Monokel-Kobra in Herne: Leichtfertiger „Schlangentourismus“, möglicher Gaseinsatz und ein Video vom Schlangenbiss
Die Suche nach der hochgiftigen ca. 1,50 Meter langen Monokel-Kobra in Herne geht weiter. Immer noch ist der Häuserblock evakuiert. Mittlerweile ist der mutmaßliche Schlangenbesitzer Patryck S. (22) untergetaucht, wie „RTL“ berichtet. Die Schlangen aus seiner Wohnung wurden von den Behörden sichergestellt. 22 Schlangen hatte der junge Mann in seiner Wohnung, 20 davon giftig. Nur 13 waren den Behörden gemeldet. Unter den Schlangen des 22-Jährigen sollen drei Monokel-Kobras gewesen sein. Allerdings gab der Mann an, dass ihm keine Schlange fehle, es also nicht seine sein kann, die irgendwo unterwegs ist. Ob das stimmt, wird zu ermitteln sein, auch wegen der immensen Kosten der Suchaktion und der Evakuierung.
Schlange bleibt verschwunden: Gaseinsatz?
Bei der erneuten Durchsuchung der Wohnanlage am gestrigen Donnerstag wurde das Tier immer noch nicht gefunden. Man hoffte, das nachtaktive Tier tagsüber beim Schlafen aufzufinden. Lebende Köderfallen könnten ausgelegt werden, um die Schlange aus ihrem Versteck zu locken. Jedoch könne die Schlange auch mehrere Wochen ohne Futter überleben, so Willi Schönung, ein Schlangenexperte. Die Behörden haben einen weiteren Plan: den ganzen Wohnkomplex unter Folie legen und mit Gas füllen, für 24 Stunden. Noch am heutigen Freitag soll es eine Entscheidung über das weitere Vorgehen geben.
Sollte der Gaseinsatz zur Umsetzung kommen, wäre dies wegen der Vorbereitung offenbar erst in zwei Wochen möglich. Bis dahin müssten die Anwohner weiterhin bei Freunden und Verwandten oder in Notunterkünften bleiben.
Doch ob die Schlange überhaupt noch in einem der vier abgeschirmten Häuser ist, ist auch nicht sicher. Möglicherweise hat sie sich ja schon vor Tagen aus dem Staub gemacht. Die Stadt herne warnte davor und nannte einen Gefahrenbereich von rund 500 Metern um die Ausbruchstelle.
Leichtfertig: „Schlangen-Tourismus“ vor Ort
Der Ordnungsdezernent der Stadt Herne, Johannes Chudziak, warnte am Dienstag in einer Presseerklärung: „Wir rufen die Bevölkerung weiterhin zu besonderer Aufmerksamkeit und Vorsicht im Umfeld auf. Bleiben Sie möglichst auf befestigten Wegen und vermeiden Sie es, durch hohes Gras oder dichten Bewuchs zu gehen.“
Hatte man ihm nicht richtig zugehört? Leichtfertige Gaffer kommen immer wieder an den abgesperrten vier Häusern vorbei, machen Fotos, wie „Der Westen“ schreibt. Einer der Anwohner sagte gar, dass er an einem Abend „eine Familien mit Kindern, die mit Taschenlampen unterwegs waren“ in seinem Hinterhof sah.
Video über Monokel-Kobra-Biss
Dabei ist eine Monokel-Kobra wirklich kein „Schmusetierchen“. Schlangenexperte Roland Byner sagte der „Bild“ gegenüber: „Auf einer Gift-Skala von eins bis zehn würde ich das Tier zwischen acht und neun einordnen. Ein Biss ist lebensgefährlich.“ Laut einem Bericht im „Focus“ soll Kobra-Gift neurotoxisch wirken. Da die Schlange sich festbeiße, sondere sie dabei eine große Menge Gift ab. Unbehandelt könne dies bei Menschen innerhalb von zwei bis zehn Stunden zum Tod führen. Vorher erleidet das Opfer Kopfschmerzen, Halluzinationen und Lähmungserscheinungen, heißt es. Bei rascher medizinischer Hilfe sollen die Überlebenschancen jedoch gut sein.
Doch wie wirkt eigentlich ein Biss der Monokel-Kobra? Im folgenden Video ist unter anderem auch der Vergiftungsverlauf eines Bisses einer Monokol-Kobra dokumentiert.
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