Messerattacke auf Kita-Gruppe in Aschaffenburg: Zwei Tote, mehrere Schwerverletzte

In einem Park in Aschaffenburg hat ein 28-jähriger Afghane zwei Menschen bei einer Messerattacke auf eine Kita-Gruppe getötet. Bei den beiden Verstorbenen handelt es sich um einen 41-jährigen Mann und einen zwei Jahre alten Jungen.
Der Tatort liegt in der Aschaffenburger Innenstadt.
Der Tatort liegt in der Aschaffenburger Innenstadt.Foto: Ralf Hettler/dpa
Epoch Times22. Januar 2025

Bei einem mutmaßlichen Messerangriff im Park Schöntal in Aschaffenburg sind nach bisherigen Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden und weitere schwer verletzt worden.

Bei den beiden Verstorbenen handelt es sich um einen 41-jährigen Mann und einen zwei Jahre alten Jungen. Ein 28-jähriger afghanischer Staatsangehöriger wurde laut der Polizei Unterfranken vorläufig festgenommen. Laut dpa-Angaben war der Verdächtige vor dem tödlichen Angriff psychisch auffällig. Gemeldet war der 28 Jahre alte Afghane den Informationen zufolge zuletzt in einer Asylunterkunft in der Region. Zunächst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Angreifer folgte Kindergrippe mit fünf Kleinkindern

Der tödliche Angriff ereignete sich nach Polizeiangaben gegen 11.45 Uhr. Laut „Main-Echo“ sollen Erzieherinnen einer Aschaffenburger Kinderkrippe mit fünf Kleinkindern im Schöntal unterwegs gewesen sein. Der Angreifer soll dieser Gruppe gefolgt sein, was den Erzieherinnen aufgefallen sei. Deshalb wollten sie das Schöntal verlassen.

Als sie gehen wollten, soll der Mann die Gruppe mit einem Messer angegriffen haben. Dabei habe er offenbar gezielt die Kinder im Visier gehabt. Eine Erzieherin erlitt Verletzungen und ist inzwischen in einem Krankenhaus, eine weitere wird psychologisch betreut. Die anderen Kinder sind dem „Main-Echo“ zufolge von ihren Eltern abgeholt worden und werden ebenfalls psychologisch betreut. Zwischen den Angegriffenen und dem Täter sei offenbar keine Beziehung erkennbar.

 

Bei einer zweiten zunächst festgenommenen Person konnte ein Tatverdacht ausgeschlossen werden. Laut Polizei handelt es sich um einen Zeugen. Weitere Verdächtige gab es zunächst nicht.

Der Tatort und der Park wurden nach dem Vorfall um die Mittagszeit weiträumig abgesperrt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, sagte der Sprecher.

Die Menschen wurden im Park Schöntal angegriffen.

Die Menschen wurden im Park Schöntal angegriffen. Foto: Ralf Hettler/dpa

Polizei sucht Zeugen

Die Polizei bittet um Hilfe möglicher Zeugen. „Wir bereiten gerade ein Portal vor, mit dem Ihr uns Eure sachdienlichen Bilder und Videos zusenden könnt“, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken auf X mit. Der Link soll zeitnah veröffentlicht werden. Augenzeugen des Vorfalls sollten sich zudem beim Polizeinotruf 110 oder einer Polizeidienststelle melden.

 

Hintergründe noch nicht bekannt

Die Hintergründe der Attacke waren zunächst unklar. Weil der Verdächtige versucht haben soll, über Bahngleise zu fliehen, wurde der Bahnverkehr in Aschaffenburg eingestellt.

Züge von und nach Aschaffenburg werden nach Bahnangaben aktuell zurückgehalten. Wie groß die Auswirkungen auf den Regional- und Fernverkehr sein werden, war zunächst nicht absehbar.

Vermehrt Straftaten im Park

Aschaffenburg hat um die 70.000 Einwohner und liegt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, nahe der Landesgrenze zu Hessen. Der Park namens Schöntal befindet sich in der Innenstadt.

Der historische Park im englischen Gartenstil ist nach Stadtangaben etwas mehr als neun Hektar groß. In der jüngsten Vergangenheit kam es in dem Areal vermehrt zu Straftaten, wie die Aschaffenburger Polizei Ende 2024 dem „Main-Echo“ sagt. Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) betont damals: „Die Beschwerden darüber, dass sich Menschen im Schöntal nicht mehr sicher fühlen, häufen sich.“ Nach der Gewalttat am Mittwoch bricht der OB seinen Urlaub ab und eilt zurück an den Untermain.

Ob Zeugen der Tat dabei halfen, werde derzeit geklärt. Der historische Park im englischen Gartenstil ist nach Stadtangaben etwas mehr als neun Hektar groß. (dpa/red)



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