jedoch wieder zurück in die Unterkunft“, hieß es von der Polizei.
Den Angaben nach wurde der junge Georgier ärztlich behandelt und in ein Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen sollen nicht lebensgefährlich gewesen sein, wie die Polizei mitteilte. Der Täter befand sich zu diesem Zeitpunkt offenbar noch immer auf freiem Fuß.
SEK-Einsatz in Asylunterkunft
„Da konkrete Anhaltspunkte vorlagen, dass von dem Mann eine Fremdgefährlichkeit ausgehen könnte, wurden unter der Einsatzleitung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zahlreiche Einsatzkräfte der umliegenden Dienststellen zum Einsatzort beordert und Beamte des Spezialeinsatzkommandos Südbayern (SEK) sowie der Verhandlungsgruppe angefordert.“ So erklärte der Polizeisprecher den weiteren Verlauf des Geschehens.
Da der Mann mit einem Messer bewaffnet war, ging man von einer Gefährdung der eingesetzten Polizeibeamten aus. Die Einsatzkräfte umstellten daher zunächst das Gebäude und bereiteten einen möglichen Zugriff durch das Sondereinsatzkommando vor.
Täter am Badeweiher festgenommen
„Im Verlauf des Einsatzes und nach Absuche des Gebäudes, worin sich der Tatverdächtige vermeintlich aufhalten sollte, stellte sich jedoch heraus, dass sich dieser nicht mehr im Objekt befand“, schildert die Polizei weiter. Allerdings waren bereits parallel Fahndungsmaßnahmen im gesamten Ortsgebiet angelaufen.
Man fand den Gesuchten schließlich „an einem Badeweiher, wenige Hundert Meter von der Unterkunft entfernt“. Der 55-Jährige ließ sich von den Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd widerstandslos festnehmen.
Für weitere polizeiliche Maßnahmen brachte man den Ukrainer zur Polizeiinspektion Wasserburg. Die Spurensicherung am Tatort übernahm der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim.
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