Randale in Neapel vor Union-Spiel: Elf Deutsche festgenommen
Elf deutsche Fußball-Fans sind nach Krawallen vor dem Champions-League-Spiel des 1. FC Union Berlin bei der SSC Neapel festgenommen worden. In der Nacht kam es zwischen Anhängern des Fußball-Bundesligisten und der Polizei zu schweren Zusammenstößen, wie die Polizei mitteilte.
Ungefähr 300 Union-Anhänger versammelten sich am späten Abend im Zentrum Neapels. Nach Angaben der Polizei trugen sie alle rote Schals und verdeckten damit ihre Gesichter. Mit Pflastersteinen, Knüppeln sowie Metall- und Holzstangen gingen sie demnach auf die Einsatzkräfte los. Unter die Union-Fans hätten sich auch Anhänger von Borussia Mönchengladbach gemischt, berichtete die Polizei weiter. Teile der Union-Anhänger verbindet eine Fanfreundschaft mit Ultras der Borussia. Mehrere Polizisten wurden den Angaben zufolge bei den Krawallen verletzt.
Die Fans haben demnach außerdem Rauchbomben und Knallkörper geworfen. Einige Straßen rund um die zentrale Piazza Dante seien von ihnen blockiert worden. Mülltonnen sowie andere größere Gegenstände seien von ihnen umgekippt worden. Bei den Krawallen wurden geparkte Autos beschädigt und zudem Geschäfte verwüstet.
Polizei erhöht Präsenz
„Die Zusammenstöße mit den Einsatzkräften wurden von den deutschen Fans regelrecht gesucht“, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Polizeipräsidenten von Neapel, Maurizio Agricola. Die Polizei erhöhe nun ihre Präsenz bei dem Spiel am Abend, um weitere Zwischenfälle zu verhindern.
Union Berlin forderte seine Fans bereits vor der Partie in der Champions League am Mittwochabend (18.45 Uhr/DAZN) auf, beispielsweise auf ihre Fankleidung außerhalb des Stadio Diego Armando Maradona zu verzichten. Sie sollten zudem „abgelegene Gebiete der Stadt Neapel meiden“, hieß es in einer Mitteilung der Unioner an ihre Fans. Napoli und auch die Sicherheitsbehörden vor Ort hatten bereits zuvor auf das Risikopotential für Fußball-Fans hingewiesen.
Ein Großteil der Union-Fans – rund 2.500 haben Tickets für die Partie – wollte wohl erst am Spieltag selbst die Reise antreten. Nach Angaben des Fanclubs Eiserner Virus war die Reise per Flieger nach Rom und von dort weiter mit dem Bus nach Neapel geplant. Einen Aufenthalt in der Stadt wollten sie unbedingt vermeiden, hieß es.
Im März war es in Neapel bereits zu schweren Ausschreiten durch Fans von Eintracht Frankfurt gekommen. Damals war der Verkauf an Eintrittskarten für Fans mit Wohnsitz in Frankfurt untersagt worden, dennoch waren viele Anhänger nach Neapel gereist. (dpa/dl)
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