Nach Explosionen vor Israel-Botschaft: Drei Schusswaffenvorfälle in Stockholm in 20 Minuten

Die Bandengewalt lässt Schweden nicht los. Nach einem Vorfall vor der Botschaft Israels in Stockholm sowie Festnahmen in Dänemark wird innerhalb kurzer Zeit an gleich mehreren Tatorten geschossen.
Bereits in der vergangenen Nacht war die Polizei wegen eines Vorfalls vor der israelischen Botschaft ausgerückt. (Illustration)
Bereits in der vergangenen Nacht war die Polizei wegen eines Vorfalls vor der israelischen Botschaft ausgerückt. (Illustration)Foto: Anders Wiklund/TT News Agency/AP/dpa
Epoch Times3. Oktober 2024

Innerhalb von rund 20 Minuten sind im Süden des Großraums Stockholm gleich an drei unterschiedlichen Orten Schüsse gefallen. Danach wurden mehrere Menschen festgenommen, wie die Polizei mitteilte. In zwei Fällen wurde demnach am späten Abend auf ein Gebäude beziehungsweise eine Wohnung geschossen, im dritten Fall auf eine oder mehrere Personen unter freiem Himmel. In einem nordwestlichen Vorort der schwedischen Hauptstadt kam es darüber hinaus in der Nacht zu einer Explosion vor einem Mehrfamilienhaus. Auch hier gab es am Morgen Festnahmen. Verletzt wurde bei den Vorfällen bisherigen Erkenntnissen zufolge niemand.

Die Hintergründe der Taten blieben zunächst unklar. Schweden ringt allerdings seit mehreren Jahren mit äußerst gewaltbereiten Gangs. Mehrere Bandenkonflikte in Stockholm und anderen Teilen des skandinavischen Landes führen immer wieder zu vorsätzlich herbeigeführten Explosionen sowie zu teils tödlichen Schüssen.

Explosionen nahe der israelischen Botschaft

Eine Nacht zuvor gab es zwei Explosionen in „unmittelbarer Nähe“ der israelischen Botschaft in Kopenhagen. Drei Männer wurden festgenommen, wie die Polizei am Mittwoch im Onlinedienst X mitteilte. In Stockholm gab es laut Polizei offenbar am Dienstag einen Schusswechsel an der israelischen Botschaft.

Bei den Festgenommenen handele es sich um schwedische Staatsbürger im Alter zwischen 15 und 20 Jahren, sagte Jens Jesperson von der Kopenhagener Polizei bei einer Pressekonferenz. Die Explosionen seien ersten Erkenntnissen zufolge durch Handgranaten ausgelöst worden. Das Sicherheitspersonal der Botschaft habe die Detonationen in der Nacht zu Mittwoch gegen 03.20 Uhr gehört.

Es sei noch „zu früh“, um zu sagen, ob eine Verbindung zwischen den Explosionen und der israelischen Botschaft besteht, sagte der Sprecher der dänischen Polizei, Jakob Hansen. Die Umgebung der Botschaft wurde am Morgen abgesperrt, die Polizei war vor Ort.

Außerdem kam es zu zwei mutmaßlich von Handgranaten ausgelösten Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Dort wurden im Anschluss drei junge Schweden im Alter von 16 bis 19 Jahren festgenommen. Einer von ihnen kam nach Polizeiangaben wieder auf freien Fuß.

Nahostkonflikt spitzt sich zu

In Schweden hat es seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mehrere Vorfälle an der israelischen Botschaft gegeben. Im Februar fand die Polizei eine Handgranate auf dem Botschaftsgelände. Im Mai wurden Schüsse in der Nähe der Botschaft abgefeuert. Die schwedische Regierung hatte bereits im Oktober nach dem Überfall der Hamas auf Israel angekündigt, zusätzliche zehn Millionen Kronen (rund 889.000 Euro) in die Sicherheit jüdischer Einrichtungen zu investieren.

Die Explosionen ereigneten sich vor dem Hintergrund der eskalierenden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Der mit der Hisbollah verbündete Iran griff Israel am Dienstagabend mit Raketen an. Israel geht mit massiven Luftangriffen gegen die Hisbollah vor. (afp/dpa/dl)



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