Razzia im Schleusermilieu: Irakisch-kurdisches Netzwerk ausgehoben
In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg läuft seit den frühen Morgenstunden ein internationaler Polizeieinsatz gegen ein irakisch-kurdisches Schleusernetzwerk. Beteiligt sind französische und britische Sicherheitsbehörden sowie Europol.
Die gesuchten Tatverdächtigen sollen Migranten aus dem Mittleren Osten und Ostafrika „in minderwertigen Schlauchbooten“ von Frankreich nach Großbritannien geschleust haben, wie eine Sprecherin der Bundespolizei in Düsseldorf sagte.
Im Zusammenhang mit Schleusungen waren bereits im Februar 19 Verdächtige festgenommen worden. Den Festnahmen waren länderübergreifende Ermittlungen Belgiens, Frankreichs und Deutschlands vorausgegangen.
„Die heutigen Razzien und Festnahmen sind ein erneuter harter Schlag gegen die brutale internationale Schleuserkriminalität“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwoch. Die Banden, die Menschen unter Gewalt in Schlauchboote pferchten, setzten Menschenleben aufs Spiel. „Gegen dieses skrupellose Geschäft mit der Not von Menschen gehen wir weiter hart vor.“
Frankreich leitet die Ermittlungen
Die Ermittlungen werden laut der Sprecherin der Bundespolizei von Frankreich geleitet. Die Bundespolizei in NRW sei gebeten, hier mehr als zehn europäische Haftbefehle zu vollstrecken – „soweit wir die Leute antreffen“. Dabei gehe es sowohl um Drahtzieher als auch einfache Mitglieder des Netzwerks.
Schwerpunkt der Aktion mit mehr als 500 Beamten der Bundespolizei allein in NRW sei hier das Ruhrgebiet. Darüber hinaus gebe es Polizeimaßnahmen in Baden-Württemberg.
In Essen, Gelsenkirchen, Grevenbroich, Bochum und weiteren Städten hätten Spezialeinheiten am Morgen mehrere Mehrfamilienhäuser, Lagerhallen und ein Asylheim gestürmt, berichtet die „Bild“. Auch die Antiterroreinheit GSG9 war offenbar beteiligt.
Schmuggel von Migranten
Im Fokus der Ermittler steht ein irakisches Schleuser-Netzwerk, welches zahlreiche illegale Migranten in europäische Länder geschmuggelt haben soll.
Zu konkreten Einsatzorten wollte die Bundespolizei keine Angaben machen. Nähere Angaben seien für Donnerstag geplant, sagte die Sprecherin.
Der Großeinsatz wird von den europäischen Behörden Europol und Eurojust koordiniert. (dpa/dts/red)
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