Letztes Geleit für bei Kusel getöteten Polizisten
Mit großer Anteilnahme haben Hinterbliebene, Politiker und Kollegen einem vor zwei Wochen bei Kusel erschossenen Polizisten das letzte Geleit gegeben.
Im saarländischen Freisen kam die Trauergemeinde am Dienstag zunächst in einer Kirche zu einem nicht öffentlichen Gottesdienst zusammen. Danach sollte die Beisetzung im Familienkreis erfolgen. In der Heimatgemeinde des 29 Jahre alten Polizeikommissars zeigten sich die Menschen erschüttert. Vor der Kirche St. Remigius lagen Blumen und Kerzen als stiller Gruß.
„Wir müssen stärker jene schützen, die uns schützen“, sagte Landrat Udo Recktenwald am Rande der Trauerfeier. Die Gesellschaft müsse sich wieder bewusster machen, wie herausfordernd der Polizeiberuf sei.
„Wir werden nicht jede Tat verhindern können, weil wir nicht in die Untiefen der menschlichen Seele blicken können. Trotzdem brauchen wir Menschen, die den Mut haben, diesen Beruf zu ergreifen“, meinte der CDU-Politiker. Gegen hämische Internet-Kommentare nach der Tat müsse der Staat mit Härte vorgehen. „Das ist kein Kavaliersdelikt.“
Auch Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer sagte, der Rechtsstaat müsse den Schreibern von Hasskommentaren „die Grenzen aufzeigen“. Er könne nicht verstehen, warum eine solch niederträchtige Tat verübt worden sei, sagte der SPD-Politiker. „Es gibt in Freisen eine riesige Anteilnahme. Aber das Leid für Familie und Freunde kann man nicht in Worte fassen.“ Der Polizist sei „ein feiner Kerl“ gewesen.
Der Polizeiseelsorger Norman Roth sprach in Freisen von großer Trauer bei den Einsatzkräften. „Wie bei jeder Trauersituation und erst recht bei einem solch dramatischen Ereignis ist es wichtig, dass (…) Anteilnahme möglich ist und man gemeinsam als Polizeifamilie diese Trauerschritte gehen kann“, betonte er. „Wir bieten Einzelgespräche und Gruppenbegleitungen an, solange es gewünscht ist.“
Der Polizeikommissar und eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin waren am 31. Januar während einer Fahrzeugkontrolle bei Kusel (Westpfalz) erschossen worden. Als mutmaßliche Täter sitzen zwei Männer wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord in Untersuchungshaft.
Die Tat hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Männer mit der Tat Jagdwilderei verdecken wollten. Die Polizeianwärterin soll am Mittwoch im saarländischen Homburg-Erbach beigesetzt werden. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz bereitet gemeinsam mit der Polizei eine offizielle Trauerfeier für die beiden Polizisten vor. Ein Termin wird noch bekannt gegeben. (dpa/red)
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