Schock in Magdeburg: Was über den mutmaßlichen Täter bekannt ist

Mindestens zwei Menschen sind bei dem Anschlag in Magdeburg getötet worden – darunter ein Kleinkind. Der Ministerpräsident spricht von einer Katastrophe.
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Ministerpräsident Reiner Haseloff (M, CDU) gibt ein Statement ab.Foto: Craig Stennett/Getty Images
Epoch Times20. Dezember 2024

Bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Dies sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.

Außerdem seien sehr viele Menschen verletzt worden – mindestens 60, davon seien mehrere schwer verletzt worden. Weitere Tote könnten nicht ausgeschlossen werden. „Das ist eine Katastrophe für die Stadt Magdeburg und für das Land und auch generell für Deutschland“, sagte Haseloff.

Nach jetzigem Stand ein Einzeltäter

Bei dem festgenommenen Verdächtigen handele es sich um einen 50-jährigen Arzt, der in Bernburg lebe und arbeite. Er sei nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden nicht als Islamist bekannt. „Nach jetzigem Stand ist es ein Einzeltäter, sodass auch für die Stadt nach jetzigem Ermessen keine weitere Gefahr ausgeht, weil wir ihn festnehmen konnten und jetzt alle Untersuchungen laufen.“ Er gebe angesichts der Schwere des Anschlags auch Signale, dass der Generalbundesanwalt tätig werden könnte, sagte Haseloff.

Landesinnenministerin Tamara Zieschang sagte, der Mann stamme aus Saudi-Arabien, er sei 2006 erstmals nach Deutschland gekommen und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Der Täter ist laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast.

Ministerpräsident Haseloff dankte auch allen Helfern und Einsatzkräften: „Und mein tiefstes Bedauern und Mitgefühl allen Angehörigen und allen Betroffenen, die auch durch den Schock, selbst wenn sie nicht persönlich betroffen wurden, ganz aus dem Leben gerissen wurden.“ Es müssten nun alle gemeinsam das Geschehene verarbeiten.

Die Versorgung der Verletzten laufe mit maximalen Kapazitäten und Ressourcen, sagte der CDU-Politiker weiter. „Ich muss sagen, das läuft alles wirklich generalstabsmäßig. Und trotzdem ist immer noch eine nicht abschließend zu bewertende Lage hier zur Kenntnis zu nehmen.“

Rund acht Jahre nach Berliner Weihnachtsmarktanschlag

Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

Nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg ist die Polizei in anderen Städten mit Weihnachtsmärkten besonders achtsam. In Stuttgart sagte ein Polizeisprecher, die Polizeikräfte seien vor Ort sensibilisiert worden. In Berlin sagte ein Sprecher, man habe die Beamten aufgerufen, ein erhöhtes Augenmerk auf Weihnachtsmärkte zu richten.

(dpa/red)



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