Mindestens zehn Tote bei Feuer in spanischem Pflegeheim
Bei einem Feuer in einem Pflegeheim im Nordosten Spaniens sind am Freitag Behördenangaben zufolge mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen und zwei weitere schwer verletzt worden.
Das Feuer brach am frühen Morgen in einem Heim in der Region Aragón aus, das neben pflegebedürftigen alten Menschen seit Kurzem auch Menschen mit psychischen Störungen betreut.
Es gebe „nach diesem bedauerlichen Vorfall“ zehn Tote und zwei Schwerverletzte, sagte der für die Zusammenarbeit mit den Regionen zuständige Minister Ángel Víctor Torres dem öffentlichen Fernsehsender TVE.
Ursache des Brandes unbekannt
Das Feuer in der Residenz Jardines de Villafranca brach Behördenangaben zufolge gegen 05:00 Uhr morgens aus noch unbekannter Ursache aus. Das Heim befindet sich in dem 840-Einwohner-Dorf Villafranca de Ebro nahe Saragossa, der Hauptstadt der nordöstlichen Region Aragón.
Die Bürgermeisterin des Ortes, Volga Ramírez Gamiz, teilte mit, zum Unglückszeitpunkt hätten sich 82 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zwei Mitarbeiter in der Einrichtung befunden. Ersten Informationen zufolge könne eine Matratze im Zimmer eines Bewohners Feuer gefangen haben, sagte sie dem Radiosender Cadena Ser.
Sicherheitstür verhindert Schlimmeres
Das Feuer habe vor allem in einem Raum gewütet. „Glücklicherweise hatte dieser Raum eine Sicherheitstür“, die eine Ausbreitung der Flammen verhindert habe, sagte die Bürgermeisterin. Der Rauch habe sich jedoch ausbreiten können. „Es gab viel Rauch, auch draußen, man konnte kaum atmen“, schilderte sie das Unglück.
Viele Heimbewohner hätten „Mobilitätsprobleme“, die eine schnelle Evakuierung erschwert hätten, sagte die Bürgermeisterin weiter. „Dort sind Menschen aus allen Altersgruppen, mit vielen Problemen.“ Einige Bewohner seien erst 25 Jahre alt. „In anderen Worten: Es geht nicht nur um ältere Menschen“, sagte Gamiz.
Ein Vertreter der Regionalregierung, Fernando Beltrán, sagte vor Journalisten, er könne noch keine Angaben zur Todesursache jedes einzelnen Opfers machen, da dies noch untersucht werde. Er gehe jedoch davon aus, dass die meisten an Rauchvergiftung gestorben seien.
Der Präsident der Region Aragón, Jorge Azcón, zeigte sich im Onlinedienst X „schockiert“ über den „tragischen Brand“ und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Alle Todesopfer seien Patienten der Einrichtung gewesen.
Ministerpräsident Sánchez kondoliert
Auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kondolierte „den Familien und den Kollegen der verunglückten Menschen und der ganzen Bevölkerung der Region Aragón“ und wünschte den Schwerverletzten „schnellstmögliche Genesung“.
Die Residenz Jardines de Villafranca war im Jahr 2008 eröffnet worden, wie aus der Website der Einrichtung hervorgeht. Seit kurzem hatte sich das Heim auf die Betreuung von Menschen mit psychischen Störungen spezialisiert.
Den Behörden zufolge wurden die Heimbewohner nach dem Feuer in andere Einrichtungen gebracht.
In den vergangenen Jahren hatte es mehrere tragische Brände in spanischen Seniorenheimen gegeben. Im Januar 2022 waren sechs Menschen in einer Pflegeeinrichtung in Moncada nahe Valencia gestorben, im Februar dieses Jahres drei Menschen bei einem Brand in einem Seniorenheim in Madrid. (afp)
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