Moers: Unbeteiligte Frau (43) nach Unfall bei illegalem Straßenrennen verstorben – Fahrer weiter flüchtig
Es gebe Hinweise, dass die beiden gefahren seien. Sie kämen als Fahrer in Betracht, sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer von der Staatsanwaltschaft Kleve, Zweigstelle Moers. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes.
Wir haben Hinweise auf die Identität, aber wir haben sie noch nicht finden können. Wir suchen sie.“
(Günter Neifer, Oberstaatsanwalt)
Nähere Angaben zu den Gesuchten machte er nicht. Laut „WAZ“ sagte OStA Neifer noch: „Wir wissen inzwischen, dass die Halter sehr wahrscheinlich nicht Fahrer waren. Es kommen andere Personen in Betracht, die tatsächlich zu diesem Zeitpunkt die beiden Autos gefahren haben.“
Vier Tage nach einem mutmaßlichen Autorennen mit einem Todesopfer in Nordrhein-Westfalen sucht die Staatsanwaltschaft nach zwei Personen. Am Montagabend sollen sich die beiden Fahrer in PS-starken Autos auf der Bismarckstraße in Moers am Niederrhein ein illegales Autorennen geliefert haben.
Kollision mit unbeteiligtem Fahrzeug
Der Fahrer eines schwarzen Mercedes soll dabei nach Zeugenaussagen versucht haben, einen Range Rover zu überholen und dazu auf die Gegenspur gefahren sein. Auf der Kreuzung Ecke Donaustraße kam es dann zur Kollision mit einem unbeteiligten Kleinwagen.
Zuvor hätten die beiden Fahrer ihre Wagen stark beschleunigt, so die Polizei. Als ein blauer Citroën von der Donaustraße in die Bismarckstraße einbog, knallte der Mercedes in das Heck des Kleinwagens.
Unfallflucht zu Fuß und im Auto
Das zweite rennbeteiligte Fahrzeug, der Range Rover, konnte noch rechtzeitig abbremsen. Allerdings fuhr der Fahrer nach dem Unfall über die Donaustraße in unbekannte Richtung davon.
Der unfallverursachende Mercedes-Fahrer stieg aus dem demolierten Fahrzeug aus. Doch anstatt sich um die schwer verletzte Frau im Citroën zu kümmern, flüchtete er humpelnd in unbekannte Richtung.
Hinweis-Telefon: 0203 / 280 – 0
Eine Verkehrsteilnehmerin, die im Bereich der Bahngleise mit ihrem Kleinwagen hinter dem weißen Range Rover fuhr, hatte nach dem Unfall Erste Hilfe geleistet.
Die Polizei bittet die Zeugin, sich beim Duisburger KK 11 unter Telefon 0203 / 280 – 0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Ein trauriges Ende
Drei Tage kämpften die Ärzte im Krankenhaus um das Leben der lebensgefährlich verletzten Citroën-Fahrerin. Dann verloren sie den Kampf.
Die 43 Jahre alte Autofahrerin, die am Montag (22. April, 21:50 Uhr) bei einem Unfall nach einem mutmaßlichen Autorennen auf der Bismarckstraße lebensgefährlich verletzt wurde, ist heute Nachmittag (25. April) ihren Verletzungen erlegen.“
Wie die „Neue Ruhr Zeitung“ berichtet, nahmen am heutigen Samstagmittag, 27. April, Hunderte Menschen in einer Gedenkfeier Abschied von der zweifachen Mutter. Sema S. wohnte in Moers-Meerbeck.
Wie „Der Westen“ nach Angaben der „NRZ“ schreibt, sagte Detlev Köster, der Trauerredner: „Was hier passiert ist, kann auch jedem von Euch passieren, Euren Kindern, vielleicht auf dem Weg zur Schule.“ Er forderte: „Fahrt endlich langsam!“
Die Kriminalpolizei befragt derzeit die eigentlichen Halter und Nutzer des schwarzen Mercedes und des Range Rovers, sowie die Zeugen des Rennens und bittet um Hinweise: „Wer ebenfalls das mutmaßliche Autorennen, den Unfall oder den flüchtigen Fahrer gesehen hat, meldet sich bitte beim Duisburger KK 11 unter 0203 280-0.
Mordvorwurf gegen Todesraser möglich
Das mutmaßliche Rennen in Moers erinnert an andere Fälle – etwa an die sogenannten Kudamm-Raser in Berlin. Die beiden Männer waren im Februar 2016 über den Kurfürstendamm gerast, ein unbeteiligter 69-Jähriger kam dabei ums Leben. Das Berliner Landgericht verurteilte die Männer im März 2019 wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Die erste Verurteilung hatte der Bundesgerichtshof aufgehoben.
Auch im Fall von Moers könnte nach der Entscheidung des Bundesgerichtshofes den Tätern nicht nur der Vorwurf der fahrlässigen Tötung drohen, sondern möglicherweise der Vorwurf des Mordes, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Duisburg. Günter Neifer meinte laut „WAZ“ noch: Wenn ein Fahrer bei einem illegalen Autorennen billigend in Kauf nehme, dass jemand zu Tode komme, sei dieser Vorwurf möglich.
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