Lübcke-Mord: Strafverteidiger sucht DNA-Spuren eines Mittäters

Zum Zeitpunkt der Vernehmung habe sein Mandant unter Medikamenteneinfluss gestanden, sagte der Anwalt Frank Hanning des tatverdächtigen Stephan E.. Nun habe er mehrere Beweisermittlungsanträge zur DNA-Sicherung eines möglichen Mittäters eingereicht.
Titelbild
Absperrband der Polizei vor dem Haus des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke in Wolfhagen.Foto: Swen Pförtner/dpa
Epoch Times22. November 2019

Im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke prüft der Anwalt des Hauptverdächtigen nach „Spiegel“-Informationen Hinweise auf einen zweiten Mann am Tatort. „Wir gehen diesem Verdacht nach“, sagte der Dresdner Strafverteidiger Frank Hannig dem Magazin, wie dieses am Freitag berichtete. Er habe bei den Ermittlungsbehörden mehrere Beweisermittlungsanträge gestellt, um DNA-Spuren des möglichen Mittäters zu finden. Um wen es sich handelt, wollte Hannig demnach nicht sagen.

In einem inzwischen widerrufenen Geständnis hatte der tatverdächtige Stephan E. nicht von einem weiteren Täter gesprochen. Allerdings habe sein Mandant zum Zeitpunkt der Vernehmung unter Medikamenteneinfluss gestanden, sagte der Anwalt. Stephan E. ist den Behörden seit Jahren als Rechtsextremist bekannt.

Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni tot auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen-Istha gefunden worden. Laut Obduktion wurde der 65-Jährige mit einer Kurzwaffe aus nächster Nähe erschossen. Die Ermittler gehen von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat aus.

Den Ermittlern liegen dem „Spiegel“-Bericht zufolge bislang keine belastbaren Anhaltspunkte für die Anwesenheit eines Komplizen am Tatort vor. Allerdings gebe es die Aussage eines Zeugen, der neben dem mutmaßlichen Fahrzeug von E. einen weiteren verdächtigen Wagen beobachtet haben will, der in der Mordnacht durch den Wohnort des CDU-Politikers gefahren sei. (afp)



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