Mordanklage erhoben: Schweden trauert um 17-jähriges geköpftes Mädchen

Ein Fall erschüttert Schweden. Ein 17-jähriges Mädchen wurde brutal ermordet.
Titelbild
Trauer in Schweden um ein getötetes Mädchen.Foto: Screenshot Youtube/Expressen TV
Von 18. Mai 2020

Ein schwedisches Gericht beschäftigt sich ab dem 26. Mai mit einem grausamen Mord im vergangenen November im westschwedischen Uddevalla.

Wie Sten-Rune Timmersjö, Leiter der Polizeiabteilung für schwere Verbrechen in Fyrbodal sagte, sei man überzeugt, dass Wilma in der Wohnung getötet wurde und der Verdächtige die Leiche anschließend entsorgt habe, berichtet die schwedische Tageszeitung „Bohusläningen“. Die 17-jährige Wilma Andersson soll von ihrem Ex-Freund enthauptet worden sein. Die Anklage wurde am 13. Mai vor dem örtlichen Bezirksgericht erhoben.

Mädchen vermisst

Als Freunde und Verwandte die 17-Jährige am 14. November nicht mehr erreichen konnten, machten sie sich Sorgen. Die Mutter des Mädchens reiste einige Tage später nach Uddevalla, um nach ihr zu sehen.

Ich hab immer wieder an seiner Tür geklingelt. Aber er sagte nur, dass sie sich gestritten hätten und dass sie einfach aus der Wohnung gelaufen sei,“ sagt Linda Andersson die Mutter von Wilma im Schweden-TV.

Laut Freunden des Mädchens hatte der Mann seine damalige Freundin ständig wegen ihrer Kleidung kontrolliert, überprüfte ihr Telefon und verbot ihr Freunde und Familie zu treffen. Schließlich trennte sich die Jugendliche von ihm und zog aus der Wohnung des Mannes wieder aus. Einige Male ging sie noch in die Wohnung des gebürtigen Irakers Tishko S. (23), um persönliche Sachen abzuholen, berichtet die „Bild“ hinter der Bezahlschranke, während die schwedischen Medien es vermieden, Name und Herkunft des Tatverdächtigen zu nennen.

Schreckensfund beim Ex-Freund

Am 17. November wurde Wilma als vermisst gemeldet. Am 19. November veranlasste der Generalstaatsanwalt von Uddevalla, Daniel Edsbagge, die Festnahme des Mannes in der Wohnung. Er bestritt, etwas mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun zu haben. Bei der Wohnungsdurchsuchung entdeckte die Polizei Hinweise auf viel Blut und beschränkte sich deshalb auf eine einfache Durchsuchung. Man forderte Verstärkung von Blutanalytikern aus Stockholm und Göteborg an. Schwedischen Medien zufolge wurden auch Spezialhunde der Polizei Schleswig-Holstein angefordert.

Zwischenzeitlich begann eine große Suchaktion mit 150 Polizisten und Tausenden von Freiwilligen in Uddevalla und Umgebung. Doch es wurde nichts gefunden.

Als die deutschen Spezialhunde am 28. November eintrafen, durchsuchte man erneut die Wohnung des 23-Jährigen. Einer der Hunde gab im Schlafzimmer am Bett Laut. In einem Koffer im Schrank fand man schließlich den grauenvollen Beweis, dass die 17-Jährige nicht mehr am Leben war. Die Ermittler fanden im Koffer ihren Kopf in Alufolie eingewickelt und mit Klebeband verklebt.

Trotz DNA-Spuren: Verdächtiger bestreitet Tat

Trotz seiner DNS an den Küchenmessern mit dem Blut des Mädchens und den Fingerabdrücken am Klebeband, mit dem der in Alufolie eingewickelte Kopf der Jugendlichen verklebt war, bestreitet der gebürtige Iraker die Tat.

Im Gefängnis bezeugte ein Wärter wilde Ausbrüche des 23-Jährigen. Er habe gegen die Wände geschlagen und herumgeschrien. Dabei sollen seine Augen ganz schwarz geworden sein, so der Wärter, der sich laut dem schwedischen „Expressen“ an eine Aussage des Mannes erinnern konnte: „Wenn sie einen Mörder wollen, bekommen sie einen Mörder, sie hat das bekommen, was sie verdient hat.“

Wie der „Expressen“ in einem Premiumartikel weiter berichtet, war Tishko S. die erste große Liebe des Mädchens. Kennengelernt hatten sie sich demnach am Valentinstag.

Am 23. Dezember erklärte ein Arzt der Forensic Medicines Agency, man gehe davon aus, dass Tishko S. zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Mordes eine schwere psychische Störung hatte, so der „Espressen“ weiter.

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