Missbrauch-Prozess von Lüdge: Staatsanwaltschaft fordert 14 Jahre Haft und Sicherungsverwahrung
Mit den Plädoyers der Verteidiger geht der Prozess um den hundertfachen Missbrauch von Kindern auf einem Campingplatz in Lügde seinem Ende entgegen.
Zunächst äußerten sich heute Nebenklage-Vertreter vor dem Landgericht Detmold zu dem nach ihrer Auffassung angemessenen Strafmaß für die beiden Angeklagten. Um die Opfer zu schützen, wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Die Verteidigung forderte für den 56-jährigen früheren Dauercamper Andreas V. eine Haftstrafe von zwölf Jahren, wie ein Sprecher des Landgerichts Detmold mitteilte. Zur Frage einer möglichen Sicherungsverwahrung äußerte sie sich nicht. Die Verteidigung des 34-Jährige Mario S. forderte demnach kein konkretes Strafmaß.
Die Staatsanwaltschaft hatte für Andreas V. 14 Jahre Haft und für Mario S. zwölf Jahre und sechs Monate gefordert – und im Anschluss Sicherungsverwahrung für beide Männer.
Am 5. September soll das Urteil verkündet werden.
Der lange unentdeckt gebliebene Missbrauch einer Vielzahl von Kindern auf dem Campingplatz Eichwald in Lügde-Elbrinxen gilt wegen polizeilicher Ermittlungspannen und Behördenversagens als einer der größten Skandale der vergangenen Jahre. Unter anderem verschwand bei der Polizei Lippe Beweismaterial. Auch das Verhalten von Jugendämtern im Tatzeitraum wurde scharf kritisiert.
Der Hauptbeschuldigte soll dem Bericht der Ermittler zufolge 28 Kinder missbraucht haben, sein Komplize 18. Wie die Zeitung weiter berichtet waren einige Vergewaltigungsopfer noch kleine Kinder. (dpa/sua)
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