Mord an Deutschlands beliebtestem Obdachlosen: Anklage in Kempten erhoben

Dem 17-Jährige, der im Mai Deutschlands beliebtesten Obdachlosen attackiert hatte, wird von der Staatsanwaltschaft Mord vorgeworfen.
Ein Polizeiauto mit Blaulicht sperrt in Krefeld eine Straße ab.
Deutschlands beliebtester Obdachloser wurde im Mai getötet.Foto: David Young/dpa
Epoch Times18. Oktober 2024

Nach der deutschlandweit für Aufsehen sorgenden tödlichen Attacke eines 17-Jährigen auf einen Obdachlosen in Immenstadt im Allgäu hat die Staatsanwaltschaft Kempten Anklage erhoben. Dem Heranwachsenden werde Mord aus niederen Beweggründen vorgeworfen, teilte die bayerische Ermittlungsbehörde am Freitag mit.

Da er Polizisten bei seiner Festnahme angegriffen haben soll, werden ihm auch ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung zu Last gelegt.

Der Fall sorgte auch wegen der Bekanntheit und Beliebtheit des Tatopfers für Aufsehen weit über das Allgäu hinaus. Der zur Tatzeit 53 Jahre alte Mann war, als er noch in Berlin auf der Straße lebte, Teil der Dokumentation „Ein Leben auf der Straße“ des Fernsehsenders RTL und galt seitdem als Deutschlands beliebtester Obdachloser.

Tat im Mai

Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der mutmaßliche Täter bereits vor dem Tattag im Mai mehrmals sein Opfer drangsaliert haben. Am 7. Mai soll er dann direkt mit erhobener Faust auf den Mann zugegangen sein und ihn mit mehreren Faustschlägen, auch gegen die Schläfe, attackiert haben. Das Opfer sei zu Boden gegangen und mit dem Hinterkopf aufgeschlagen. Dadurch habe der Mann sich eine so schwere Hirnverletzung zugezogen, dass er starb.

Der Mann zeigte die Tat zunächst noch selbst bei der Polizei an, er klagte zunächst nur über Schmerzen. Wenig später soll er dann bewusstlos gewesen sein und trotz einer Operation im Krankenhaus gestorben sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Jugendliche durch seine Handlungen Macht und Stärke demonstrieren wollte. Eine Entscheidung über die Zulassung der Anklage sei nicht vor November zu erwarten, hieß es. (afp)



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