Mutmaßliche Menschenhändler festgenommen – Ermittlung wegen Totschlags in 39 Fällen

Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Sattelauflieger wurden zwei Tatverdächtige festgenommen. Ihnen wird Menschenhandel und Totschlag in 39 Fällen vorgeworfen.
Titelbild
Polizei- und Gerichtsmediziner untersuchen einen Lastwagen, in dem 39 Leichen im Anhänger entdeckt wurden.Foto: BEN STANSALL/AFP via Getty Images
Epoch Times24. Oktober 2019

Bei den Mordermittlungen zum Fund von 39 Leichen in einem Sattelauflieger bei London hat die britische Polizei zwei weitere Menschen festgenommen.

Bei den Festgenommenen handele es sich um einen 38 Jahre alten Mann und eine Frau gleichen Alters. Ihnen würden Menschenhandel in 39 Fällen sowie Totschlag in 39 Fällen vorgeworfen, teilte die Polizei mit.

Der bereits zuvor festgenommene Fahrer des Lastwagens, in dem die Leichen gefunden worden waren, stehe weiter unter Mordverdacht und bleibe in Haft, teilte die Polizei weiter mit. Der Haftbefehl gegen ihn sei am Donnerstag verlängert worden.

Identität der Toten

Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Kühllastwagen in der Nähe von London hatten mehrere britische Medien Angaben zur Identität der Toten gemacht. Es soll sich um chinesische Staatsbürger handeln, wie verschiedene Medien am Donnerstag berichteten. Die Leichen waren am Mittwoch in einem Industriegebiet in Grays östlich von London entdeckt worden.

Nach der Festnahme des Lkw-Fahrers wegen Mordverdachts hatte die britische Polizei in der Nacht zum Donnerstag zwei Wohnungen in Nordirland durchsucht. Diese sollen im Zusammenhang mit dem 25-jährigen Fahrer stehen.

Der Fund der 39 Leichen hatte landesweit Entsetzen ausgelöst. Der Fall weckt Erinnerungen an eine Tragödie aus dem Jahr 2000: Damals waren im südenglischen Hafen von Dover in einem Lastwagen die Leichen von 58 chinesischen Migranten gefunden worden.

Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Lastwagenanhänger in England haben auch die belgischen Behörden Ermittlungen aufgenommen.

Die Ermittlungen werden sich auf die Organisatoren und alle anderen Beteiligten des Transports fokussieren“, teilte die belgische Staatsanwaltschaft mit.

Einschleusung über Belgien

Vorläufige Ergebnisse zeigten, dass der fragliche Anhänger am Dienstagnachmittag in Zeebrugge an der belgischen Küste angekommen sei und den Hafen noch am gleichen Nachmittag verlassen habe.

Das Fahrzeug stamme vermutlich aus Bulgarien und sei in der Nacht zum Mittwoch in einem Industriegebiet in Grays östlich von London gefunden worden, teilte die Polizei in Essex mit. Der Fahrer des Lastwagens, ein 25-jähriger Mann aus Nordirland, sei wegen Mordverdachts festgenommen worden.

Rettungskräfte hatten den Lastwagen den Angaben zufolge am Mittwoch gegen 01:40 Uhr (Ortszeit, 02:40 Uhr MESZ) entdeckt und die Polizei verständigt. Den ersten Erkenntnissen zufolge sei der mutmaßlich bulgarische Lastwagen am Samstag über den Hafen von Holyhead im Westen des Landes nach Großbritannien gekommen. Dies ist einer der wichtigsten britischen Häfen für Fähren aus Irland. (dpa/afp/sua)

 



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