Priester wegen sexuellem Kindesmissbrauch aus Klerikerstand entlassen
Papst Franziskus hat einen Priester im Ruhestand aus dem Bistum Trier wegen mehrfachem sexuellen Kindesmissbrauch aus dem Klerikerstand entlassen. Der Mann war 1994 wegen seiner Taten von einem staatlichen Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, teilte das Bistum Trier am Freitag mit. Bei einem anschließenden Einsatz im Ausland wurde er Ende der 90er-Jahre erneut straffällig.
2012 habe der Mann Selbstanzeige gestellt. Das Verfahren wurde aber wegen Verjährung eingestellt. Daraufhin führte das Bistum ein außergerichtliches kirchliches Strafverfahren auf dem Verwaltungsweg. Dieses sprach ihn 2014 schuldig. Dem Mann wurde neben der öffentliche Ausbübung seines Dienstes auch der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen dauerhaft verboten.
Vergangenes Jahr meldeten sich laut Bistum weitere Betroffene mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs. Diese bezogen sich auf die späten 70er bis Anfang der 90er. Die Vorwürfe wurden der Staatsanwaltschaft weitergegeben, die das Verfahren wegen Verjährung einstellte. Bischof Stephan Ackermann habe zudem die römische Glaubenskongregation über das Ergebnis einer kirchenrechtlichen Voruntersuchung informiert.
Schließlich habe der Priester selbst noch vor einer Prüfung durch die Glaubenskongregation um die Entlassung aus dem Klerikerstand gebeten. Papst Franziskus habe diesen Antrag angenommen. Gegen den Mann werde nun kein kirchliches Strafverfahren mehr geführt, Betroffene müssten daher nicht mehr als Zeugen aussagen. Die Entlassung ist die härteste Strafe, die das kirchliche Recht vorsieht. (afp/dl)
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