Mord an Deutschlands beliebtestem Obdachlosen: Anklage in Kempten erhoben
Nach der deutschlandweit für Aufsehen sorgenden tödlichen Attacke eines 17-Jährigen auf einen Obdachlosen in Immenstadt im Allgäu hat die Staatsanwaltschaft Kempten Anklage erhoben. Dem Heranwachsenden werde Mord aus niederen Beweggründen vorgeworfen, teilte die bayerische Ermittlungsbehörde am Freitag mit.
Da er Polizisten bei seiner Festnahme angegriffen haben soll, werden ihm auch ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung zu Last gelegt.
Der Fall sorgte auch wegen der Bekanntheit und Beliebtheit des Tatopfers für Aufsehen weit über das Allgäu hinaus. Der zur Tatzeit 53 Jahre alte Mann war, als er noch in Berlin auf der Straße lebte, Teil der Dokumentation „Ein Leben auf der Straße“ des Fernsehsenders RTL und galt seitdem als Deutschlands beliebtester Obdachloser.
Tat im Mai
Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der mutmaßliche Täter bereits vor dem Tattag im Mai mehrmals sein Opfer drangsaliert haben. Am 7. Mai soll er dann direkt mit erhobener Faust auf den Mann zugegangen sein und ihn mit mehreren Faustschlägen, auch gegen die Schläfe, attackiert haben. Das Opfer sei zu Boden gegangen und mit dem Hinterkopf aufgeschlagen. Dadurch habe der Mann sich eine so schwere Hirnverletzung zugezogen, dass er starb.
Der Mann zeigte die Tat zunächst noch selbst bei der Polizei an, er klagte zunächst nur über Schmerzen. Wenig später soll er dann bewusstlos gewesen sein und trotz einer Operation im Krankenhaus gestorben sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Jugendliche durch seine Handlungen Macht und Stärke demonstrieren wollte. Eine Entscheidung über die Zulassung der Anklage sei nicht vor November zu erwarten, hieß es. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion