Kitzbühel hisst nach Morden schwarze Flagge – Sebastian Kurz fassungslos über „so viel Hass“
„Ich habe gerade fünf Menschen umgebracht“, sagte der Kitzbüheler Andreas E., als er am frühen Sonntagmorgen, gegen 6 Uhr, in der Polizeiwache in dem bekannten Nobel-Wintersportort Kitzbühel im österreichischen Bundesland Tirol erschien. Er hatte nicht gelogen.
Auch den ehemaligen und vermutlich auch nächsten Bundeskanzler der Republik Österreich, Sebastian Kurz, erreichte die Nachricht des Verbrechens. Der ÖVP-Chef schrieb auf Twitter:
Ich bin geschockt von der grausamen Tat in Kitzbühel. Es macht einen fassungslos, wie ein Mensch so viel Hass in sich finden kann, um so zu handeln.“
(Sebastian Kurz, Ex-Bundeskanzler, ÖVP)
Sein aufrichtiges Mitgefühl gelte den Angehörigen und Freunden der Opfer, so der ÖVP-Chef.
Ich bin geschockt von der grausamen Tat in #Kitzbühel. Es macht einen fassungslos, wie ein Mensch so viel Hass in sich finden kann, um so zu handeln. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Opfer.
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) October 6, 2019
Der Regierungschef des Bundeslandes Tirol nannte es eine „schreckliche Tragödie“, die sich in der Nacht in Kitzbühel ereignet hatte.
Es sind Nachrichten, die einen sprach- und fassungslos zurücklassen.“
(Günther Platter, Landeshauptmann Tirol, ÖVP)
„Die ganze Stadt ist in Trauer“
Die Stadtgemeinde Kitzbühel veröffentlichte noch am Tatsonntag auf ihrer Webseite unter dem Titel „Stadt Kitzbühel trägt Trauer“ ein Statement der Stadtregierung zu dem Mord an einer „im Ort angesehene Bürgerfamilie“.
Bei einem offensichtlichen Eifersuchtsdrama wurden heute fünf Menschen in Kitzbühel getötet. Diese unfassbare Tat versetzt die ganze Stadt in Schockstarre.“
Am Rathaus wurde die schwarze Flagge gehisst.
Diese Tat ist für uns alle unfassbar, die ganze Stadt trägt Trauer. (…) Unsere Gedanken sind bei den Opfern und unsere aufrichtige Anteilnahme in diesen schweren Stunden der Trauer gilt allen Angehörigen und Bekannten.“
(Dr. Klaus Winkler, Bürgermeister von Kitzbühel, ÖVP)
Laut Bürgermeister Winkler habe es ein „derart schreckliches Ereignis in dieser Dimension und Tragweite“ in Kitzbühel bisher noch nicht gegeben. Der Verlust einer ganzen Familie löse in einem Ort in der Größenordnung von Kitzbühel aufgrund der vielen sozialen Kontakte tiefe persönliche Betroffenheit bei den Mitbürgern aus, so Winkler.
Nach Angaben der „Krone“ habe der Bürgermeister schon mit einigen Personen aus dem großen Freundeskreis der 19-jährigen Nadine H. gesprochen: „Sie sind alle zutiefst entsetzt und können es nicht glauben, dass das passiert ist.“ Einige von ihnen waren am Samstagabend noch mit Nadine in der Innenstadt unterwegs. Laut Polizei hatte es auch ein Zusammentreffen des Mädchens mit dem späteren Täter Andreas E., ihrem Ex-Freund, in einem Lokal gegeben, was in einem Streit endete, aber geschlichtet werden konnte. Vor zwei Monaten war die Beziehung zwischen den beiden gescheitert. Dies hatte der 25-Jährige laut Polizei wohl nicht verkraftet.
Der Leiter des Kitzbüheler Kriseninterventionsteams erklärte gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA, dass man sich von anderen Teams Hilfe holen musste, um alle Angehörigen, Bekannten und Freunde betreuen zu können. Laut Gerhard Müller, dem Leiter, habe es noch nie einen derart großen Einsatz in Kitzbühel gegeben.
Tödliche Schüsse am Sonntagmorgen
Als die Beamten am Ort des Verbrechens ankamen, fanden sie in dem Wohnhaus fünf erschossene Personen vor. Der Notarzt konnte nichts mehr für die Opfer tun. Vermutlich aus Wut und Eifersucht hatte der bisher polizeilich unauffällige 25-Jährige seine Ex-Freundin Nadine H. (19), ihre Eltern (59, 51), ihren Bruder (25) und den neuen Freund (24) des Mädchens.
Der 25-Jährige hatte am frühen Sonntagmorgen, gegen 4 Uhr, am Haus von Nadines Familie geklingelt und wurde nach kurzem Gespräch vom Vater des Mädchens wieder weggeschickt. Andreas E. eilte nach dem Gespräch mit dem Vater nach Hause, holte die legal in einem Safe aufbewahrte Pistole seines Bruders und kehrte gegen 5.30 Uhr zum Haus zurück. Als der Vater von Nadina H. öffnete, erschoss er ihn. Dann drang er in das Haus ein, ging zum Zimmer des Bruders des Mädchens und erschoss ihn, bevor er auch die Mutter tötete. Dann drang er über einen Balkon in die Einliegerwohnung des Hauses ein, wo das Mädchen und ihr neuer Freund, einem bekannten Eishockey-Torwart, schliefen. Andreas E. richtete die Waffe auf die beiden und tötete sie.
Kurz nach 6 Uhr stellt sich der Täter der Polizei in Kitzbühel. Ein Messer, dass er bei seiner Selbstanzeige bei der Polizei auch dabei hatte, wurde bei den Morden offenbar nicht eingesetzt.(sm)
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