Polizistin bei Messerangriff lebensgefährlich verletzt – Täter „radikalisiert“ und „psychisch krank“

Epoch Times28. Mai 2021

Im Westen Frankreichs ist eine Polizistin bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt worden. Bei der Festnahme des zunächst flüchtigen Verdächtigen wurden zwei weitere Polizisten sowie der mutmaßliche Angreifer verletzt. Der mutmaßliche Täter soll unter schweren psychischen Problemen gelitten haben. Der Täter flüchtete mit der Dienstwaffe der Polizistin und kam nach einem Schusswechsel mit Polizisten ums Leben.

„Der Täter hatte es gezielt auf Polizisten abgesehen“, sagte Innenminister Gérald Darmanin bei einem Besuch vor Ort. Nach seinen Angaben war der rund 40 Jahre alte Mann als Gefährder bekannt. Der in Frankreich geborene Angreifer hatte demnach 2016 im Gefängnis gesessen und war wegen „einer besonders strengen Auslegung des Islam als radikalisiert gelistet“, wie Darmanin sagte. Nach Justizangaben soll der Täter unter einer schweren Schizophrenie gelitten haben.

Die Tat ereignete sich Polizeiangaben zufolge am Freitagmorgen im Polizeigebäude von La Chapelle-sur-Erdre nahe Nantes. Die Polizei hatte zunächst mit 80 Polizisten, zwei Hubschraubern und drei Hundestaffeln nach dem bewaffneten Täter gesucht, der zu Fuß geflüchtet war.

Die Schulen in der Umgebung wurden nach Angaben eines Sprechers der Stadtverwaltung alarmiert und angewiesen, die Schüler nicht aus dem Gebäude zu lassen. Via Twitter rief die Gendarmerie die Bevölkerung auf, das betroffene Gebiet zu meiden.

Am Nachmittag meldete die Polizei die Festnahme eines Verdächtigen infolge eines Schusswechsels. Bei der Festnahme wurden den Angaben zufolge zwei Beamte an der Hand und am Arm verletzt. Innenminister Gérald Darmanin bestätigte die Festnahme im Onlinedienst Twitter.

Nach den Meldungen über die Festnahme hieß es dann aus Ermittlerkreisen, der Verdächtige sei tot. Näheres zu den Umständen war zunächst nicht bekannt. Der Mann wurde aber als „radikalisiert und psychisch sehr schwer krank“ beschrieben.

Die erneute Tat ist Wasser auf die Mühlen der französischen Sicherheitskräfte, die seit Monaten mehr Unterstützung durch die Politik fordern. Unter dem Motto „Bezahlt um zu dienen, nicht um zu sterben“ hatten vor gut einer Woche zehntausende Polizisten vor der Pariser Nationalversammlung demonstriert.

Vor gut einer Woche hatten zehntausende Sicherheitskräfte nach dem gewaltsamen Tod zweier Polizisten in Paris mehr Unterstützung durch die Politik gefordert. Anfang Mai war ein Polizist bei einem Einsatz gegen Drogenhändler in Avignon in Südfrankreich getötet worden. Wenige Tage zuvor hatte ein mutmaßlicher Islamist eine Polizistin in Rambouillet südlich von Paris mit einem Messer tödlich verletzt.

In Frankreich finden in gut drei Wochen Regional- und Départementswahlen statt, der letzte Stimmungstest vor der Präsidentschaftswahl in einem Jahr. Die innere Sicherheit ist dabei ein beherrschendes Thema.

Das rechte Lager fordert schärfere Maßnahmen, allen voran die Partei Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) von Marine Le Pen. Sie erklärte nach dem neuen Angriff, die „Barbarei“ müsse beendet werden. (afp)



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